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Meinung

von Florian Konrad

Emotionen an der Dreisam

SV Oberachern sorgt für ein Fußballfest in Freiburg

Die Erwartungen waren groß vor dem südbadischen Duell im DFB-Pokal. Dass diese sogar noch übertroffen wurden, lag vor allem am Außenseiter SV Oberachern.

Fans des SV Oberachern im Freiburger Dreisamstadion halten Schilder, die das Wort „Kämpferherz“ ergeben, hoch.
Mit viel Unterstützung aus der gesamten Ortenau bewiesen die Spieler des SV Oberachern im Freiburger Dreisamstadion ihr Kämpferherz. Foto: Peter Kotzur/imago images

Es war ein Festtag für den Fußball in Südbaden. Für den SC Freiburg und seine zahlreichen Fans ein Nostalgie-Trip im ausverkauften Dreisamstadion. Jener Stätte, die für den Weg des Sport-Clubs von den Dorfsportplätzen auf die europäische Bühne steht. Für den Südbadischen Fußballverband das bestmögliche Geschenk zum 75. Jubiläum.

Und, nicht zuletzt, für den SV Oberachern der verdiente Lohn für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre. Zur großen Überraschung, in diesem Fall wäre der in Sportmedien häufig unpassend genutzte Begriff „Sensation“ angemessen gewesen, kam es freilich nicht. Erst einmal hatte ein Fünftligist einem Erstligisten im DFB-Pokal ein Bein gestellt.

Nur der SSV Ulm gewinnt als Fünftligist

Wobei der SSV Ulm bei seinem 2:1-Coup gegen den 1. FC Nürnberg im August 2001 kurz nach dem wirtschaftlich bedingten Absturz aus dem Profibetrieb nur auf dem Papier württembergischer Verbandsligist war.

Im Fall des SV Oberachern muss es freilich beim Konjunktiv bleiben, weil das hoch favorisierte Freiburger Streich-Orchester seine Partitur zumindest nach der Halbzeitpause seriös absolvierte und mit 2:0 siegte. Den Amateuren aus dem Achertal gebührt dennoch Respekt. Allein die Tatsache, zweimal in Serie den südbadischen Pokal zu gewinnen, ist außergewöhnlich.

Wie bei seiner Premiere auf nationaler Ebene im Vorjahr gegen Mönchengladbach präsentierte sich die Oberacherner Elf mutig und forsch. Ein reiner Abwehrriegel passt einfach nicht zur DNA des Ensembles vom Waldsee und in die Philosophie des Trainers Fabian Himmel.

Hoher Gewinn in Aussicht

Auch wirtschaftlich dürfte deutlich mehr Gewinn hängen bleiben als vor einem Jahr nach dem Vergleich mit Borussia Mönchengladbach. Nicht nur, weil die TV-Prämie für die erste Runde leicht auf 215.600 Euro erhöht wurde. Vielmehr sprudeln durch das diesmal ausverkaufte Dreisamstadion mehr als doppelt so viele Zuschauereinnahmen in den Topf.

Doch weit mehr als die Finanzen zählten an diesem Sommertag an der Dreisam die Emotionen.

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