Rund 300 Menschen stehen derzeit nach der Tuberkulose-Erkrankung einer Mitarbeiterin des Klinikums Ettenheim unter medizinischer Beobachtung. Dies bestätigte das Ortenau Klinikum auf Anfrage.
Demnach ist die Mitarbeiterin „aus dem pflegerischen Bereich des Ortenau Klinikums in Ettenheim“ nach einer erfolgreichen Therapie ihrer Tuberkuloseerkrankung am Ortenau Klinikum derzeit in einer Anschlussbehandlung in einer Fachklinik für Lungenheilkunde. Sie sei auf dem Weg der Genesung.
Mit Husten nicht gearbeitet
Die Frau habe sich unmittelbar nach Auftreten eines ersten Hustenreizes Anfang November krankschreiben lassen und sich zunächst in Behandlung ihres Hausarztes begeben, so dass sie mit Husten nicht gearbeitet hat, so Klinikums-Sprecher Christian Eggersglüß. Als dies ohne Erfolg blieb, begab sie sich in stationäre Behandlung, wo der Verdacht einer Tuberkuloseerkrankung aufkam.
Im Sommer 2019 hatten mehr als 100 Tuberkulosefälle an einer Schule in Bad Schönborn deutschlandweit für Aufregung gesorgt.
Meldepflichtige Krankheit
Da es sich um eine meldepflichtige Erkrankung handelt, wurde unverzüglich das Gesundheitsamt informiert. Die Behörde habe daraufhin Mitarbeiter und Patienten, die in einer möglichen Inkubationszeit zu der Erkrankten Kontakt hatten, informiert. Unter den mehr als 300 Personen, auch im familiären Umkreis der Frau, konnten bisher keine Erkrankungen nachgewiesen werden.
Beobachtung wird fortgesetzt
Die Beobachtung des möglicherweise betroffenen Personenkreises wird durch das Gesundheitsamt fortgesetzt. Da noch nicht alle Betroffenen kontaktiert wurden, könne sich dies bis in den Mai hinziehen. Man gehe derzeit aber davon aus, dass die Erkrankung weder auf Patienten noch auf weiteres Personal übertragen wurde, soweit die Betroffenen bislang kontaktiert wurden.
Umfassendes Hygienekonzept
Um eine Übertragung von Krankheiten im Krankenhaus zu verhindern, betreibe das Klinikum umfangreiche und auf die einzelnen Abteilungen angepasste Hygienemaßnahmen. Das Hygienekonzept des Ortenau Klinikums sei tragfähig genug, um Patienten mit ansteckenden Erkrankungen behandeln zu können.