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"Logistische Meisterleistung"

Ortenaukreis investiert 2,4 Millionen Euro in den Umbau der Geburtshilfestation in Achern

Die Zusammenlegung der Geburtshilfestationen von Oberkirch und Achern ist im Renchtal nach wie vor heftig umstritten. Am Standort Achern hat das Ortenau Klinikum derweil Fakten geschaffen: 2,4 Millionen Euro hat man in den Umbau der Geburtshilfestation investiert.

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Familiäre Atmosphäre: Neu sind die Bettchen, die direkt an das Bett der Mama angedockt werden können. Im Bild die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Lisa Weisenbach und die junge Mutter Saskia Klüter. Foto: Roland Spether
Die ersten Kinder haben in der neu gestalteten Geburtsklinik in Achern das Licht der Welt erblickt. Zwei Etagen des Klinikums wurden für die Fachbereiche Geburtshilfe und Gynäkologie komplett neu gestaltet; der Ortenaukreis investierte hierfür 2,4 Millionen Euro. „Der Umbau ist abgeschlossen, wir sind fertig und die Mütter können sich auf die neue Geburtshilfe freuen“, ziehen Ärztlichen Direktor Rüdiger Feik, Pflegedirektor Bernd Boschert und Verwaltungsdirektor Michael Goldt eine positive Bilanz.Von unserem Mitarbeiter Roland Spether

Seit dem 19. Dezember 2019 ist die Geburtshilfe Oberkirch in die Fachabteilung am Klinikstandort Achern integriert, seit Herbst vergangenen Jahres gab es für die Fachbereiche Geburtshilfe und Gynäkologie in Achern grundlegende Sanierungen und Modernisierungen aller Räume.

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Eine moderne Einrichtung kennzeichnet die erweiterte Geburtshilfestation am Ortenau Klinikum in Achern. Foto: Roland Spether

"Das war eine logistische Meisterleistung - ich bin begeistert“, so Rüdiger Feik mit Blick auf die rundum gelungene Sanierungsmaßnahme. Diese lief parallel zum normalen Klinikbetrieb. Der Ärztliche Direktor zeigt sich auch überzeugt davon, dass diese umfangreiche Investition in die Zukunft des Ortenau Klinikums am Standort Achern nach der Auflösung der Oberkircher Geburtshilfe von den Frauen auch sehr gut angenommen werde.  „Es ist ein absoluter Gewinn für die Mütter, das wird sich bewähren.“

"Keine Probleme auf kollegialer Ebene"

Wert legt Rüdiger Feik vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion, dass es längst nicht von allen Bürgern Vorbehalte gegen eine Zusammenführung beider Geburtshilfen gab. „Auf kollegialer Ebene unter den Ärzten und dem Fachpersonal gab es keine Probleme“, so Rüdiger Feik, der aber auch Verständnis für manche Argumente hatte und einräumte: „Es gibt im Klinikbetrieb kein schwierigeres und heiß diskutiertes Thema als das der Geburtshilfe“. Denn es gehe um neues Leben und die Eltern möchten, dass ihre Kinder bei der Ankunft in der Welt medizinisch, pflegerisch und persönlich bestens begleitet werden und dafür wurde mit der Sanierung und Modernisierung ein optimaler Rahmen geschaffen.

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Blicken optimistisch in die Zukunft: Pflegedirektor Bernd Boschert, Verwaltungsdirektor Michael Goldt und der Ärztliche Direktor Rüdiger Feik (von links). Foto: Roland Spether

Die in den vergangenen Wochen viel diskutierte U2-Untersuchung als erste, wichtige ärztliche Grunduntersuchung „von Kopf bis Fuß“ zwischen dem dritten und dem zehnten Lebenstag sei grundsätzlich eine ambulante Leistung. „Wir arbeiten derzeit mit den niedergelassenen Kinderärzten an einer Lösung, ob diese Untersuchung weiter im Ortenau-Klinikum Achern-Oberkirch vorgenommen werden kann“, so Michael Goldt. Auch der neue Verwaltungsdirektor bestätigte aufgrund seiner Erfahrungen an mehreren Kliniken, dass Diskussionen um die Bereiche Geburtshilfe und Gynäkologie stets von „höchster Emotionalität“ begleitet seien. Aus der Sicht der Acherner Klinik liege die höchste Priorität darauf, dass die Frauen medizinisch bestens versorgt werden. Deshalb mache auch die Konzentration von Fachkompetenz und Professionalität an einem Standort absolut Sinn, dafür investiere der Ortenaukreis viel Geld, damit sich die Frauen in jeder Hinsicht wohlfühlen.

"Der richtige Schritt"

Für die Zukunft des Ortenau-Klinikums Achern-Oberkirch sei die Zusammenführung der Geburtshilfe "der richtige Schritt" gewesen, auch wenn es emotional für manche Eltern aus der Region vielleicht nicht einfach sei, wenn als Geburtsort ihres Kindes Achern im Personenstandsregister steht.

Geburtshilfe Achern

Drei Kreißsäle, Wickelzimmer, Stillzimmer und viele andere Funktionsräume stehen der Fachabteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie in Achern nach der umfangreichen Sanierung, Modernisierung und Erweiterung zur Verfügung. Die Kinder kommen in der sechsten Etage der Klinik zur Welt, hier wurden alle Räume neu, funktionell und mit warmen Farben gestaltet, von bequemen Entbindungsbetten über Entspannungsbadewanne und Gebärwanne für Unterwassergeburten bis zum Stillzimmer ist alles vorhanden, was für den so wichtigen Moment einer Geburt nötig und möglichst angenehm ist. Im Zuge des Umbaus wurde ein dritter Kreißsaal eingerichtet, auch medizintechnisch ist alles auf dem neuesten Stand. Alle Zimmer wurden saniert und mit Duschen und Bädern ausgestattet, in jedem Zimmer ist eine Wickelmöglichkeit. Neu sind auch die Bettchen, die direkt an das Bett der Mama angedockt werden können. Insgesamt stehen diesem Klinikbereich 29 Betten zur Verfügung – 20 Betten für die Geburtshilfe und neun Betten für die Gynäkologie. sp

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