Mia und Jonas stoßen Hanna und Leon vom Thron: In der Hitliste der beliebtesten Vornamen in Achern hat sich im vergangenen Jahr einiges getan. Dem Bundestrend folgten die Eltern dabei nur beim häufigsten männlichen Namen.
Zehn in Achern geborene Jungen bekamen im vergangenen Jahr den Vornamen Jonas, neun Mädchen erhielten den Namen Mia. Auf den zweiten Plätzen landeten mit jeweils neun Kindern Leo und Leon – Letzterer war 2021 der beliebteste Jungenname in Achern – sowie Mila (achtmal). Emil und Noah (achtmal) sowie Emma und Marie (siebenmal) teilen sich die dritten Plätze.
Leon taucht zudem auch am häufigsten unter den 53 in Kappelrodeck registrierten Kindern auf, zweimal genau. Die beliebtesten Mädchennamen dort: jeweils zweimal Isabella und Milena.
Achern folgt Bundestrend nur teilweise
Die Acherner Vorjahressiegerin Hanna schaffte es 2022 nur noch auf Rang sieben, Hannah mit h auf Rang sechs. Elias, der Spitzenreiter der Jahre 2020 und 2019, rutschte diesmal in der Hitliste auf Platz sieben.
Auf der jährlichen Liste des Namensforschers Knud Bielefeld, der mit seinem Team bundesweite Daten auswertet, stehen Noah – in Achern auf Rang drei – und Emilia an der Spitze. Acherns Namenssiegerin Mia landet bei Bielefeld auf Rang zwei, Jonas taucht dagegen in der Top-10 gar nicht auf.
Besonders auffällig: Für einige Namen lassen sich die Acherner Eltern viele verschiedene Schreibweisen einfallen. Da tummeln sich Emelie, Emely und Emily neben Felix und Feliks, Eric und Eryk.
Den wohl fantasievollsten Namen ist in der Liste trägt sicherlich ein Mädchen namens Sky, während die Eltern von Freydis möglicherweise Freunde der nordischen Mythologie oder aber Fans der Serie „Vikings“ sind.
Mats und Christiano könnten später einmal selbst auf dem Fußballplatz stehen und der kleine Phileas ein Weltenbummler wie die Romanfigur Phileas Fogg werden, den Jules Verne einst in seinem Roman in 80 Tagen um die Welt schickte.
Prominente Vorbilder
Ob sich die Eltern beim am häufigsten vergebenen Jungennamen Jonas wohl ebenfalls literarisch inspirieren ließen? Ein Namensvetter, der Schriftsteller Jonas Jonasson, ließ in seinem gleichnamigen Roman einen fiktiven 100-Jährigen aus einem Fenster steigen und verschwinden.
Sportlich kämen Fußballspieler Jonas Hector oder der Extremsportler Jonas Deichmann in Frage, der 2021 per Triathlon die Erde umrundete.
Auch bei den Mädchen gibt es verschiedene Vorbilder: Denkbar ist, dass Mias Eltern im vergangenen Sommer die Band MIA auf der Bühne von „Das Fest“ in Karlsruhe erlebt haben, dass sie die Filme „Rosemaries Baby“ oder „Tod auf dem Nil“ mit Schauspielerin Mia Farrow mögen, oder dass sie Fans der Musik von ABBA sind: Mamma Mia!
Bis zu vier Vornamen gaben die Eltern 2022 ihren Kindern. Das ist bei einem Mädchen der Fall, zwölf Mädchen und fünf Jungen bekamen drei Vornamen, 273 Kinder tragen zwei Namen und die meisten, nämlich 500, einen einzigen.
Zusammengenommen hat das Acherner Standesamt im vergangenen Jahr 791 Geburten registriert – 362 Mädchen und 429 Jungen. Dazu kamen, wie die Stadt mitteilt, noch neun Geburten, die nachträglich beurkundet wurden. Das ist insgesamt etwas weniger als im Jahr 2021, in dem rund 840 Kinder auf die Welt kamen. Das Ortenau Klinikum hatte damals, auch bedingt durch die Schließung der Geburtshilfe in Oberkirch, bei den Geburten in Achern einen Rekordanstieg um 23 Prozent vermeldet.