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Sicherheit im Straßenverkehr

Verkehrskontrollen in Achern am Tag für Verkehrssicherheit: Vor allem Autofahrer fallen auf

Die Achener Polizei kontrolliert im Rahmen eines bundesweiten Projektes Rad- und Autofahrer. Vor allem letztere fielen durch Verstöße auf.

Polizeihauptmeister Fabian Schoch aus Achern kontrolliert das Rad eines Schulkindes.
Aufklärung vor Ort: Polizeihauptmeister Fabian Schoch kontrolliert an der Robert-Schuman-Realschule das Rad einer Schülerin auf Verkehrssicherheit. Foto: Hauke Heuer

Als Polizeihauptmeister Fabian Schoch mit einer raumgreifenden Bewegung seiner rechten Hand die drei Jungs auf ihren Fahrrädern gebietet, anzuhalten, werden die Augen der Kinder ganz schön groß im Angesicht des Uniformträgers. Alle drei waren zwar auf dem Radweg, aber auf der falschen Seite der Straße unterwegs. „Das kann schnell gefährlich werden. Autofahrer, die auf die vom Parkplatz auf die Straße fahren, gucken immer zuerst nach links und könnten so die Kinder schnell übersehen“, erklärt Thomas Straub, stellvertretender Revierleiter in Achern, der die Kontrolle aus einigen Metern Entfernung beobachtet.

Derweil redet sein Kollege ruhig auf die Jungen ein, die jedes seiner Worte mit einem gehorsamen Nicken quittieren. Dann dürfen sie ihren Weg fortsetzen – aber diesmal auf er richtigen Straßenseite.

Am Mittwoch fanden im ganzen Bundesgebiet unter dem Motto „Radfahrende im Blick“ eine konzertierte Kontrollaktion der Polizei statt, mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrer zu erhöhen.

Bei dieser Aktion kontrollierte die Acherner Polizei zum Schulschluss vor der Robert-Schuman-Realschule und vor der Gemeinschaftsschule Achern an der Kaiser-Wilhelm-Straße. Bereits am Morgen wurden ähnliche Kontrollen vor den Sasbacher Schulen getätigt.

Kontrollen mit Augenmaß

„Wir schauen auf das Verhalten der Radfahrer und den technischen Zustand der Räder“, erklärt Straub. Insbesondere bei Schülern gehe man dabei aber mit dem nötigen Augenmaß vor. Die Beamten würden die Heranwachsenden ansprechen und auf Verfehlungen aufmerksam machen.

Sollte das Zweirad nicht verkehrssicher sein, werde zunächst ein Mängelbericht ausgestellt und an die Kinder appelliert, das Problem ihren Eltern mitzuteilen und den Mangel zu beheben. Insgesamt 35 Verstöße kleinerer Art wurden so am Mittwochmittag bei den Achener Schülern festgestellt. Bußgelder wurden gegen die Kinder und Jugendlichen nicht verhängt. Die meisten Räder, die von den Beamten als nicht verkehrssicher eingestuft wurden, hatten eine fehlende oder nicht funktionsfähige Beleuchtung.

Wir wollen auch die anderen Verkehrsteilnehmer sensibilisieren
Thomas Straub, stellvertretender Revierleiter Achern

Tatsächlich waren es die Autofahrer, die bei der Kontrollaktion besonders negativ auffielen. So seien in Sasbach in den Morgenstunden 14 Autofahrer festgestellt worden, die gegen Regeln verstießen. Ein besonders häufiges Vergehen: Fünf Fahrer wurden beim Telefonieren mit ihren Handys erwischt und müssen nun mit einem Bußgeld rechnen.

Darüber hinaus hätte der Ordnungsdienst der Stadt in Achern 16 Strafzettel gegen Autofahrer ausgestellt, die zumindest teilweise auf den Radwegen parkten. „Es geht bei der Aktion nicht nur darum, Radfahrer zu kontrollieren, wir wollen auch die anderen Verkehrsteilnehmer sensibilisieren“, sagt Straub.

Insgesamt zehn Polizisten des Reviers Achern und jeweils zwei Stadtpolizisten und Politessen des Ordnungsamtes beteiligten sich an der Aktion, die den ganzen Tag andauerte. So kontrollierten in den Nachmittagsstunden mobile Teams im gesamten Stadtgebiet weiter, die dabei immer wieder ihren Standort wechselten.

E-Bike-Fahrer sollen gezielt angesprochen werden

Ein besonderes Augenmerk legten die Beamten dabei auf Aufklärung von Fahrern von E-Bikes. „Pedelecs und E-Bikes haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Viele Bürger sind nicht an die hohen Geschwindigkeiten, die mit solch einem Rad möglich sind, gewohnt“, berichtet Straub.

Im vergangenen Jahr habe es in Achern 20 Prozent mehr Radunfälle mehr gegeben als in den Vorjahren, wobei an 16 Prozent der Unfälle E-Bikes beteiligt gewesen seien. Straub stellt klar, dass Menschen aus allen Altersklassen und nicht nur betagte Radler mit Elektrorädern verunfallen würden. Ginge es nach ihm, gäbe es eine Helmpflicht für E-Bikes. Auch Mofa-Fahrer, die kaum schneller unterwegs seien, müssten einen Helm tragen.

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