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Bund der Steuerzahler

Enormer Kostenanstieg: Schwarzbuch kritisiert Besucherzentrum Nationalpark Schwarzwald

Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein ist erneut im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gelandet. Grund dafür sind die enorm gestiegenen Kosten für das gesamte Projekt, wie der Bund am Dienstag mitteilte.

Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein ist im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler 2019/20 gelandet.
Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein ist im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler 2019/20 gelandet. Foto: Spether

Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein ist im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler 2019/20 gelandet. Grund dafür sind die enorm gestiegenen Ausgaben für das gesamte Projekt, wie der Bund am Dienstag mitteilte.

So sind die im Jahr 2014 angegebenen Kosten in Höhe von 25,5 Millionen Euro laut einer Prognose des baden-württembergischen Finanzministeriums auf mittlerweile 50 Millionen Euro angewachsen.

Finanzministerium: Besucherzentrum wird auch wegen höherer Baupreise teuer

Das Besucherzentrum zwischen Baiersbronn und Seebach wird nach Angaben des baden-württembergischen Finanzministeriums unter anderem wegen höherer Baupreise teurer. Die Branche boome, der Kostendruck sei hoch.

„Zwar hat das Land bei Bauvorhaben bisher bereits eine Risikovorsorge in Höhe von 2,5 Prozent der Gesamtbaukosten getroffen", teilt das Ministerium mit. Die Preise seien durchschnittlich jedoch deutlich stärker gestiegen.

"Beim Besucher- und Informationszentrum Nationalpark Schwarzwald lagen einzelne Ausschreibungsergebnisse um 35 Prozent, andere um mehr als 70 Prozent über den dafür vorgesehenen Budgets", heißt es in der Mitteilung weiter. Zwei der insgesamt 50 Millionen Euro fließen nach Forbach-Herrenwies. Dort wird der "Alte Rossstall" vom Frühjahr 2020 an ins sogenannte Nationalparkhaus umgebaut.

Kostensteuerung soll optimiert werden

Am Ruhestein hat sich zudem die Planung geändert: So soll der Neubau weitgehend aus dem Holz der heimischen Weißtanne bestehen. Jedoch werden auch Schindeln aus Alaska-Zeder verwendet. Diese machen jedoch lediglich 0,45 Prozent der gesamten Holzmenge aus.

Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein landet im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler 2019/20.
Der Bau des Besucherzentrums Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein landet im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler 2019/20. Foto: Spether

Ein weiterer Grund für die gestiegenen Kosten sind laut dem Bund der Steuerzahler geänderte rechtliche Vorgaben etwa in puncto Technik .

Lobend wird im Schwarzbuch erwähnt, dass die baden-württembergische Landesregierung die Kostensteuerung im staatlichen Hochbau künftig optimieren möchte.

Wie das Finanzministerium mitteilt, wird inzwischen die Risikovorsorge für die Etats neuer Projekte mit 4,9 Prozent der gesamten Baukosten angesetzt. Zudem sollen die Planungen verbindlicher sein.

Besucherzentrum zum zweiten Mal im Schwarzbuch des Steuerzahler-Bundes

Bereits 2017/18 hatte das Besucherzentrum am Ruhestein am bundesweiten Pranger der Steuerverschwendung gestanden. Wie vor wenigen Monaten bekannt wurde, verschiebt sich seine Eröffnung von Sommer 2020 auf Ende nächsten Jahres.

Durch das Besucherzentrum hindurch und außerhalb auf Höhe der Baumkronen sollen sich Touristen auf einem sogenannten Skywalk bewegen können. Pro Jahr werden rund 100.000 Besucher erwartet.

Nationalparkzentrum Ruhestein Schwarzwald
Zwischen Tag und Nacht wechseln soll die Lichtstimmung im Inneren der interaktiven Dauerausstellung, wie diese Computersimulation zeigt. Foto: Kunstraum GfK

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