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Corona-Impfung läuft weiter

Im Ortenaukreis werden nach Neubewertung von Astrazeneca keine Impftermine abgesagt

Im Ortenaukreis gibt es drei Impfzentren. Das schafft den nötigen Spielraum, um flexibel zu reagieren, wenn sich die Regeln wieder einmal über Nacht ändern.

Fläschchen der Corona-Impfstoffe von Pfizer-BionTech (l-r), Moderna und Astrazeneca.
Und wieder gelten neue Regeln: Die Einschränkungen bei Astrazeneca stellen die Impfzentren im Ortenaukreis vor neue Herausforderungen. Foto: Daniel Karmann/dpa

Die drei Impfzentren in der Ortenau bleiben trotz der neuen Regeln für Astrazeneca auf Kurs. Messechefin Sandra Kircher rechnet nicht damit, dass sich die zuletzt deutlich gestiegene Auslastung der 18 Impfstraßen in der Offenburger Messehalle wieder reduzieren wird.

Alle gebuchten Termine sollen beibehalten werden. Wer unter 60 ist und auf Astrazeneca gebucht war, soll nun auf einen mRNA-Impfstoff umgestellt werden.

Derzeit werden bis zu 1.600 Menschen am Tag allein in Offenburg immunisiert. An dieser Quote solle sich durch die neuerlichen Empfehlungen zur eingeschränkten Verwendung von Astrazeneca auch nichts ändern, sagt Kircher.

Impfbereitschaft in der Ortenau weiter hoch

Das Hin und Her der vergangenen Wochen hat die Menschen offenkundig weniger verunsichert als zu befürchten wäre: „Wer einen Termin hat, der erscheint in der Regel auch“, sagt Kircher, die Impfbereitschaft sei „nach wie vor hoch“.

Im Ortenaukreis gibt es drei Impfzentren: eine zentrale Einrichtung für fünf Landkreise, die von der Stadt Offenburg in der Messehalle neben der Eislaufhalle betrieben wird, und das Angebot des Kreises, das unter dem selben Dach ist. Ein weiteres Impfzentrum betreibt der Kreis in Lahr.

Vor allem die Zusammenarbeit in Offenburg hat die nötige Flexibilität gebracht, um auf Änderungen und Lieferengpässe ohne langen Vorlauf reagieren zu können. So wurde bereits bei der ersten „Pause“ für Astrazeneca kurzerhand auf die mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech umgestellt.

Das wird nur wieder genauso gehandhabt. Mit einer entscheidenden Ausnahme: Wer von heute an einen neuen Termin auf Astrazeneca bucht, der bekommt diesen Impfstoff auch, weil man dann davon ausgeht, dass er oder sie sich bewusst dafür entschieden hat.

Die Zweittermine als Herausforderung

Schwierig ist für das Impfzentrum die Organisation der Zweittermine. Galten ursprünglich für die mRNA-Vakzine Abstände von drei und vier Wochen je nach Hersteller bis zur Auffrischung sowie für den Vektorimpfstoff von Astrazeneca neun Wochen, so wurden auch hier die Karten komplett neu gemischt. Für die ersten beiden Substanzen gelten jetzt einheitlich sechs Wochen Abstand, für Astrazeneca zwölf.

Wir impfen, bis die Schlange abgebaut ist.
Sandra Kircher, Messechefin

Das alles muss die Messe bei der Organisation in Offenburg abbilden, ebenso wie Tage wie den Mittwoch, wo man vom ehernen Prinzip abweichen musste, an einem Tag jeweils nur einen Impfstoff zu geben. Und wo man viele Fragen zu beantworten hatte. Der Aufklärungsbedarf sei gerade deutlich erhöht, doch jeder komme dran: „Wir impfen, bis die Schlange abgebaut ist“.

Denn noch ist vieles unklar. Was sagt die ständige Impfkommission zu den Zweitimpfungen mit Astrazeneca? Die ersten stehen im Ortenaukreis gegen Ende des Monats an. Kann man ein anderes Mittel geben? Ist das dann überhaupt verfügbar?

Es gibt inzwischen mehr Vakzine, doch generell bleibt die Knappheit ein Thema. In Lahr zum Beispiel setzt der Kreis täglich 450 Spritzen, 300 weitere wären möglich, wenn die Lieferungen schneller hereinkämen.

Sie hoffe jetzt, dass die Strategie bald an die neuen Erkenntnisse angepasst werde, sagt Diana Kohlmann, die die Aktion im Landratsamt koordiniert. Und, so fügt sie hinzu, „dass wir dann auch genügend Impfstoffe haben“.

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