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Feuertaufe bestanden

Neues Einsatzfahrzeug: Warum die Acherner Feuerwehr eine Drehleiter brauchte

Seit kurzem steht im Fuhrpark der Acherner Feuerwehr ein neues Gefährt. Die ersten Fahrten zu Einsätzen hat es bereits geschafft. Wie die Drehleiter funktioniert und wofür sie die Feuerwehr braucht.

Die neue Drehleiter hat ihre Feiertaufe bei Proben und Einsätzen bestanden, nun wird sie an diesem Samstag den kirchlichen Segen erhalten. Hier bei einem Brand im Sägewerk Keller in Oberachern
Die neue Drehleiter hat ihre Feiertaufe bei Proben und Einsätzen bestanden. Foto: Roland Spether

Die alte Drehleiter der Acherner Feuerwehr hatte seit 1996 einige Dienstfahrten auf den Rädern. Sie wurde ausgemustert und durch ein neues Fahrzeug mit einem multifunktionalen Rettungskorb ersetzt.

Das Gefährt mit der leistungsstarken Drehleiter soll den vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr gerecht werden. Die ersten Fahrten zu Einsätzen und Proben hat das Drehleiter-Fahrzeug mit dem Funkrufnamen „Florian Achern 133“ erfolgreich absolviert.

Einige Feuerwehrleute wurden für die sachgerechte Bedienung des Fahrzeuges ausgebildet, das nun am Samstag, 24. September, bei einer kleinen Feier auch den kirchlichen Segen für die Fahrten zu Einsätzen in der Stadt und im Umland erhält.

Das Drehleiter-Fahrzeug kostet knapp 700.000 Euro, wofür die Stadt vom Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von 252.000 Euro erhält.

Reparaturkosten waren für Acherner Feuerwehr zu hoch

Die alte Drehleiter hat bereits ihre letzte „Dienstfahrt“ angetreten und wurde nach Auskunft von Kommandant Michael Wegel für 15.000 Euro an eine Firma verkauft. Diese bereitet sie technisch auf und vertreibt sie dann weiter.

„Die Reparaturkosten von 10.000 bis 15.000 Euro im Jahr waren einfach zu hoch“, so Wegel. Darüber hinaus gab es aufgrund der langen Laufzeit des Fahrzeuges immer wieder Ausfallzeiten auch bei dem einen oder anderen Einsatz, sodass eine moderne und leistungsstarke Ersatzbeschaffung nötig wurde.

Die neue Drehleiter der Acherner Feuwerwehr bei einer Übung der Abteilungen Achern und Mösbach beim Hofladen Kern.
Die neue Drehleiter der Acherner Feuwerwehr bei einer Übung der Abteilungen Achern und Mösbach beim Hofladen Kern. Foto: Roland Spether

„Die neue Drehleiter ist belastbarer, wir können näher an Gebäude heranfahren und der Rettungskorb ist für mehr Gewicht ausgelegt.“ Betrug die Korbbelastung bei der bisherigen Drehleiter 150 Kilogramm, so könne der neue Rettungskorb 500 Kilogramm aufnehmen.

Diese Mehrbelastung war einfach erforderlich, dass es zunehmend schwer übergewichtige Personen gebe, die mit der Drehleiter gerettet werden müssen.

Auch dieses Einsatzfeld habe in den letzten Jahren in der Stadt und im Umland zugenommen. Aufgrund der Körperfülle von zu transportierenden, kranken Menschen sei es für den Rettungsdienst nahezu unmöglich, eine schwergewichtige Person mit einer Trage aus einer oberen Etage durch das Treppenhaus zu tragen.

Einsatzfahrzeug rückt von 2019 bis 2021 insgesamt 737 Mal aus

Diese Aufgabe mit steigender Tendenz (20 bis 25 im Jahr) müsste dann die Feuerwehr mit der Drehleiter übernehmen, was nun mit der Gelenktechnik der Drehleiter und deren Rettungskorb gut funktioniere, der deutlich flexibler, stabiler und sicherer als der bisherige sei, so Wegel.

Wie wichtig, unverzichtbar und lebensrettend die Drehleiter unter den Einsatzfahrzeugen ist, belegt die Tatsache, dass die Feuerwehr der Gesamtstadt von 2019 bis 2021 insgesamt 737 Mal ausrückte und 70 Personen gerettet hat.

Es gab in diesem Zeitraum 151 Brände zu löschen und 293 Mal technische Hilfen zu leisten. „Wenn ein Brand gemeldet wird, dann bedeutet dies automatisch auch, dass die Drehleiter mit ausrückt“, betonte der Kommandant.

Diese Ausrückordnung beziehe sich auch auf die Gemeinden Sasbach, Lauf, Sasbachwalden, Kappelrodeck, Ottenhöfen, Seebach und die Stadt Rheinau.

Acherner Drehleiter deckt nördlichen Ortenaukreis ab

Die Acherner Drehleiter decke den kompletten nördlichen Ortenaukreis ab. Deshalb müsse auch eine leistungsstarke Drehleiter vorhanden sein.

Die Leiter könne bis auf 23 Meter ausgefahren werden, damit werde in Achern jedes Hochhaus bis zum siebten Obergeschoss erreicht, durch das Gelenk komme der Rettungskorb auch näher an Dachgauben dran.

„Ab dem siebten Obergeschoss ist zwingend ein zweiter baulicher Rettungsweg erforderlich“, so der Kommandant. Für eine Anfahrt zu den großen Gebäuden auf den Arealen Illenau-Wiesen, Glashütte und Süwag gebe es aus der Sicht der Feuerwehr keine Probleme.

Alle Pläne müssen aus Gründen des Brandschutzes mit der Feuerwehr abgesprochen und gegebenenfalls geändert werden, damit die Einsatzfahrzeuge im Ernstfall an die Gebäude heranfahren können.

Müsse die Drehleiter zu Überlandeinsätzen ausrücken, erhält die Stadt Achern gemäß den vertraglichen Regelungen mit den Kommunen und je nach Schadens- und Einsatzfall eine entsprechende Kostenerstattung für Fahrzeug und Personal.

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