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Schwerpunkt Diebstahl

Polizeirevier Achern/Oberkirch meldet deutlichen Anstieg bei Straftaten

Die Corona-Ruhe ist vorbei: Die Polizei hatte im Jahr 2022 in Achern und Umgebung jede Menge zu tun. Fahrräder und Pedelecs geraten besonders oft ins Visier von Kriminellen.

Ein Mann versucht mit einem Bolzenschneider, ein Fahrradschloss aufzubrechen (gestellte Szene).
Zweiräder in Gefahr: Diebe machten sich in Achern und Umgebung im vergangenen Jahr besonders gern an Fahrrädern und Pedelecs zu schaffen. Auf diesem Symbolbild versucht ein Mann, mit einem Bolzenschneider ein Fahrradschloss aufzubrechen. Foto: Andreas Gebert/dpa

Mit dem Ende der Corona-Beschränkungen ist das Leben rund um Achern im Jahr 2022 wieder in Schwung gekommen. Neben Festen und Konzerten gehört dazu auch eine bittere Note: Die Straftaten haben im vergangenen Jahr im Bereich des Polizeireviers Achern/Oberkirch deutlich zugenommen – insbesondere die Diebstähle. Es wird wieder mehr geklaut.

„In unserem Revier hatten wir im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent mehr Straftaten“, sagte Revierleiter Thomas Straub bei einem Pressetermin. Mit insgesamt 3.175 Fällen liegt sein Revier 2022 deutlich über dem Jahr 2021 (2.762), allerdings unter dem Schnitt aus den vergangenen zehn Jahren. Vier Bereiche stechen hervor: Diebstähle, Vermögens- und Fälschungsdelikte, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.

Der Leiter des Polizeireviers Achern/Oberkirch Thomas Straub (rechts) und sein Stellvertreter Kai Hilberer.
Der Leiter des Polizeireviers Achern/Oberkirch Thomas Straub (rechts) und sein Stellvertreter Kai Hilberer. Foto: Christoph Kölmel

Die Anzahl der Diebstähle bewegt sich nun wieder ungefähr auf dem Niveau vor der Pandemie. „Klar, die Leute waren damals weniger unterwegs, haben ihr Rad nicht abgestellt, Läden waren geschlossen“, sagte Straub rückblickend.

Nun macht Gelegenheit wieder Diebe: Vor allem Fahrrad- und Ladendiebstähle sind häufiger geworden, 1.034 Fälle gab es im Jahr 2022. Straub erkennt weitere Nachwirkungen: „Während man nur zu Hause sitzen konnte, haben sich viele teure Fahrräder oder Pedelecs angeschafft. Die sind jetzt bei Dieben begehrt.“

Inflation begünstigt Ladendiebstähle

Die Zunahme bei Ladendiebstählen sei auch eine Folge der Inflation. „Für teure Kosmetika oder Hygieneartikel fehlt manchen das Geld, das wird dann einfach eingesteckt“, sagte Straub. Außerdem hätten Ladenbesitzer die Initiative ergriffen und Diebstähle vermehrt angezeigt.

Manche Geschäfte rüsteten zudem mit Ladendetektiven oder Türstehern auf – Straub zufolge ein Trend für die Zukunft, der ebenfalls mehr Anzeigen nach sich ziehen wird.

Wachsende Internetkriminalität

„Bei den Fälschungsdelikten geht es vor allem um wachsende Internetkriminalität“, sagte Straub. Täter inserierten etwa nicht vorhandene Produkte und kassierten ihre Opfer ab, ohne jemals Waren zu versenden. Die Zunahme bei Körperverletzungen sei hingegen geringer als erwartet ausgefallen. Nach Corona habe er mit mehr „Nachholbedarf“ gerechnet, sagte Straub. Das Revier sei auf Schlimmeres gefasst gewesen. Zu denken gebe allerdings der Zuwachs bei Sachbeschädigungen. „Da müssen wir herausfinden, woran das liegt. Das betrifft unseren gesamten Bereich.“

Aus diesem sticht die Stadt Achern hervor: Die gesamte Zahl der Straftaten nahm hier sogar um 26 Prozent von 1.257 auf 1.581 Fälle zu. Deutliche Anstiege gab es außerdem in Oberkirch und Sasbach. „In diesen Gebieten haben wir ein anderes Publikum“, sagte Straub. Die Nähe zur Autobahn und zum Ausland könne dabei eine Rolle spielen.

Sicherste Gemeinde: Kappelrodeck löst Seebach ab

Ein weiteres Detail ist bemerkenswert: Mit Blick auf die sogenannte Häufigkeitszahl der Straftaten, die unterschiedlich große Städte und Gemeinden miteinander vergleichbar macht, kommen in der Stadt Achern 6.134 Straftaten auf 100.000 Einwohner. Der Landesschnitt liegt bei 4.944 Straftaten. Legt man die Häufigkeitszahl zugrunde, ist Kappelrodeck mit 1.302 Fällen die sicherste Gemeinde im Bereich des Reviers. Sie löst damit Seebach ab, welches diese Kategorie zuvor jahrelang anführte.

Gute Zahlen verkündete Straub bei den Wohnungseinbrüchen, deren Anzahl (31) sich auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren bewegt. Hier habe man mit erhöhter Präsenz in bestimmten Bereichen und Zeiten einen Anstieg verhindert.

Mehr Trunkenheitsfahrten

Der stellvertretende Revierleiter Kai Hilberer schloss mit einem Blick auf die Unfallstatistik. Stark zugenommen haben sowohl Unfälle unter Alkoholeinfluss als auch Trunkenheitsfahrten, die bei der Verkehrsüberwachung bemerkt wurden. Hier sei die Polizei, etwa mit gezielten Schwerpunktkontrollen, besonders aktiv gewesen.

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