
Der Wunsch, Winzer zu sein, stand für Jonas Stockinger schon seit seiner Kindheit fest. Jetzt wurde der Jungwinzer aus Waldulm drittbester Nachwuchs-Winzer bundesweit. Nachdem er sich für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend 2023 qualifiziert hatte, bewies er im Juni beim Weinbau-Finale in Essenheim in Rheinland-Pfalz seine Kenntnisse in Berufstheorie und Berufspraxis.
Jungwinzer muss Social-Media-Beitrag erstellen
Auch Allgemeinwissen von Begrünungsberechnungen bis zu den antiken Weltwundern, über Sozialabgaben und Steuern sowie Präsentationsfähigkeiten waren gefragt. So musste er mit dem eigenen Smartphone einen Beitrag erstellen, um seinen Weinbaubetrieb attraktiv in den sozialen Medien zu präsentieren. Insgesamt waren bei den deutschen Jugendmeisterschaften der grünen Berufe bundesweit knapp 10.000 junge Menschen am Start.
Jungwinzer analysiert Zustand der Reben
Fachbezogen bewies Jonas Stockinger seine Kenntnisse in der Berufstheorie der Leistungsgruppe II unter anderem bei Themen wie Weinabfüllung und Eindämmung der Rebkrankheit ESCA. Im Praxiswettbewerb hatte Stockinger auf dem Weingut Braunewell im Selztal bei Essenheim den Zustand der Reben und des Weinbergs zu analysieren und Maßnahmen zum Pflanzenschutz vorzuschlagen.
Jungwinzer beurteilt fünf Weine
In der Weinverkostung beurteilte er fünf Weine im Blindtext, hatte typische Aromen zu benennen oder auch Fehlaromen zu erkennen. Entstehungsursachen und Behandlungsmöglichkeiten waren in diesem Zusammenhang zu nennen.
Der Waldulmer Jungwinzer bewährte sich unter der kritischen Begutachtung seiner Prüfer und erzielte am Ende die Punktzahl, die ihm unter den Top-Fünf der bundesweit besten Jungwinzerinnen und Jungwinzer den dritten Platz sicherte.
Ich konnte ihn den fast fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs vor allem auch viele Erfahrungen sammeln und mein Wissen erweitern.Jonas Stockinger
Jungwinzer
Jonas Stockinger sagt rückblickend: „Ich konnte ihn den fast fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs vor allem auch viele Erfahrungen sammeln und mein Wissen erweitern. Nicht zuletzt entstanden Freundschaften und Bekanntschaften, die mir bei beruflichen Herausforderungen hilfreiche Ansprechpartner sein können.“
Den Berufswettbewerb der deutschen Landjugend gibt es seit 1953 und wird vom Deutschen Bauernverband und dem Bund der Deutschen Landjugend (BDL) mit ihren Landesverbänden sowie von der Schorlemer Stiftung ausgerichtet. Schirmherr ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. „Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war enorm. Mindestens genauso beeindruckt haben Zusammenhalt und das Miteinander bei diesem Wettbewerb“, lobte BDL-Vorsitzende Theresa Schmidt und zeigte sich überzeugt: „Diese Jungen werden die Zukunft der Branche bestimmen.“