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Vermieter melden freie Wohnungen

Wo Ukraine-Flüchtlinge in Achern untergebracht werden

Oberbürgermeister Klaus Muttach spricht von einer „großen Aufgabe“. In Achern sind die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Wo werden sie untergebracht?

Ein Mann hält Ukrainische Pässe vor dem Ankunftszentrum Reinickendorf. Aus der Ukraine kommen immer mehr Geflüchtete. Die Kapazitäten reichen nicht mehr aus. +++ dpa-Bildfunk +++
Ungewissheit: Wie viele Menschen aus der Ukraine nach Deutschland und in die Region kommen werden, kann nicht prognostiziert werden. Die Gemeinden bereiten sich auf eine große Zahl von Flüchtlingen vor. Foto: Annette Riedl/dpa

Die dreiköpfige Familie aus der Ukraine hat Glück: Das junge Ehepaar mit ihrem sechsjährigen Kind fand Aufnahme in einer Acherner Wohnung. Der Mann ist Lastwagenfahrer und machte sich samt Ehefrau und Kind mit dem Lastwagen auf die lange Fahrt, um dem schrecklichen Krieg im Heimatland zu entkommen.

Im Einwohnermeldeamt in Achern haben sich mittlerweile 71 Flüchtlinge aus der Ukraine angemeldet, davon stellten 51 bei der Ausländerbehörde einen Antrag auf Aufenthaltserlaubnis.

Sie werden in Achern offenbar mit offenen Armen empfangen. Bei Jonas Seifermann im Rathaus melden sich Vermieter, die dem Verantwortlichen für das städtische Gebäudemanagement freie Wohnungen anbieten.

Bisher in acht Wohnungen der Stadt Achern Flüchtlinge untergebracht

Nach derzeitigem Stand sind Flüchtlinge in acht von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht, fünf weitere werden nach Auskunft von Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) Ende kommender Woche bezugsfertig. „Momentan melden sich täglich mehrere potenzielle Wohnungsgeber“, so der Oberbürgermeister auf Anfrage dieser Redaktion.

Mit drei Vermietern sei man über ein Mietverhältnis im Gespräch, für fünf weitere Wohnungen seien Besichtigungen vereinbart. „Diese Art der Unterbringung hat den Vorteil, dass Einheimische – in der Regel der Vermieter – Geflüchtete etwa bei Behördengängen unterstützen.“ Das gilt auch für den Lastwagenfahrer und seine Familie, die in Begleitung der Vermieterin und eines russisch sprechenden Dolmetschers aus dem städtischen Dolmetscherpool zur Anmeldung im Rathaus erschienen.

Nicht alle Menschen, die nach und nach in Achern ankommen, werden in Privatwohnungen Unterkunft finden. Mitte April werden auf dem Parkplatz an der Morez-Straße Container für 60 Personen aufgestellt, die von der Stadt für einen Zeitraum von zwei Jahren angemietet wurden.

Parkplatz an der Morezstraße in Achern/Container/Flüchtlinge/Ukraine
Die Vorbereitungen laufen: Auf dem Parkplatz an der Morezstraße entsteht ein Containerdorf mit bis zu 120 Plätzen für Menschen aus der Ukraine. Foto: Michael Moos

Weitere Container für 60 Personen hat die Stadt käuflich erworben, sie werden nach Angaben des Oberbürgermeisters in vier Monaten angeliefert. Um die Organisation kümmert sich Carmen Weber als Leiterin der städtischen Fachgruppe Hochbau gemeinsam mit Jonas Siefermann vom Gebäudemanagement und dem Leiter der Stadtwerke, Ralf Volz.

Wie viele Menschen aus der Ukraine noch kommen, ist ungewiss

Wie viele Menschen aus der Ukraine letztlich nach Achern kommen werden, weiß derzeit niemand. Oberbürgermeister Klaus Muttach nannte am Montagabend im Gemeinderat die Zahl von 300 – das hängt davon ab, wie viele Menschen tatsächlich nach Deutschland kommen und ob sie nach einem bestimmten „Schlüssel“ auf Bundesländer, Landkreise und Kommunen verteilt werden.

Wir wollen die zu uns Geflüchteten mit ihrer Menschenwürde annehmen und unterstützen.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister

Muttach spricht von „einer großen Aufgabe“ und sagt zu: „Wir wollen die zu uns Geflüchteten mit ihrer Menschenwürde annehmen und unterstützen.“ Bereits an diesem Donnerstag hat die Stadt die nach Achern Gekommenen zu einer Tasse Kaffee in die Illenau-Werkstätten eingeladen. „Wir wollen“, so OB Muttach, „uns dabei als Gesprächspartner anbieten und im Beisein eines Dolmetschers Gelegenheit zum Gespräch geben.“

In eine Schlüsselrolle sieht der Oberbürgermeister bei den anstehenden Aufgaben die Integrationsbeauftragte Franziska Möker. „Diese Stelle zu schaffen, war zukunftsweisend“, betont Klaus Muttach vor dem Hintergrund der „in vielen Facetten“ auf die Stadt zukommenden Integrationsaufgaben. In diesem Zusammenhang kündigte der Oberbürgermeister auch Betreuungsangebote für die Kinder der in Achern lebenden Ukrainer an.

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