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Glaube und Überzeugung

Motivation Gott: Seit 1973 arbeitet Erwin Bildstein ehrenamtlich für die Kirche in Großweier

Erwin Bildstein ist gläubig und braucht nicht lange zu überlegen, warum er seit 1973 Hausmeister und Messner ist:„Ich mache alles zur Ehre Gottes und zur Freude und Nutzen der Mitmenschen“, sagt er.

Erwin Bildstein in der Sakristei mit dem Messgewand für Pfarrer Joachim Giesler
Erwin Bildstein in der Sakristei mit dem Messgewand für Pfarrer Joachim Giesler Foto: Reinhard Brunner

Was treibt einen Menschen an, der über lange Jahre mit Leidenschaft und besonders stark ausgeprägtem Engagement seinem Ehrenamt nachgeht? Erwin Bildstein ist seit 1. August 1973 in der Großweierer Kirchengemeinde St. Martin Hausmeister, Messner und Helfer im kirchlichen Dienst. Er ist somit „ein Mann für alle Fälle“.

Der tiefgläubige Erwin Bildstein braucht nicht lange zu überlegen: „Ich mache alles zur Ehre Gottes und zur Freude und Nutzen der Mitmenschen in der Pfarrgemeinde“. Ihm ist es wichtig, dass man sieht und hört, wie die Arbeit zum Wohle der Kirchengemeinde erledigt wird. Er liebt es, im Stillen und mit großem Willen und Leidenschaft zu arbeiten.

Er will nicht im Vordergrund stehen. Vor allem der Leiter der Seelsorgeeinheit Achern, Pfarrer Joachim Giesler, ist von Bildstein begeistert. „Er ist für mich ein besonderer Mensch, der für die Kirche und die Mitmenschen rund um die Uhr und das ganze Jahr über da ist. Er ist eine Institution und unersetzlich für die Kirchengemeinde in Großweier“.

Über die Bundeswehr in die Region

Der für seinen Humor bekannte 77-Jährige lebt seit 1971 in Großweier. Geboren und aufgewachsen in Steinach im Kinzigtal, führte ihn von 1962 bis 1966 der Weg in diese Region, als er in der Acherner Kaserne beim Transportbataillon als Lkw-Fahrer diente.

Just in dieser Zeit lernte er auch seine spätere Frau Maria Bildstein aus Ottenhöfen kennen. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, die alle auch den Kindergarten in Großweier besuchten. Hier war dann auch die Geburtsstunde für Bildsteins Tun und Werken in der Kirchengemeinde, begann er doch 1971 als Hausmeister im Kindergarten.

Zwei Jahre später übernahm er den Mesner Dienst in der Pfarrkirche. Sein erster Chef war Pfarrer Theobald Seiler. Als das Pfarrheim St. Georg 1978 fertiggestellt wurde, übernahm Bildstein die Pflege der Außenanlage und ab 2004 auch den Hausmeisterdienst.

Einige Gottesdienste hält der Messner selbst

Von 1973 bis 1985 saß er zudem im Pfarrgemeinderat. Er nimmt kleine Reparaturen selbst vor. Bei der Kirchenrenovierung 2014/15 war er fast jeden Tag bei den Handwerkern in der Kirche. Die Brüstung auf der Empore versah er zur vorgeschriebenen Erhöhung mit dem Kniestock. Auch der Sakristei gab er selbst einen neuen Anstrich.

„Ich habe den schönsten, den höchsten Arbeitsplatz in Großweier und zudem noch die beste Aussicht, rundum.“ Nach genau 134 Stufen auf der Wendeltreppe kommt er oben im Glockenturm an. Auf der Brüstung geht es einmal um den Turm herum, in 27 Meter Höhe bietet sich ihm dann ein Blick über Großweier bis in die Vogesen.

Ich mache solange weiter bis mich der Herrgott zu sich ruft.
Erwin Bildstein, Ehrenamtlicher in der Kirche

„Ich bin von ganz oben für die Glocken und bis ganz unten für die Heizung zuständig. Was dazwischen liegt, gehört auch mit dazu“, meint Bildstein. Vor jedem Gottesdienst gilt es, das Messbuch zu richten und das Messgewand für den Pfarrer mit einem speziellen Faltsystem auszulegen. Bildstein hat es sich zwischenzeitlich auch zur Aufgabe gemacht, die Advents-, Fasten- und Maiandachten sowie Wortgottesdienste selbst zu halten, gleiches gilt für die Rosenkranz- und Totengebete.

Es kamen Zusatzarbeiten wegen Corona hinzu. So müssen die Anwesenheitslisten geführt und geordnet werden, Desinfektionsmittel müssen aufgestellt und gefüllt werden, die Sitzplätze in der Kirche wurden ausgemessen und Absperrbänder angebracht.

„Beim Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin gibt es 42 Sitzplätze mit einer zehnprozentigen Erhöhung. Somit dürfen 52 Kirchenbesucher bei uns rein“, so Bildstein. Im Dekanat Achern-Oberkirch ist Erwin Bildstein der Mesner und Hausmeister mit der längsten Dienstzeit. 2023 feiert er sein 50-jähriges Dienstjubiläum. „Bei uns gibt es keine Altersbegrenzung. Ich mache so lange weiter, bis mich der Herrgott zu sich ruft.“

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