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Veränderungen in Achern

Weg entlang der Acher wird fortgesetzt: Wohin mit dem Umspannwerk?

Die Stadt Achern plant umfangreiche Veränderungen am rechten Acher-Ufer vom Freibad bis zur Martinstraße. Im Gemeinderat kamen die Pläne gut an.

Blick auf Masten und Stromleitungen und Einrichtungen eines Umspannwerks durch eine Maschendrahtzaun.
Ob das Umspannwerk Achern beim Freibad möglicherweise verlegt wird, darüber hat Oberbürgermeister Klaus Muttach mit dem Überlandwerk Mittelbaden gesprochen. Foto: Michaela Gabriel

Der Weg entlang der Acher, der bisher am Schwimmbad endet, soll fortgesetzt werden. Die Stadt Achern plant umfangreiche Veränderungen am rechten Acher-Ufer vom Freibad bis zur Martinstraße. Im Gemeinderat kamen die Pläne gut an. Alle Räte gaben grünes Licht für weitere Schritte. Dazu gehört ein Kooperationsvertrag mit dem Überlandwerk Mittelbaden (ÜWM). Hinter dem Umspannwerk soll Gelände aufgeschüttet und der neue Weg gebaut werden.

Anstelle mehrerer abgerissenen Gebäude in der Spitalstraße soll eine modellierte Grünanlage entstehen. Gewinnen soll dabei nicht nur der Bürger, sondern auch das Gewässer. Geplant sei die ökologischen Aufwertung eines bisher strukturarmen Abschnitts der Acher, hieß es in den Unterlagen. Kosten könnte das rund 420.000 Euro. Die Umsetzung soll im August beginnen und bis Anfang 2024 dauern. Das nötigen Wasserrechtsverfahren läuft noch.

Der 2021 vorgestellte Plan, die rechte Ufermauer der Acher auf der ganzen Länge zwischen Badstraße und Martinstraße zurück zu bauen, lässt sich nicht umsetzen, erfuhren die Räte. Das hätte für einige Anwesen in Achern eine höhere Überflutung im Falle eines 100-jährlichen Hochwassers bedeutet.

Deshalb müsse man einen Teil der Ufermauer nahe der Martinstraße stehen lassen, erklärte Kathrin Läkemäker vom Ingenieurbüro Queißer Gschwandtl aus Karlsruhe. Um Hochwasserneutralität zu gewährleisten, seien außerdem Schutzmaßnahmen für einige Anwesen an der Acher nötig. Die neuen Mehrfamilienhäuser auf dem ehemaligen Süwag-Gelände sind davon nicht betroffen. Sie wurden bereits auf erhöhtem Terrain errichtet.

Neue Standorte für Acherner Umspannwerk sind im Gespräch

Hinter den Kulissen wird über die Zukunft des Umspannwerks beim Acherner Schwimmbad gesprochen. Das ÜWM will wohl zweimal die Acher mit neuen Leitungen kreuzen und eine weitere unter den neuen Weg entlang der Acher legen. Thomas Kohler, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, fragte nach, ob es nicht sinnvoll wäre, das Umspannwerk zu verlegen.

Daraufhin erklärte Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU), dass es entweder ausgebaut werden muss oder ein bis zwei neue gebaut werden. Als Gesellschafter habe die Stadt Achern darauf Einfluss. Man sei im Gespräch über neue Standorte. Dann würde das heutige Umspannwerk abgebaut und das Gelände von der Stadt Achern genutzt werden.

Die Maßnahme sollte Vorteile im Hochwasserschutz erbringen, wünschte sich Karl Früh als Fraktionsvorsitzender der CDU. Georg Straub von der Stadtverwaltung erläuterte, dass es sich nicht um einen Hochwasserschutzmaßnahme handle. Man müsse beim Hochwasserschutz lediglich den jetzigen Zustand halten. Das wurde mit Strömungsmodellen rechnerisch nachgewiesen, bestätigte die Fachfrau des beauftragten Ingenieurbüros.

Positiv bewertete Eberhard Dinger als Fraktionsvorsitzender der ABL, dass anstelle der abgerissen Häuser in der Spitalstraße keine neuen gebaut werden. Die neue Grünanlage könnte sich positiv auf die Stadtdurchlüftung auswirken. Womit sie modelliert werden soll, wollte er wissen. Dafür dürfe man das Material nehmen, das hinter der abgetragenen Ufermauer lag, erklärte Georg Straub – auch wenn es sich dabei um viel Brandschutt handle. Man wolle es „hydraulisch günstig und optisch ansprechend“ einbauen und mit Mutterboden überziehen.

In die Acher selbst soll nicht eingegriffen werden, erfragte Rainer Ganter (Freie Wähler). Die Kiesbank dort werde als ökologisch wertvolle Struktur liegen bleiben, bis ein Hochwasser sie auf natürliche Weise weiterschiebe. Für die Pächter der Acher als Fischgewässer werde sich nichts verschlechtern, eher verbessern, erklärte Straub auf Nachfrage von Karl Früh.

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