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2017 Abschied aus Baiersbronn

Spitzenkoch Harald Wohlfahrt weint den Sternen nicht nach

Zwei Jahre nach seinem unfreiwilligen Ausstieg aus der Gourmetküche hat sich der Schwarzwälder beruflich neu etabliert. Darum will der Spitzenkoch nach seinem 65. Geburtstag im kommenden Jahr noch einmal alles umkrempeln.

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Der frühere Drei-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt präsentiert eine Vorspeise. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Spitzenkoch Harald Wohlfahrt weint den Sternen nicht nach. „Ich habe so viele Auszeichnungen bekommen. Ob jetzt eine mehr oder weniger da hängt, ich vermisse ehrlich gesagt keine”, so der 64-Jährige, der bis zum Sommer 2017 in der „Schwarzwaldstube” im Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn kochte. 25 Jahre lang war er als Deutschlands bester Küchenchef ununterbrochen vom Guide Michelin mit drei Sternen benotet worden.

In Stuttgart, wo Wohlfahrt am Samstag mit seiner Dinner-Show Palazzo Premiere feierte, sagte „ Ich habe immer für seine Gäste gekocht und nicht für Sterne. Insofern war mir jeder Gast im Restaurant wichtiger als die Auszeichnungen.”

Auch die Arbeit in der Gourmetküche fehle ihm nicht. Er sei „sehr dankbar” dafür, dass er heute sehr befreit das machen kann, worauf er Lust habe. „Ein zweites berufliches Dasein, was völlig anderes, leider sieben Jahre zu spät”, konstatierte er.

Beruflich neu etabliert

Wohlfahrt, der die „Schwarzwaldstube” im Hotel Traube Tonbach nach Streitigkeiten verlassen musste, hat sich inzwischen beruflich neu etabliert. Neben den Palazzi in Mannheim und Stuttgart, für die er seit 19 und 16 Jahren die Vier-Gänge-Menüs zusammenstellt, begleitet er kulinarisch das Festspielhaus Baden-Baden, betreibt in Trittenheim an der Mosel eine Unternehmergemeinschaft, die Catering, Kochkurse, Sonderveranstaltungen und private Feiern ausrichtet, entwickelt für einen südbadischen Einzelhändler in Achern Fertiggerichte und kreiert Menüs für die MSC-Kreuzfahrtschiffe in Genua.

Mit 65 kommt der Break

Auch für die Zukunft hat Wohlfahrt klare Vorstellungen. Er werde im nächsten Jahr 65, dann sei es Zeit „einen Break zu machen und Dinge herauszufiltern, die mir noch Spaß machen und die ich als Herausforderungen sehe”. Von anderen Dingen wolle er sich ein bisschen lösen.

dpa/ lsw

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