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Pfingstdampf und Mühlengeklapper

Deutscher Mühlentag lockt zahlreiche Besucher zu Sehenswürdigkeiten ins Achertal

Beim Deutschen Mühlentag wurden die Mühlen im Schwarzwald wieder besonders in Szene gesetzt. Sogar Besucher aus Paris sind deshalb ins Achertal gekommen.

Robert Schneider erklärte Besuchern die Kopp-Mühle am Hagenstein
Robert Schneider zeigte Besuchern die Kopp-Mühle am Hagenstein in Ottenhöfen. Auch eine Familie aus Tübingen schaute sich die Mühle an. Foto: Berthold Gallinat

Zahlreiche Mühlen klapperten am traditionellen Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag in der Region oder standen auch einfach nur zur Besichtigung offen. Im Achertal war darüber hinaus Pfingstdampf angesagt, gegen halb zwölf fuhr eine Dampflok der Baureihe 58 mit einem Personenzug in den Ottenhöfener Bahnhof ein, was der Achertäler Eisenbahnverein bewerkstelligt hatte.

Der Pfingstdampf erinnerte Dampflokliebhaber etwas wehmütig an Zeiten, als es im Sommer noch regelmäßig Dampfsonntage mit der schönen Dampflok Badenia gab. Mit Spannung wurde der Dampfzug erwartet und die Fotografierfreudigen zückten Handys und Fotos und suchten gute Fotopositionen.

Auch ein junges Paar aus Paris, das ein paar Tage im Schwarzwald verbrachte, ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen, freute sich riesig über das besondere Ereignis und schwärmte vom Schwarzwald. Viel Wandervolk aus der Nähe und aus vielen Regionen war unterwegs und es wurde mit einem Schlag noch mehr, als der vollbesetzte Zug einfuhr und die Fahrgäste ausstiegen.

Otto Schnurr spielt Melodien auf Waldkircher Drehorgel

Die Trachten- und Volkstanzgruppe des Mühlendorfs begrüßte die Gäste am Bahnhof beim Dorfbrunnen und Bürgermeister Hans-Jürgen Decker hieß das Wandervolk im Kurgarten herzlich willkommen. Die Achertäler Blasmusikanten gaben danach ein Kurkonzert und zwischendurch spielte Otto Schnurr Melodien auf einer original Waldkircher Drehorgel, die meisten begaben sich aber nach kurzem Zuhören auf Tour.

Erste Mühle auf dem Ottenhöfener Mühlenrundweg war die vorindustrielle, wasserbetriebene Hammerschmiede, von der die Besucher immer sehr beeindruckt sind. Da roch schon das Schmiedefeuer, wenn man die Hammerschmiede betrat, und mit Staunen wurde mitverfolgt, wenn Otmar Schanz von Zeit zu Zeit den mächtigen Schmiedehammer löste und mithilfe seiner Schläge ein Eisen schmiedete. Dann schaltete er die Transformation um und demonstrierte dasselbe noch an einem kleineren Schmiedehammer.

In der Kopp-Mühle am Hagenstein waren Mitglieder der Trachten- und Volkstanzgruppe aktiv und führten die Mühle vor, dort hatte in der Mühlenstube die Familie Reichert aus Tübingen Platz genommen und hielt mit Udo Kimmig, dem Vorsitzenden der Trachten- und Volkstanzgruppe, ein Schwätzchen. Wie die Reicherts mitteilten, waren sie vor ein paar Jahren zufällig auf den Deutschen Mühlentag aufmerksam geworden und seitdem sind sie am Mühlentag unterwegs.

Die Köningerhof-Mühle, die Benz-Mühle am Bach, die Rainbauern-Mühle, der Mühlenhof Bohnert, die Bühler Mühl und zuletzt die Benz-Mühle im Unterwasser waren weitere mögliche Besichtigungsziele der ehemaligen Wahrzeichen des Schwarzwalds.

In Seebach herrschte in Vollmers Mühle im Ortsteil Grimmerswald reges Treiben im Mühlenhof und in der Mühle. Dort ließ es sich zünftig vespern und es wurde von Zeit zu Zeit früheres Brauchtum vorgeführt, das Buttern am Butterfass sowie das Spinnen am Spinnrad.

Zu beiden Aktivitäten wurden die Gäste herzlich aufgefordert und die es versuchten, hatten alle ihre Freude an dem Tun. Zur Unterhaltung spielte ein Mühlenmusikant auf. In der Deckerhof-Mühle führte Ralf Decker seine Mahlmühle vor und informierte über die in der historischen Mühle installierte moderne Wasserkraftanlage, in der Buhnefronze-Mühl gab es Mühlenbesichtigungen und es wurde auch bewirtet.

Besucher tauchen in Seebachs Unterwelt ein

Darüber hinaus konnte man in Seebachs Unterwelt eintauchen, denn im Rahmen des Mühlentags boten die Freiwilligen Erzknappen Seebachs Führungen durch die Stollen des Erzbergwerks Silbergründle an.

In Sasbachwalden gelangten die Wanderer auf ihrer Mühlenwanderung zur mit Stroh gedeckten Straubenhöf-Mühle, die Brauchtumsgruppe, die Brauchtumsgruppe der Gemeinde bot dort fachkundig Vorführungen der Mühle an. Vier Tafeln mit Zeichnungen in der Mühle erläuterten darüber hinaus die geschichtliche Entwicklung des Getreidemahlens und der Mühle.

Ein Kleinod besonderer Art ist der Kühnerhof in Sasbach mit seinem schönen Hof und einem beeindruckenden historischen Wirtschaftsareal. Dort konnten die Besucher das Ensemble von Säge- und Mahlmühle besichtigen und bekamen über die verschiedenen Gebäude von Müllers Stube und Küche bis zum beeindruckenden Sägegatter einen Einblick in das Kühnersche Hofleben der letzten 300 Jahre bis in die Gegenwart.

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