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Lager für Kloschüsseln und Badewannen

Sanitärausstatter Duravit will Logistik in Achern erweitern

Seit 20 Jahren wickelt der Sanitärausstatter Duravit seine Logistik in Achern ab. Eine Erweiterung des Standortes ist geplant.

Lagerhalle von Duralog in Achern
Alles hat seinen Platz: Ein Mitarbeiter von Duralog überprüft an einem Terminal, welche Waren er aus dem großen Lager zum Weitertransport mit dem Lkw bereitmachen muss. Foto: Hauke Heuer

Es sieht fast aus wie ein choreografierter Tanz mit schweren Maschinen, wenn die Gabelstaplerfahrer schnell über den glatten Boden der riesigen Lagerhalle gleiten, Haken schlagen und dann plötzlich zum Stehen kommen, ohne miteinander zu kollidieren oder zerbrechliche Ware, zum Beispiel eine Kloschüssel, fallen zu lassen.

Betriebsleiter Stephane Fritz steht in dem riesigen kathedralenartigen Gebäude und beruhigt den besorgten Besucher. „Nein, hier geht nur sehr selten etwas zu Bruch. Alle wissen, womit sie es zu tun haben“, erklärt er.

Vor 20 Jahren entstand in Achern das Logistiklager der Duralog, die Logistiktochter des Bad- und Sanitärausstatters Duravit. Ziemlich mächtig und weithin sichtbar ragt die in der Firmenfarbe Blau gestaltete Lagerhalle seitdem aus der Landschaft empor. 2009 kam in der direkten Nachbarschaft ein vollautomatisches Hochlager hinzu.

Die Lage an der Rheinschiene ist für unsere Zwecke einfach ideal.
Stephane Fritz, Betriebsleiter

Die Anlage in Achern ist nicht weniger als die Herzkammer der Duravit AG, die ausgehend von Hornberg in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Entwicklung durchgemacht hat und mittlerweile nicht mehr nur in Deutschland und Frankreich, sondern mit Werken in China, Indien, Ägypten und Tunesien weltweit agiert und produziert.

Rund 50 Lkw mit Kloschüsseln und Waschbecken starten jeden Tag in Achern

Von Achern aus werden täglich rund 50 Lkw auf den Weg geschickt, die die Ware europaweit innerhalb von 72 Stunden zum Endkunden bringen. In Deutschland wird spätestens innerhalb von 36 Stunden geliefert.

„Die Lage an der Rheinschiene ist für unsere Zwecke einfach ideal. Wir liegen in unmittelbarer Nähe zu den Produktionsstandorten in Hornberg, Bischwiller und Schenkenzell und können über die Rheinhäfen Überseecontainer verschiffen. Führt der Rhein zu wenig Wasser, können wir einfach auf die Schiene umsteigen“, erklärt Fritz, der die Entwicklung des Standortes von Beginn an begleitet.

Investitionen wegen Einstieg in das Badewannengeschäft

Im Vergleich zu den Anfangsjahren habe sich einiges geändert. „Früher konnten wir nur normale Standartpaletten lagern. Mit dem Einstieg in den Verkauf von Badewannen, die dafür zu groß sind, mussten wir investieren“, erinnert sich Fritz.

Heute fasst das Lager 36.500 normale Paletten und 15.000 Badewannenpaletten. Die werden teilweise in dem vollautomatischen Hochlager verwahrt, das durch eine Brücke mit Förderbändern mit dem Hauptlager verbunden ist und dessen höchste Etage auf einem Niveau von rund 26 Metern liegt.

Hier fahren große Roboter durch die engen Gänge und ordnen die Artikel selbstständig ein. Ein Computersystem vergisst niemals, welcher Artikel in welchem Regal liegt.

„Das heißt aber nicht, dass wir keine Mitarbeiter mehr brauchen“, stellt Fritz klar und erklärt, „früher haben wir den Großhandel einfach mit Ware beliefert. Heute sind die Anforderungen höher. Unsere Kunden wollen nicht einfach nur ein Waschbecken, sondern auch den von uns produzierten passenden Tisch dazu, samt Siphon und was man sonst für die Installation braucht.“ Deshalb brauche es die anfangs erwähnten Mitarbeiter, die mit Gabelstaplern durch die Regale sausen und jedem Endkunden eine individuelle Lieferung zusammenstellen.

Erweiterung des Standortes in Achern geplant

Genau das geschieht in dem Großlager rund um die Uhr. „Wir haben eine Früh- und Spätschicht und Mitarbeiter, die auch auf eigenen Wunsch hin nur in der Nachtschicht arbeiten“, sagt Fritz.

Das habe den Vorteil, dass sich die Kollegen nicht andauernd auf einen anderen Tagesrhythmus einstellen müssten. Insgesamt 82 Mitarbeiter arbeiten in dem Lager. Weil man sich schon frühzeitig dazu entschieden habe, auszubilden, habe man im Gegensatz zu anderen Unternehmen in der Region kaum Personalengpässe.

Das kann nur von Vorteil sein, denn der Standort soll in den kommenden Jahren noch größer werden. Die Planungen für ein neues Gebäude auf dem etwa zehn Hektar großen Gelände würden im kommenden Jahr beginnen. Darüber hinaus plane Duralog große Investitionen in Photovoltaik-Anlagen, um den eigenen Stromverbrauch zu decken.

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