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„Heimelige Atmosphäre“ im Schein von Kerzen

Was es mit den Rorate-Gottesdiensten in Achern auf sich hat

In der Adventszeit gibt es in Achern und der Region zahlreiche Rorate-Gottesdienste, Morgenlob, Atempausen und Andachten. Sie beginnen meist schon um 6 Uhr.

In der Adventszeit gibt es in Achern und der Region zahlreiche Rorate-Gottesdienste, Morgenlobe, Atempausen und Andachten
Das Licht der Kerzen sorgte für eine besondere adventliche Atmosphäre in der Acherner Kirche, als um 6.15 Uhr in Erwartung des „Lichtes“ Jesus Christus ein Rorate-Gottesdienst mit den Windecker Alphornbläsern gefeiert wurde - hier Pfarre Joachim Giesler mit den Windecker Alphornbläsern Foto: Roland Spether

Es ist Advent. Weihnachten rückt immer näher und die Glocken der Liebfrauen-Kirche läuten an einem kalten Morgen schon um 6.15 Uhr zu einem Rorate-Gottesdienst.

In der Kirche brennen nur Kerzen, ihr Licht schafft eine warme Atmosphäre und im Chorraum stehen die Windecker Alphornbläser, die mit ihren alpenländischen Instrumenten klangschön für eine adventliche Stimmung wie in den Bergen sorgen.

Denn es war schon ein etwas anderer Gottesdienst, der in aller Herrgottsfrühe vor dem dritten Advent mit Namen „Rorate“ gefeiert wurde.

Ich war überrascht, wie viele Besucher heute gekommen sind.
Joachim Giesler, Pfarrer der Liebfrauen-Kirch

„Ich war positiv überrascht, wie viele Gottesdienstbesucher heute gekommen sind“, so Pfarrer Joachim Giesler. Das Besondere an einem Rorate-Gottesdienst sei zum einen der frühe Termin und zum anderen die „heimelige Atmosphäre“, die sich durch den Schein der Kerzen bilde. Das Licht-Thema verdeutliche dann auch den Mitfeiernden, welche Bedeutung Advent und Weihnachten von ihrem jeweils tieferen Sinn her haben und was diese besonderen Zeiten den Menschen an Hoffnung und Zuversicht vermitteln wollen.

Denn es gehe darum, dass sich die Menschen gerade in den Dunkelheiten ihres Lebens nach dem „Licht“ sehnen, das an Weihnachten durch die Geburt Jesu als dem Heiland und Erlöser in die Welt kam.

Gottesdienste im Advent in der Frühe und lange vor Sonnenaufgang im Schein von Kerzen zu feiern, hat eine lange kirchliche Tradition, die bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht, als an den Samstagen vor den Adventssonntagen Votivmessen zu Ehren der Gottesmutter Maria gefeiert wurden. Denn als Mutter Jesu nimmt sie in der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen und damit auch im Advent einen ganz wichtigen Platz ein, weil sie im Stall von Bethlehem dem Sohn Gottes das Leben.

Feine Klänge aus Alphörnern

Auf dies Ereignis hin warten und feiern die Christen im Advent die Gottesdienste, der einzige in den hiesigen Seelsorgeeinheiten in der klassischen Rorate-Form frühmorgens war der in der Acherner Kirche, den die Musiker Manfred Kern, Johann Fritsch, Franz Sucher, Wolfgang Mark, Wolfgang Hollerbaum und Franz Graf (Leiter) würdig und mit feinen Klängen aus ihren Alphörnern und Blechblasinstrumenten.

Dabei kam die adventliche Hoffnung mimt altvertrauten Liedern wie „O Heiland reiß die Himmel auf“, „Maria durch den Dornwald ging“ oder „Wir sagen euch an den lieben Advent“ zum Klingen kam. „Bim Wägchrüz“ legten die Windecker Alphornbläser eine beschauliche Rast ein, bevor sie sich mit ihrem Kulttitel „Freunde lebt wohl“ verabschiedet und allen eine gute, ruhige und erfüllte Adventszeit wünschten.

Das Wort „Rorate“ leitet sich von dem Wort des Propheten Jesaja aus dem Alten Testament „Rorate cæli, desuper, et nubes pluant iustum“ - „Tauet ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen“ ab.

„Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen“, so die große Sehnsucht nach Erlösung. Für die Christen wurde diese Erwartung des jüdischen Volkes in Jesus Christus Mensch und Wirklichkeit, was in den Gottesdiensten des Advents und besonders in den Rorate-Feiern in der Licht-Thematik sichtbaren Ausdruck findet.

Deshalb gab und gibt es noch in den Seelsorgeeinheiten Achern, Achertal und Lauf-Sasbachtal neben Rorate-Messen besondere adventliche Angebote vom Morgenlob über Andachten und Atempausen bis zur Sternstunde für Jugendliche, in den das Leitwort „Mache Dich auf und werde Licht“ thematisiert wurde.

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