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Einige Anwohner verärgert

Krähen nisten erstmals am Acherner Klinikum

Der Lärm und der Schmutz der Rabenvögel, die am Acherner Klinikum nisten, beeinträchtigen den Wirtschaftshof der Klinik. Die Reaktionen auf die Tiere fallen gemischt aus.

Im dichten Geäst einer Baumkrone lugt ein schwarzer Vogel aus seinem Nest.
25 Nester haben Krähen am Ortenau Klinikum Achern gebaut. Zuletzt nisteten die schwarzgefiederten Stadtbewohner in den Platanen an der Lammbrücke. Foto: Michaela Gabriel

Schwarz gefiederte Stadtbewohner hat Achern schon lange. Dieses Jahr haben sie ihre Nester aber nicht am Marktplatz und auch nicht an der Lammbrücke gebaut.

Zum ersten Mal ist eine Krähen-Kolonie in die hohen Bäume am Ortenau-Klinikum Achern eingezogen. Wie in der Innenstadt sind sie auch an diesem neuen Standort nicht von allen gern gesehen.

Wahrscheinlich hätten die großen lauten Vögel diesen Sommer in den Platanen an der Lammbrücke verlebt und dort ihren Nachwuchs groß gezogen. Sie hatten bereits mit den Nestbau begonnen, als die Stadt Achern den drei alten hohen Bäumen Anfang März die Äste absägen ließ (der Acher- und Bühler Bote berichtete). Ein Baumgutachten hatte ergeben, dass sie akut bruchgefährdet waren.

Die Krähen suchten daraufhin gar nicht lange nach einer neuen Unterkunft. Sie flogen nur wenige hundert Meter weiter in die Nachbarschaft des Ortenau-Klinikums Achern und des Pflegeheims St. Franziskus in der Josef-Wurzler-Straße. Dort fanden sie im dichten Geäst der Kronen verschiedener Baumarten gute Möglichkeiten zum Nestbau.

Kaum zu glauben, dass Krähen zur Gattung der Singvögel gehören.
Sabine Fronz, Geschäftsführerin Altenpflegeheim St. Franziskus

Die Reaktionen darauf seien gemischt, berichtet Sabine Fronz, Geschäftsführerin des Altenpflegeheims St. Franziskus. „Die fortwährende, lautstarke Unterhaltung der Krähen nervt so manches Mal. Kaum zu glauben, dass sie zur Gattung der Singvögel gehören”, sagt sie aus Sicht der Mitarbeiterinnen in der Verwaltung.

Manche Bewohner des Heims hätten jedoch Freude daran, die Tiere zu beobachten und seien schon gespannt auf den Nachwuchs, der in den Nestern zu erwarten sei.

Einige fühlten sich an Hollywood-Filme erinnert, in denen schwarze Vögel eine Rolle spielten. Ihr Krächzen gefalle vielen nicht. Melodischere Singvögel wären ihnen lieber, so Sabine Fronz.

Lautstärke hält sich tagsüber in Grenzen

„Man sieht sie und man hört sie”, kommentiert der Leiter der Caritas-Tagespflege die neue Nachbarschaft. Zwischen 8 und 16 Uhr halte sie die Lautstärke jedoch in Grenzen, deshalb komme man bisher gut mit den Krähen aus, sagt Peter Doll auf Nachfrage. Für einige der Gäste sei das Beobachten des Treibens sogar ein Gewinn.

Kritischer betrachtet man die etwa 25 Nester am Ortenau Klinikum Achern. „Sie bringen eine Lärmbelästigung mit sich”, berichtet Christian Eggersglüß von der Unternehmenskommunikation.

Als störend werde auch der mit dem Nestbau verbundene Dreck und Kot der Tiere wahrgenommen. Er falle auf Fahrzeuge, die auf reservierten Parkplätzen abgestellt seien. Betroffen seien vor allem der Wirtschaftshof und der Haupteingang.

„In den Vorjahren gab es keine Beeinträchtigung durch Krähen im Umfeld des Klinikums”, so Eggersglüß. Die technische Betriebsleitung des Klinikums stehe im Kontakt mit dem Amt für Umweltschutz.

Es werde geprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Beeinträchtigungen zu vermeiden. In der Vergangenheit hat man in Achern Bäume stark zurückgeschnitten, um den Krähen die Nistmöglichkeiten zu nehmen.

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