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Pokalspiel im Dreisamstadion

Großweierer jubeln für den SC Freiburg statt für Oberachern

Fans aus dem Steinfeld in Achern-Großweier fahren zum Pokalspiel nächste Woche ins Dreisamstadion. Sympathien für den SV Oberachern aus der eigenen Stadt sind trotzdem da.

Jubelnde Männer und Jungen mit SC-Freiburg-Fahne und passenden Trikots.
Im Wohngebiet Steinfeld in Großweier wehen die Fahnen des SC Freiburg, selbst Henri (8) und Leo (5) Berger sind Mitglieder – von links Oliver Berger, Henri Berger, Leo Berger, Thomas Beck, Dieter Riecke und Jonathan Huber. Foto: Roland Spether

Die Trikots vom SC Freiburg liegen beim Fanclub „Steinfeld Großweier“ bereit. Genügend Karten für das DFB-Pokalspiel des Bundesligisten gegen den Oberligisten SV Oberachern (SVO) sind schon lange gebucht und bei den Fans des sympathischen Clubs „tief im Süden“ ist eigentlich schon jetzt klar, wer als Sieger den Platz im Dreisamstadion verlässt.

„Freiburg macht das Ding, aber die Oberacherner erzielen zumindest den Ehrentreffer“, so Thomas Beck, der seit sechs Jahren eine Dauerkarte beim SC besitzt und deshalb den Verein gleichsam in- und auswendig kennt.

„Wir gewinnen 7:1“, so sein deutlicher Tipp, wiewohl er große Sympathien für die tollen Oberacherner Fußballer und die sehr gute Vereinsarbeit hat.

Darüber freut sich Thomas Beck (FW) vor allem auch als Mitglied des Gemeinderates, denn die Sportstadt Achern wird durch den SVO bestens repräsentiert. Aber am 13. August schlägt ab 15.30 Uhr sein Herz etwas mehr für sein Lieblingsteam in der Bundesliga.

Emotionale Verbindung vom Fanclub zum Trainer

Dass Trainer Christian Streich aus der gleichen Ecke Weil am Rhein und Lörrach kommt, wie Thomas Beck, sorgt noch dazu für eine besondere emotionale Verbindung.

Nicht zuletzt, dass beide Lehramt studierten, allerdings mit dem Unterschied, dass Christian Streich Fußballprofi und Trainer wurde, während Thomas Beck 41 Jahre als Lehrer für Mathematik und Technik unzählige Schüler „trainierte“ sowie 16 Jahre Konrektor und sieben Jahre Rektor der Sophie-von-Harder-Schule war.

Im Nachbarhaus von Thomas Beck auf der anderen Straßenseite jubiliert es schon lange „SC Freiburg vor, immer wieder vor“. Denn die Kinder von Familie Berger, Henri (8) und Leo (5), haben bereits den Mitgliedsausweis der „Breisgau-Brasilianer“, besuchen mit Papa Oliver Berger immer wieder Spiele und sind auch jetzt im legendären Dreisamstadion dabei.

Auch die Kinder gehen mit ins Stadion

„Der Leo zählt noch als Schoßkind, ich muss für ihn keinen Eintritt bezahlen“, so Oliver Berger. Dies bedeute, dass der junge Fan bisher vom Schoß des Papas aus die Spiele wie gegen Mainz und Leverkusen verfolgte und zum Torjubel ansetzte. Mit sechs Jahren sei dann Schluss, dann müsse auch Leo Eintritt bezahlen.

Beide Brüder schnüren auch selbst die Kickschuhe, spielen aktiv beim SV Sasbach und sind als offensive Mittelfeldspieler jederzeit bereit, nach vorn zu dribbeln und den Ball im Netz zu versenken.

Fans brauchen Glück, um an Karten zu kommen

„Tief im Süden ist unser Platz, Sonne verwöhnt unsern Dreisamschatz“, singt auch Jonathan Huber, der einen Steinwurf von Thomas Beck entfernt wohnt und regelmäßig nach Freiburg pilgert. Auch er ist Mitglied und war früher einige Male schon mit seinen Onkeln im Dreisamstadion.

Er hütet das Geheimnis wie seinen Augapfel, wie er regulär an Karten kommt. „Da ist auch viel Glück dabei“, meint der Fan.

Denn wie er, so wollen mittlerweile Zehntausende in das neue Europa-Park Stadion, das nach dem derzeitigen Run mit 34.700 Plätzen viel zu klein ist. Wer keine Dauerkarte hat, muss hoffen, bangen und das eine oder andere Stoßgebet zum „Fußballgott“ schicken.

Ich bin total fußballverrückt und der SC ist einfach ein geiler Verein.
Dieter Riecke
Fan

Doch beim anstehenden Pokalspiel im alten Dreisamstadion mit 24.000 Plätzen lief es gut beim Kartenvorverkauf, wiewohl die 12.000 Karten des SC Freiburg innerhalb einer Dreiviertelstunde über Reservix ausverkauft waren.

Zu den Glücklichen gehört Jonathan Huber, der beim Pokalspiel in jener „Nord“ stehen wird, von der aus 6.000 Freiburg-Fans wie in alten Tagen 90 Minuten lang einen Fangesang nach dem anderen erschallen lassen.

Das neue Heimtrikot des SC Freiburg steht Dieter Riecke sehr gut, der ebenfalls ein eingefleischter Fan der Breisgauer ist, zur Verwandtschaft von Thomas Beck gehört und in der Handballhochburg Großweier wohnt.

„Ich bin total fußballverrückt und der SC ist einfach ein geiler Verein“, so Riecke, der seit mehr als 40 Jahren Mitglied im TuS Großweier ist und früher selbst Handspiel spielte.

Das Dreisamstadion ist ausverkauft

Doch jetzt nutze er jede sich ihm bietende Möglichkeit, nach Freiburg zu fahren. So wird er auch am 13. August mit dabei sein und dem SC vollen Support geben.

Den werden die gleiche Zahl von Fans aus Oberachern geben, wo die Begeisterung für das Spiel geradezu in himmlische Höhen stieg. Denn bereits am ersten Verkaufstag für Mitglieder am 20. Juli gingen 5.000 Karten weg und weitere 2.000 folgten einen Tag später, so dass 5.000 Karten in den freien Verkauf kamen.

Die letzten Tickets gingen bis zum 27. Juli über Reservix weg wie warme Semmeln. Dies bedeutet: Das Dreisamstadion ist zum Pokalspiel mit 24.000 Zuschauern ausverkauft. 

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