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Strom und Gas werden deutlich teurer

Steigende Energiekosten für Stadt Achern: „Haben ausreichend Reserven“

2,57 Millionen Euro: So viel mehr Geld muss die Stadt Achern Stadtkämmerer Rolf Schmiederer im kommenden Jahr für den Bezug von Strom und Gas reservieren. Die Stadt hat ausreichend finanzielle Reserven.

Achern / Heizung Rathaus 1 / Gas / Öl
Zu den städtischen Abnahmestellen gehört auch die Heizungsanlage für das Rathaus im Stadtzentrum. Foto: Michael Moos

In Zeiten explodierender Energiekosten muss die Stadt Achern mit millionenschweren Aufschlägen für Strom und Gas rechnen. Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) geht angesichts der vergleichsweise guten Finanzlage allerdings davon aus, dass die Bürger nicht mit höheren Gebühren belastet werden.

Gleichzeitig hofft er trotz allem, auf die im aktuellen Doppelhaushalt eingeplante Kreditaufnahme verzichten zu können: „Derzeit haben wir ausreichend Reserven.“

Stadt Achern rechnet mit überplanmäßigen Ausgaben von 2,57 Millionen Euro

Während die Bürger noch auf Entlastung durch die von der Bundesregierung beschlossenen Deckelung der Strom- und Gaspreise hoffen können, hat die Stadt Achern bereits Verträge für die Lieferung von Strom und Gas für 2023 vergeben.

Muttach berichtete in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats über das Ergebnis eines EU-weiten Vergabeverfahrens.

Danach wird sich der Finanzbedarf für den Einkauf von Strom und Gas in etwa verdoppeln: Er rechnet mit überplanmäßigen Ausgaben von insgesamt 2,57 Millionen Euro.

Vergleichsmäßig hat Stadt Achern günstig Strom eingekauft

Obwohl sich die Netto-Arbeitspreise bei der Stromlieferung gegenüber dem Niveau des laufenden Jahres verzehnfachen werde, habe die Stadt noch immer vergleichsweise günstig eingekauft, so Muttach: „Die Stadt kann die Kilowattstunde für 39,2 bis maximal 47,6 Cent beziehen.“

Der Oberbürgermeister verwies dabei auf das Ergebnis einer Bündelausschreibung in Bayern, die einen Arbeitspreis von 76,6 Cent pro Kilowattstunde erbrachte. Zwei Fünftel der teilnehmenden Kommunen hätten überhaupt kein Angebot erhalten.

Auch bei den Arbeitspreisen für Gas rechnet man im Rathaus mit einer Erhöhung um den Faktor zehn: Der Netto-Preis ohne die gesetzlich festgelegten Steuern, Umlagen und sonstigen energiebezogenen Kosten werde nach dem Ausschreibungsergebnis von 1,8 Cent im Jahr 2022 auf 17,3 pro Kilowattstunde für das Jahr 2023 steigen.

Unter dem Strich muss Stadtkämmerer Rolf Schmiederer allein für die Stromkosten im städtischen Haushalt für 2023 rund 2,7 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen, eingeplant sind bisher 1,005 Millionen Euro. Beim Gas steigt der Finanzbedarf um rund 870.000 Euro, gerechnet hatte man mit lediglich 450.000 Euro.

Geplante Erhöhung der Kreisumlage verschafft der Stadt Achern zusätzliche „Luft“

Immerhin trifft die Hiobsbotschaft auf dem Energiesektor die Stadt Achern in finanziell rosigen Zeiten. Obwohl der Kämmerer die im Finanzbericht für das Jahr 2022 genannte Summe der Haushaltsverbesserungen angesichts schlechterer Prognosen für den Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer von 3,7 auf nunmehr 2,9 Millionen Euro nach unten korrigieren musste, werde man nach Einschätzung des Oberbürgermeisters die zusätzlichen 2,57 Millionen Euro auf dem Energiesektor schultern können.

Dafür sprechen auch die erwartete Haushaltsverbesserungen im Jahr 2023: Die finanziellen Auswirkungen der Oktober-Steuerschätzung sowie der Verzicht des Ortenaukreises auf die ursprünglich geplante Erhöhung der Kreisumlage verschaffen der Stadt Achern zusätzliche „Luft“ in Form von 2,2 Millionen Euro.

Gebührenerhöhungen sind für das Jahr 2023 trotzdem nicht erforderlich.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister

Unter diesen Voraussetzungen hat Oberbürgermeister Klaus Muttach seine Hoffnung nicht aufgegeben, dass der seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2007 eingeschlagene Weg des Verzichts auf neue Schulden fortgesetzt werden kann.

Auch die Stadtwerke werden die sich verdoppelnden Ausgaben für Strom und Gas schultern können: „Gebührenerhöhungen sind für das Jahr 2023 trotzdem nicht erforderlich“, unterstrich der Oberbürgermeister. Hier steigen die Energiekosten im kommenden Jahr von knapp 432.000 auf 820.000 Euro.

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