Mit seinem neuen Zonen-Konzept für das Parken in Achern setzt die Stadt ein starkes Zeichen. Was die künftigen Gebühren betrifft, muss sie den Vergleich mit Anderen nicht scheuen. Die erste halbe Stunde kostet nichts, danach wird bis zur jeweiligen Höchstparkdauer ein Cent pro Minute fällig.
Auch Pendler und Angestellte der Geschäfte in der Innenstadt können mit moderaten Preisen kalkulieren: Ein Euro pro Tag und vier Euro pro Woche in Zone drei sind nun wirklich nicht zu viel.
Die Betroffenen müssen vielleicht etwas weiter zu Fuß gehen, wenn ihr bisher bevorzugter Parkplatz in den anderen beiden Zonen liegt.
Als großer Wurf taugt das neue Gebührenmodell allein jedoch noch nicht. Zur runden Sache wird es erst mit der Einführung des dynamischen Parkleitsystems und dem Angebot alternativer Mobilitätskonzepte.
Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) spricht von einer Hybridlösung und will auf dem Weg Acherns zur „Smart City“ als „schlaue Stadt mit Zukunft“ mächtig Gas geben. Die Einführung einer Handy-App als Bezahlsystem gehört für ihn ebenso dazu wie eine intelligente Verkehrslenkung.
Auch wenn das mit erheblichen Investitionen verbundene Konzept auf den ersten Blick als „unwirtschaftlich“ erscheint – es ist nicht anderes als eine Subvention des Einzelhandels zu verstehen.
Wenn die Stadt der Geschäftswelt, zumal in schwierigen Zeiten, auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil verschafft, ist das Geld gut angelegt.