Barbara Kempf, die stellvertretende Leiterin des Schulamts Offenburg, spricht über die „Lernbrücken“ für Schüler in den letzten beiden Ferienwochen, bei denen nicht alles rund lief.
An den „Lernbrücken“ gab es schon im Vorfeld Kritik, unter anderem, dass sie zu kurzfristig vorbereitet seien. Was sagt das Schulamt Offenburg dazu?
Barbara KempfKritik ist uns nur allgemein bekannt und auch sehr verständlich. Die Lernbrücke war lange angekündigt, aber erst drei Wochen vor Schuljahresende in ihren Rahmenbedingungen bekannt. Das heißt, die Benennung von Schülern, die von den Lehrern für die Teilnahme vorgesehen wurden, die Information und die Rückmeldungen der Eltern, die Festlegung auf den jeweiligen Standort aufgrund der endgültigen Teilnehmermeldungen und die Personalfindung mussten in der knappen Zeit koordiniert werden. Die für die jeweilige Region zuständigen Sprengelschulräte haben die regionale Steuerung übernommen und in enger Kooperation mit den Schulleitungen Standorte festgelegt sowie bei Bedarf bei der Personalfindung unterstützt. Damit kam trotz des knappen Zeitfenstern ein sehr gutes und flächendeckendes Angebot zu Stande.
Offenbar war es aber schwierig, Lehrer für dieses Projekt zu finden?
KempfLehrkräften war es von Anfang an freigestellt, sich an der Lernbrücke zu beteiligen. Nahezu 100 Prozent wird dennoch von ihnen übernommen. Berufsfremde Personen sind in der Ortenau und speziell in der Raumschaft Achern nur im Ausnahmefall eingesetzt. Im Raum Achern handelt es sich um zwei Personen, die der Schulleitung durch langjährige pädagogische Mitarbeit bekannt sind.
Wie wurde das freiwillige Angebot von Schülerseite angenommen?
KempfDie Zahl der von den Lehrern zur Teilnahme empfohlenen Schüler lag deutlich über der Zahl derer, die das Angebot letztendlich angenommen haben. Hinzu kommt ein geringer Teil von Schülern, die auf Wunsch der Eltern aufgenommen wurden. Es wurden keine Teilnehmer abgelehnt. Für die Teilnahme empfohlen wurden im Ortenaukreis zunächst 500 Schüler, 320 wurden gemeldet, und 290 nehmen letztendlich teil. Zu den „größten“ Standorten gehören unter anderem die Grund- und Werkrealschule sowie die Realschule Rheinau oder die Realschule Achern, die Sophie-von-Harder-Schule Sasbach oder die Grundschule Önsbach mit jeweils 30 bis 45 Teilnehmern.