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Bindeglied ist die Illenau

Nebeneinander Radeln erlaubt: Neue Fahrradstraße verbindet Oberachern und Acherns Norden

Zwei Fahrradstraßen sollen fortan Oberachern und den Acherner Norden verbinden. Andere Verkehrsteilnehmer müssen sich anpassen und Rücksicht nehmen.

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Autofahrer müssen sich unterordnen. Die Bert-Brecht-Straße in Achern wird Fahrradstraße, ebenso in Fortsetzung der Eichelsbergweg und die Austraße in Oberachern. Foto: Joachim Eiermann Foto: Joachim Eiermann

Seit mehr als einem Jahr ist der Acherner Radverkehrsbeauftragte Markus Metz im Amt und seine Tätigkeit wird im öffentlichen Stadtbild Monat für Monat sichtbarer. „Es freut mich, dass ich in meiner Heimatstadt für die Mobilitätswende einiges bewegen kann“, hatte der Sasbachrieder unlängst gegenüber dieser Redaktion geäußert. 

Ein nächster großer Schritt ist jetzt die Einrichtung zweier Fahrradstraßen, wie es sie bereits in vielen deutschen, zumeist größeren Städten gibt.

Bindeglied ist die Illenau

Fahrradstraßen dienen der strategischen Bündelung des Radverkehrs. Zur Ausweisung werden in der Hornisgrindestadt vorhandene Straßen genutzt: zum einen die Austraße in Oberachern, zum anderen der Eichelsbergweg und die Bert-Brecht-Straße in Achern. 

Das Bindeglied zwischen beiden Abschnitten ist die Illenau mit ihren Fahrwegen. Somit entsteht eine zusammenhängende, zwei Kilometer lange Radlerstrecke von Oberachern bis in die Acherner Nordstadt. Die Festlegung auf diese Route kommt nicht von ungefähr, handelt es sich doch um einen bevorzugten Schulweg zum Gymnasium Achern und zur Heimschule Lender Sasbach durch Wohngebiete. Die Bert-Brecht-Straße und der Eichelsbergweg sind Anliegerstraßen und für den Durchgangsverkehr offiziell gesperrt.

Transparente als Blickfang

Mobile Transparente, die als Blickfang an den Einfahrten dienen sollen, sind seit Kurzem aufgestellt. Als Vorboten der Fahrradstraßen sozusagen. Die verkehrsrechtlich bindende Anordnung ist auf dem Weg. „Die Ausschilderung erfolgt im Laufe der nächsten Woche gemeinsam mit den Markierungsarbeiten“, teilt die städtische Pressesprecherin Helga Sauer mit. 

Von Montag bis Donnerstag könne es durch halbseitig erforderliche Sperrungen zu Beeinträchtigungen im Verkehr und auch Behinderungen betroffener Anlieger kommen, bittet die Stadtverwaltung um Verständnis.

Vermeidung von „Elterntaxis“

Die innerstädtische Radverkehrsförderung, die insbesondere auf den Schülerverkehr ausgerichtet ist, versteht die Stadt auch als Angebot zur Vermeidung von „Elterntaxis“. Autos und Motorräder werden in den beiden Fahrradstraßen zwar nicht ausgeschlossen, die motorisierten Fahrerinnen und Fahrer müssen sich laut Straßenverkehrsordnung aber dem Tempo der Radelnden anpassen und besondere Rücksicht nehmen. 

So dürfen sie keineswegs in Überholabsicht „drängeln“, wenn Radler nebeneinander fahren. Denn das ist auf Fahrradstraßen ausdrücklich erlaubt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 Kilometer pro Stunde.

Kreuzungsbereiche werden gefärbt

Um die neue Regelung optisch hervorzuheben, werden die Kreuzungsbereiche rot eingefärbt. Helga Sauer kündigt an: „Hierbei werden auch Radpiktogramme zum Einsatz kommen. Zusätzlich werden die Fahrgasse der Fahrradstraße sowie die vorgesehenen Parkflächen markiert.“ Für die Umsetzung erhält die Stadt einen Zuschuss innerhalb der Förderung kommunaler Radverkehrsinfrastruktur.

Die Fahrradstraße endet im Westen an der Ampelkreuzung der Bert-Brecht-Straße, Sasbacher Straße (Hochhaus) und Straßburger Straße. Entlang der letzteren verläuft ein einseitiger Radweg, der die Lücke bis zur Berliner Straße und damit zum Gymnasium schließt. Die Straßburger Straße ebenfalls als Fahrradstraße auszuweisen, steht gleichwohl zur Diskussion. „Eine Umsetzung wird hier voraussichtlich erst nach Fertigstellung der Nordtangente erfolgen“, so Sauer weiter.

Weitere Fahrradstraßen sind in Achern gegenwärtig nicht in der Pipeline. Die Pressesprecherin verweist dazu auf die jüngste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Demnach seien zunächst die Erfahrungen des ersten Projekts abzuwarten. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann über eine Fahrradstraße von der Jahnstraße über die Kaiser-Wilhelm-Straße bis zur Berliner Straße (Höhe Kirchstraße) entschieden werden.

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