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Baubeginn in zwölf Monaten

Landratsamt reicht Antrag zum Neubau des Acherner Krankenhauses ein

Das Landratsamt des Ortenaukreises hat den Bauantrag für das künftige Krankenhaus in Achern eingereicht. Wie es nun weitergeht.

Landrat Frank Scherer, OB Klaus Muttach und Ortenau-Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller
Reichten den Bauantrag ein: Landrat Frank Scherer, OB Klaus Muttach und Ortenau-Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller (von links). Foto: Kai Hockenjos

Weiterer Schritt für den Neubau des Krankenhauses im Acherner Brachfeld: Der Ortenaukreis hat den Bauantrag eingereicht. Somit könnten in zwölf Monaten die ersten Bagger rollen, wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Landratsamts und der Stadt Achern hervorgeht.

Nach Abstimmung mit den Verantwortlichen des Ortenau Klinikums Achern sieht der Antrag eine Gesamtbruttogeschossfläche von 32.000 Quadratmeter vor.

Damit konnte bereits Ende 2022 die Entwurfs- und Genehmigungsplanung abgeschlossen werden. Parallel zur Bearbeitung des Bauantrags durch die Genehmigungsbehörden wird ab Anfang 2023 das beauftragte Planungsbüro „gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner“ aus Aachen die Ausführungsplanung erstellen und die Vergabe vorbereiten. Der Ortenaukreis und die Stadtverwaltung Achern rechnen mit einem Baubeginn in rund einem Jahr. 2028 kann das Krankenhaus dann in Betrieb gehen.

„Mit dem Bauantrag sind wir dem Klinikneubau in Achern wieder einen Schritt näher“, freuen sich Landrat Frank Scherer und Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU). „Das Großprojekt ist voll im Zeitplan. Die Fertigstellung des Klinikneubaus wird die Qualität der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung der Menschen in Achern und der nördlichen Ortenau noch einmal deutlich steigern.“

Klinikum will mehr ambulante Leistungen anbieten

Neben den stationären Leistungen im künftigen 234-Betten-Haus ist die verstärkte Inanspruchnahme ambulanter Leistungen vorgesehen. Aktuell werden im Ortenau Klinikum Achern jährlich rund 30.000 Patienten ambulant und stationär versorgt. Bis zur Fertigstellung des Krankenhausneubaus und der Nordtangente soll dann auch das Ärztehaus auf dem Klinikcampus realisiert sein.

Der Ortenaukreis wird rechtzeitig die Ausschreibung vornehmen, um eine Trägerschaft durch private Investoren, wie bereits beim bestehenden Ärztehaus, zu gewährleisten und entsprechende Bewerbungen zu ermöglichen. Und auch beim Neubau der Rettungswache auf dem neuen Klinikareal stehen die Ampeln auf Grün. Dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) wird hier ein Grundstück in direkter Nachbarschaft zur Notaufnahme zur Verfügung gestellt.

Felix Brenneisen, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Bühl-Achern, erläutert, dass die Pläne für den geplanten Neubau der DRK-Rettungswache Achern fertig sind und mit dem Klinikum und der Stadt Achern abgestimmt wurden. Der Bereichsausschuss Ortenau habe dem Umzug und Neubau der Rettungswache Achern zugestimmt und somit die wichtigen Weichen gestellt. „Wir planen, die Förderanträge bis zum 31. März 2023 beim Land Baden-Württemberg einzureichen, um dann 2024, spätestens 2025 in das Förderprogramm aufgenommen zu werden“, so Brenneisen.

Baulich können durch den Klinik-Neubau zum Wohl der Patienten und der Beschäftigten bessere Abläufe hergestellt und bessere Leistungen erbracht werden. Aber auch energetisch wird das Großprojekt Vorteile bringen. Lag der Gasverbrauch 2019 und damit im letzten Jahr vor der Pandemie bei 5,7 Millionen Kilowattstunden, so wird sich dieser Energieverbrauch im Neubau durch die Umsetzung des Gebäudeeffizienzstandards „BEG 40“ auf maximal ein Drittel der bisherigen Energie reduzieren. Hierbei wird der Wärme- und Kältebedarf vollständig durch eine Grundwasserwärmepumpe abgedeckt. Der Neubau leistet damit einen signifikanten Beitrag zum Energiesparen und Klimaschutz.

Achern ist bereits in die Förderung von Planungskosten in das Landeskrankenhausprogramm aufgenommen. Für die Klinikreform Agenda 2030 ist eine Förderung in Höhe von 60 Prozent und damit deutlich über den üblichen Fördersätzen zugesagt worden, weil mit der Agenda 2030 eine Strukturbereinigung und Sicherung der medizinischen Versorgung einhergeht.

Achern arbeitet an Erschließung über Nordtangente

Neben den Vorbereitungen für den Neubau arbeitet die Stadt Achern mit Hochdruck an der Erschließung über die Nordtangente. „Die ersten Erschließungsmaßnahmen für über drei Millionen Euro direkt um das neue Krankenhaus wird die Stadtverwaltung zu Beginn des neuen Jahres auf den Weg bringen“, informiert Muttach. In der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr soll nach einer Vorbereitung im gemeinsamen Projektausschuss mit Sasbach der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zur Nordtangente im Acherner Gemeinderat gefasst werden.

Spätestens zur Inbetriebnahme des neuen Krankenhauses wird die Nordtangente fertiggestellt sein. Das Landratsamt werde den Förderantrag stellen, sobald der Bebauungsplan beschlossen ist und die Straßenplanung das notwendige planerische Niveau erreicht hat, möglichst Ende 2023, spätestens Anfang 2024. Die Haushaltsmittel beziehungsweise Verpflichtungsermächtigungen sind am Dienstagnachmittag im Kreishaushalt 2023/24 veranschlagt.

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