Der Durbacher Bürgermeister Andreas König ist am Coronavirus erkrankt – ein Zufallstreffer, wie er in einem Beitrag auf seiner Facebook-Präsenz schreibt, „damit hierüber nicht spekuliert wird“.
Sein Hausarzt habe mit einem Abstrich herausfinden wollen, ob Königs Grippe viral oder bakteriell sei, das Ergebnis war überraschenderweise Corona: Auf das neuartige Virus sei er zuvor nicht getestet worden, weil er sich weder in einem Risikogebiet aufgehalten, noch Kontakt zu einem bekannten Infizierten gehabt habe.
„Zusammen mit dem Gesundheitsamt musste ich am Dienstag herausfinden, zu wem ich seit Sonntag letzte Woche Kontakt hatte und wie eng“, schreibt König weiter. Das gestalte sich schwierig: „Leider ist es so, dass ich bis einschließlich Dienstag ohne Beschwerden war und daher an einer Vielzahl von Terminen teilnahm. Seither habe ich vereinzelte Termine mit sehr großem Sicherheitsabstand wahrgenommen, weil von ärztlicher Seite keine Quarantäne oder Isolation angeordnet oder empfohlen wurde.“
Kaum Beschwerden
„Die ganzen Tipps im Netz, wie man Corona erkennt, sind für die Katz’“, so König weiter: Manche Krankheitsverläufe seien „anders“ als die bisher berichteten. Er selbst habe kein Fieber oder nur selten, das Abhören der Lunge habe keinen Befund ergeben. „Nach drei Stunden Arbeit bin ich sehr erschöpft und muss mich dann einen halben Tag ausruhen. Außer meinem Halsweh habe ich keine weiteren Beschwerden“.
Bürgermeister König rät zur Isolation
Er habe sich jederzeit an den ärztlichen Rat gehalten, schreibt König weiter und betont, dass er mit dem Offenburger Gesundheitsamt „einen sehr kompetenten Ansprechpartner“ habe: „Ich werde es überleben“. Wichtiger als Ratschläge und Vorwürfe – „alle machen es so gut wie sie es wissen können“ – sei allerdings: „Bleiben Sie endlich aus Cafés, Eisdielen und Parks draußen! Die Corona-Welle kommt, und leider wird es nicht bei jedem so glimpflich ablaufen wie bei mir“.
Dank an „Menschen, die unser Leben aufrecht erhalten“
Bis zum kommenden Dienstag müsse König in Quarantäne bleiben und müsse dann, sofern er mindestens zwei Tage symptomfrei war – wieder nach draußen. Seinen Dank richtete der Bürgermeister an „alle Menschen, die unser Leben weiterhin aufrecht erhalten: in der Medizin, Polizei und Feuerwehr, Verwaltungen, Menschen in der Lebensmittelbranchen. Ihr seid wertvoll – hoffentlich auch noch nach der Krise, wenn ihr wieder um Anerkennung kämpfen müsst“.
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