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Ideen-Wettbewerb

Acht Jahre Bauzeit: Bei der Sanierung des Offenburger Landratsamts wird groß gedacht

Neubau oder Sanierung des Landratsamts? Beides, sagt der Ortenaukreis. Denn trotz Homeoffice wird es immer enger auf den Fluren der Behördenzentrale in der Offenburger Badstraße.

Gebäude
Das Offenburger Landratsamrt ist in die Jahre gekommen und zudem viel zu klein geworden. Foto: Kai Hockenjos

Die Planungen für die Erweiterungen des Landratsamts in der Offenburger Badstraße nehmen konkrete Formen an. Dabei wird deutlich: Im Büro von Landrat Frank Scherer denkt man in großen Dimensionen. Das Vorhaben wird bis 2030 einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten. Wie viel genau, das weiß gerade niemand.

Der Kreistag hat am Dienstag einen städtebaulichen Ideenwettbewerb auf den Weg gebracht. Geplant ist dabei ein großer Wurf. Das bisherige Landratsamt in der Badstraße soll an die Anforderungen der modernen Behördenarbeit und moderner Arbeitsplätze angepasst werden.

Das umfasst auch eine Reduzierung der Bürofläche, möglich durch die zunehmende Arbeit im Homeoffice, allerdings dennoch auch einen Neubau. Die Planer gehen in den Bereichen, in denen eine Arbeit von zuhause aus möglich ist, von 20 Prozent weniger Platzbedarf aus. Allerdings wurden zuetzt fleißig neue Stellen geschaffen.

Umsetzung der Pläne für das Offenburger Landratsamt dauert acht Jahre

Auch deshalb will das Landratsamt das Gebäude des Technischen Gymnasiums in der Offenburger Innenstadt als Außenstelle etablieren. Dort sollen die Bereiche untergebracht werden, die bisher unter anderem in der Lange Straße 51 verortet sind: Amt für Schule und Kultur, Soziale Dienste und die Kommunale Arbeitsförderung.

Schwammige Formulierungen helfen uns da nicht weiter.
Maren Seifert, Grünen-Kreisrätin

Ein Neubau in der Badstraße soll unter anderem die Kantine, die Stabsstelle des Landrats, das Büro des ersten Landesbeamten sowie weitere zentrale Verwaltungsbereiche aufnehmen.

Der Neubau wird voraussichtlich knapp 5.000 Quadratmeter Geschossfläche haben, dem sinkenden Raumbedarf durch Homeoffice steht trotz der Auslagerung des Gesundheitsamts nach Gengenbach noch immer ein Mehr durch zusätzliche Stellen sowie das Fehlen von bisher als Büroflüche umgenutzten Besprechungsräumen gegenüber.

Groß gerechnet wird nicht nur bei der Bürofläche, sondern auch bei den Zeiträumen. Der Kreis geht davon aus, dass die Umsetzung der Pläne acht Jahre dauern wird.

2026 soll das sanierte Gebäude des technischen Gymnasiums bezogen werden, ein Jahr später der geplante Neubau in der Badstraße sowie voraussichtlich im zweiten Quartal 2030 das sanierte Landratsamt samt neuem Sitzungssaal für den Kreistag.

Kostenschätzungen von 37 Millionen Euro sind längst überholt

Für die Erneuerung des Hauptgebäudes rechnete die Verwaltung bisher mit 37 Millionen Euro, für den Neubau mit 17,5 Millionen sowie für den Umbau des Technischen Gymnasiums mit 7,7 Millionen Euro.

Auf diese Berechnungen könne man sich angesichts der Baupreissteigerung, der Folgen des Ukrainekriegs, des veränderten Raumprogramms und der Anforderungen des Klimaschutzes aber nicht mehr stützen. Mit anderen Worten: Er wird deutlich teurer. Genaue Zahlen gibt es nach Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs.

Der Kreistag stimmte bei zwei Enthaltungen der LiLo zu, allerdings nicht, ohne dem Landrat einen sorgsamen Umgang mit dem Baumbestand ins Stammbuch zu schreiben. Hintergrund war die Empörung in der Stadt über eine geplante Fällaktionen im Zusammenhang mit dem Bau der integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienste direkt neben dem Landratsamt.

„Man muss die Vorgabe machen, dass die alten Bäume erhalten bleiben“, sagte Maren Seifert (Grüne), und forderte eine klare Ansage: „Schwammige Formulierungen helfen uns da nicht weiter“.

Man müsse einmal in Zahlen belegen, was die Bäume für die Menschen und das Klima leisten, dann werde allen klar wie wichtig sie sind, sekundierte Lukas Oßwald (LiLo). Für die CDU freute sich Klaus Muttach, „dass der Kreis dieses große Vorhaben angeht“. Es sei richtig gewesen, ein Gesamtkonzept zu entwerfen.

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