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Mehrgenerationenhaus als offener Treffpunkt geplant

Miteinander findet Mitdenker für ein Begegnungszentrum in Achern

Ein Mehrgenerationenhaus als offener Treffpunkt – das wünschen sich viele Menschen in Achern. Ehrenamtliche haben sich bereits gemeldet, ein Standort für ein solches Begegnungszetrum ist freilich noch nicht gefunden.

Beim Informationsabend zu einem Begegnungszentrum für alle Generationen in Achern erfuhren Interessierte in Kleingruppen mehr über die Möglichkeiten eines ehrenamtlichen Engagements.
Ziel ist ein Begegnungszentrum für alle Generationen in Achern: Bei einem Informationsabend erfuhren Interessierte in Kleingruppen mehr über die Möglichkeiten eines ehrenamtlichen Engagements. Foto: Michaela Gabriel

Freudenstadt, Offenburg, Lahr und Baden-Baden haben es schon, genau wie Bühl und Haslach in Kinzigtal: ein Mehrgenerationenhaus als offenen Treffpunkt für ein Miteinander von Kindern, Erwachsenen und Senioren. Die Häuser bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Der ehemalige Arbeitskreis Migration Achern (AMA) will ein solches Haus zentrumsnah und barrierefrei auch in Achern gründen und es „Begegnungszentrum Achern” nennen. Er hat sich dazu den neuen Namen „Achern Miteinander” gegeben. Bei einem Infoabend an diesem Mittwoch fanden die ehrenamtlich Engagierten viele neue Mitdenker.

Mehr als 80 Menschen kamen in der Schlossfeldhalle in Großweier zusammen. Der ursprünglich vorgesehene Bürgersaal im Rathaus Am Markt hätte für die angemeldete Personenzahl unter Corona-Bedingungen nicht gereicht..

Es fanden sich Menschen, die bereit sind, ehrenamtlich vorzulesen, zu basteln und Hausaufgaben zu betreuen. Auch Menschen, die helfen können, Fahrräder zu reparieren und Räume zu renovieren. Mehrere können sich vorstellen, ehrenamtliche Gastgeber in einem „Café Miteinander” zu sein. Sie könnten später stundenweise den offenen Treff leiten, dort jeden willkommen heißen, mit anderen zusammenzubringen und auf Aktivitäten hinweisen.

„Integration und Inklusion durch Normalität”

Dabei denken die Initiatoren Monika Huber und Konrad Hasel an Geflüchtete und an alle Neubürger, die noch wenig Kontakte haben. Sie denken an Alleinerziehende und an Alleinstehende, die sich hier kennen lernen könnten. „Integration und Inklusion durch Normalität” hieß es in einem Film des Bundesfamilienministeriums, der Lust auf ein so buntes Miteinander machte.

Prozessbegleiter Thomas Uhlendahl aus Freiburg war von der Zahl der Besucher beeindruckt: „Es gibt Engagierte, Interesse und Unterstützung.” Seine zeitlich begrenzte Mitarbeit wird aus dem Programm „Gut beraten” des Sozialministeriums des Landes finanziert. Er kündigte an, dass am 21. November in Achern präsentiert werden soll, was die neuen Mitdenker bis dahin gemeinsam mit „Achern Miteinander” erarbeiten. Dabei geht es vor allem um die räumlichen Anforderungen an ein Begegnungszentrum.

Der Ort dafür ist noch nicht gefunden. Vorschläge wurden gemacht, darunter einige, die „Achern Miteinander” schon geprüft hat. Aber auch ein möglicher Neubau kam zur Sprache, etwa auf der großen Wiese an der Straße „Am Stadtgarten” in Achern. Unmöglich sei das nicht, wissen Monika Huber und Philipp Schäfer von „Achern Miteinander”. Es gebe Beispiele für Neubauten von Mehrgenerationenhäusern auch in kleineren Städten.

Vertreter der Stadt Achern, der Kirchen und Gemeinderatsfraktionen informierten sich über die Vorstellungen des Vereins, der sich für Achern so viel vorgenommen hat. Pfarrerin Katrin Bessler-Koch möchte mit den Initiatoren im Gespräch bleiben, damit möglichst keine Doppelstrukturen entstehen. Ihre Gemeinde betreibt bereits ehrenamtlich die Kleiderkiste für gebrauchte Kleidung.

Gemeinderäte reagieren positiv

„Die Chance liegt in der Vielfalt der möglichen Angebote”, sagte Stadträtin Gabriele Hoggenmüller von der Acherner Bürgerliste. Sie sei davon überzeugt, dass Achern ein solches Angebot brauche, in der Zukunft sogar noch mehr als heute. „Es ist realistisch und es ist notwendig. Ich werde mich dafür einsetzen”, kommentierte Stadtrat Wolfgang Fischer (Freie Wähler).

„Es ist nicht aussichtslos”, meinte Karl Früh, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat, der auf dem Weg zu seiner Musikprobe in die Veranstaltung reinhörte. Es gebe im Gemeinderat Überlegungen für eine „ganzheitliche Lösung”, deutete er an. Denn klar ist: Allein auf ehrenamtlicher Basis lässt sich ein Mehrgenerationenhaus nicht aufbauen und führen. Ohne die Unterstützung der Stadt Achern geht es nicht. Die Integrationsbeauftragte der Stadtverwaltung, Franziska Möker, sagte in ihrem Grußwort: „Ohne ehrenamtliches Engagement kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren.”

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