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Positive Saisonbilanz

Freilichtmuseum Gutach: Vogtsbauernhof bleibt Besuchermagnet

Die Verantwortlichen des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof in Gutach wagten nach dem Re-Start nur zu hoffen. Nun liegt Bilanz zur gerade zu Ende gegangenen Saison vor.

Vogtsbauernhof Gutach
Saison beendet: Trotz der Corona-Pandemie konnte das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof rund 122.000 Gäste in seiner nur fünfmonatigen Öffnungszeit begrüßen. Foto: Foto: Hans-Jörg Haas/Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Am Anfang regierte das Prinzip Hoffnung: Als das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach nach dem langen, staatlich verordneten Corona-Stillstand Ende Mai wieder seine Pforten öffnete, wussten auch die Museums-Macher nicht so genau, wie sich alles entwickeln wird.

Doch es wurde ein Re-Start nach Maß. Nach nicht einmal zwei Monaten näherten sich die Besucherzahlen bereits der 30.000er-Marke. Jetzt macht einer der Publikumsmagneten im Schwarzwald erst einmal Winterpause, und das mit erfreulichen Zahlen.

„Rund 122.000 Besucher kamen zwischen dem 22. Mai und dem 7. November in das älteste Freilichtmuseum des Landes. Damit erzielt der Vogtsbauernhof trotz des verspäteten Saisonstarts von acht Wochen ein Besucherplus von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr und behauptet weiterhin seine Position als besucherstärkstes Freilichtmuseum in Baden-Württemberg“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gutacher.

War das so zu erwarten? „Wir haben gehofft, klar“, so Tamara Schwenk auf Anfrage der Redaktion. Allerdings sei es damals schwierig gewesen, die Erwartungen zu beschreiben, bilanziert die Pressesprecherin und Marketingverantwortliche weiter.

Vor allem bei den Reisegruppen und Schulklassen konnte das Museum im Vorjahres-Vergleich eine Steigerung von 70 Prozent erreichen. Auch die Zahlen der gebuchten museumspädagogischen Programme wie Führungen für Erwachsenen-Gruppen und Lernerlebnisse für Schüler sind um diesen Satz gestiegen.

„Wir sind angesichts der Pandemie-Situation und den damit verbundenen Einschränkungen mit dem Jahresergebnis mehr als zufrieden. Wir konnten dieses Jahr unser Programmangebot im Vergleich zu 2020 deutlich ausbauen und uns als lebendiges und erlebnisreiches Museum präsentieren“, zieht Geschäftsführerin Margit Langer Bilanz.

Bei Gruppenreisen ist beim Vogtsbauernhof noch Luft nach oben

Natürlich diktiert Corona weiter die Spielregeln, und bei einem Gästesegment ist noch Luft nach oben: bei den Gruppenreisen. Doch nach dem Komplettausfall dieser wichtigen Sparte im Jahr 2020 steigt die Nachfrage wieder. Laut Geschäftsführerin Langer sind die Museumsleute sehr zuversichtlich, „in der kommenden Saison annähernd das Niveau von 2019 erreichen zu können“.

Aber zurück zu den Schülern. Die waren in den vergangenen Monaten eine Bank, sogar aus dem Elsass reiste eine Klasse an. „Wir freuen uns, dass vor allem viele Schulklassen unsere Bildungsangebote in Anspruch genommen haben“, bestätigt der wissenschaftliche Leiter und Museumspädagoge Thomas Hafen. Auch die museumspädagogischen Angebote für Familien an den Sonntagen der Saison sowie in den Ferien wurden wieder überdurchschnittlich gut angenommen.

Im Mittelpunkt der Saison 2021 stand die Neuinszenierung der Räume des Vogtsbauernhofs von 1612, Gründungshof und Keimzelle des Freilichtmuseums. Die Inneneinrichtung des Gebäudes wurde erstmals seit Anbeginn mit neuen Bewohnergeschichten und einer Trachtenkammer umgestaltet.

Darüber hinaus nahm eine Sonderausstellung im Hermann-Schilli-Haus mit dem Titel „Die Unschuld vom Lande“ die idealisierten Vorstellungen vom Leben auf dem Land in den Blick. Die Vogtsbauernhof-App, die als digitaler Museumsführer seit 2020 den Gästen kostenfrei zur Verfügung steht, wurde um eine Audio-Tour zu den verschiedenen Dialekten des Schwarzwalds erweitert, bilanziert die Museumsleitung in ihrer Pressemitteilung weiter.

Dass besagte Neuinszenierung des Vogtsbauernhofs nicht unbemerkt blieb, versteht sich von selbst. Ein spannendes Detail: In der Regel werden Trachten als komplette Bekleidungseinheit auf Puppen gezeigt, im Vogtsbauernhof können die Besucher nun (also das heißt wieder nach dem Saisonstart im kommenden Jahr) die Vielfalt der einzelnen Teile so einer Tracht bewundern, erläutert Tamara Schwenk.

Saison 2022 des Freilichtmuseum Gutach beginnt am 27. März

Das Museumsteam ist in den nächsten Monaten weit davon entfernt, die Hände in den Schoß zu legen. Allein die Translozierung des Durbacher Rebhauses von 1775, das übernächstes Jahr zu sehen sein wird, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

Dazu gibt es weitere Arbeit, nicht zuletzt am Programm für Saison 2022. Die beginnt am 27. März. Der traditionelle Weihnachtsmarkt findet, nach pandemiebedingter Pause, vom 10. bis 12. Dezember mit verändertem Konzept statt.

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