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Projekt im Gewerbegebiet Bronnmatt

Biomasse-Heizkraftwerk geplant: Kappelrodecker Gemeinderat hat keine Bedenken

Die Firma Lenk Paper GmbH plant den Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks im Gewerbegebiet Bronnmatt in Kappelrodeck. Was heißt das für die Bürger?

Parkplatz vor dem Gebäude der Firma Lenk.
Die Firma Lenk plant auf ihrem Betriebsgelände, das derzeit noch Parkplatz ist, ein Biomasseheizkraftwerk. Foto: Berthold Gallinat

Dem Kappelrodecker Gemeinderat lag in der jüngsten Sitzung der Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung mit vorzeitigem Baubeginn im Gewerbegebiet Bronnmatt vor. Dabei ging es für das Gremium nur um Kenntnisnahme, nicht um einen Beschluss, weil das Bauvorhaben dem Bebauungsplan entspricht.

Geplant ist ein Biomasse-Heizkraftwerk, bestehend aus einer Dampferzeugungsanlage mit nachgeschalteter Gegendruckdampfturbine in Verbindung mit einem Synchrongenerator zur Stromerzeugung. Des Weiteren gehört ein Dampfkessel auf Erdgasbasis dazu, der als Redundanzkessel vorgesehen ist, und es soll ein Brennstofflager errichtet und betrieben werden.

Der Gemeinderat wurde bereits am 21. Februar 2022 über das geplante Vorhaben informiert. Lenk stellte damals das Vorhaben vor. Das Gebäude ist 43 Meter lang und 13 Meter breit und hat eine Höhe von 18 Metern. Die Lagerboxen sind drei mal vier Meter groß bei einer Höhe von vier Metern. Die zwei Schornsteine der Anlage sind jeweils 28 Meter hoch. Abwässer aus Abschlammung und Absalzung des Dampfkessels werden, so die Verwaltungsvorlage, in die Kläranlage der Papierfabrik eingeleitet, so dass keine Belastung der Kläranlage des Gemeindeverbands Kappelrodeck erfolgt. Die Abwassermenge wird nicht erhöht.

Geplantes Biomasse-Heizkraftwerk: Ist mit Gerüchen zu rechnen?

Das Konzept sieht vor, Biomasse, eine Mischung aus Altholz und Waldrestholz, als Festbrennstoff einzusetzen. Die Entladung der mit Biomasse beladenen Lastwagen erfolgt direkt im Brennstofflager, das aus drei Ladeboxen mit vollautomatisch arbeitenden Toploader-Sytsemen besteht. Das Gebäude ist bis auf Lüftungsöffnungen geschlossen. Laut Berechnungen sollen die Immissionsrichtwerte zur Tages- und zur Nachtzeit eingehalten werden, An- und Abtransporte sollen während der üblichen Betriebszeiten Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr stattfinden.

Gerechnet wird mit zwölf Lastwagen pro Tag. Was Gerüche angeht, so die Verwaltungsvorlage, wird die vorhandene Geruchshäufigkeit nicht relevant erhöht und es findet auch keine freie Lagerung von staubenden Gütern am Standort statt. Das Brennstofflager ist eingehaust, befindet sich in einer Halle. Die Umweltverträglichkeitsprüfung hat keine nachteiligen Umweltauswirkungen festgestellt und auch Pflanzen und Tiere sind gemäß einer Umweltverträglichkeitsprüfung nicht gefährdet.

Zu Beginn dieses Jahres, ab 9. Januar, hatten die Träger öffentliche Belange und die Gemeinde Kappelrodeck Gelegenheit, Stellung zu nehmen, die Öffentlichkeitsbeteiligung ist bis zum 8. Februar terminiert. In dieser Zeit sind die Planunterlagen im Regierungspräsidium Freiburg und in der Gemeinde einsehbar, die Öffentlichkeit kann bis zum 8. März Stellungnahmen abgeben.

Ludwig Kohler (FWV) und Manfred Lamm (CDU) sahen keine Veranlassung, etwas gegen das Vorhaben einzuwenden. Beide finden es gut, wenn der größte Arbeitgeber im Ort investiert, um seine Zukunft zu sichern. Manfred Lamm fand es noch wünschenswert, dass sich die Abwärme nutzen ließe. Wichtig war beiden wie auch der Verwaltung, dass durch den Wegfall der jetzigen Betriebsparkplätze und durch die Anfahrt der Lastwagen nicht der normale Verkehr auf den angrenzenden Straßen behindert wird.

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