Skip to main content

Narri-Narro und Keh-lau

Beim Kehler Fastnachtsumzug werden Unverkleidete von der Hexe bestraft

Wer in Kehl zum Umzug geht, begegnet allerlei mythischen Gestalten. Hier steht das traditionelle Häs noch im Vordergrund.

Einseifen mit Konfetti stand bei den Sundheimer Hexen hoch im Kurs
Einseifen mit Konfetti stand bei den Sundheimer Hexen hoch im Kurs Foto: Karen Christeleit

Die Kehler Innenstadt war dieses Wochenende endlich wieder fest in närrischer Hand. Viele Zuschauer säumten die Straßen Kehls, um den großen Fastnachtsumzug des Fördervereins der Kehler Fasnacht zu erleben.

Präsentiert wurde ihnen ein buntes närrisches Spektakel. Über zwei Stunden erschallten allerlei Narrenrufe von Narri-Narro über Keh-lau bis Helau der rund 3.500 Hästräger aus nah und fern, die das Publikum – vorneweg die mit farbenfrohen Fastnachts-Outfits ausstaffierten Kinder – gerne erwiderten, da ihnen süßer Lohn winkte.

Greffener Waldmännle
Greffener Waldmännle Foto: Karen Christeleit

Nicht Motivwagen – wobei das Geisterschloss der Glottertaler oder der Lucky-Lucke-Wagen der Muni-Schällä Bötzingen durchaus schön anzusehen waren – sondern Fastnacht als Faszination des Rollenspiels, der Vermummung und des Ausbrechens aus dem Alltag und der gewohnten Ordnung stand bei den Traditionsgruppen im Vordergrund.

Angetrieben von den Böllerschüssen der Bürgerwehr der Narrhalla Nelram war niemand vor den fratzenschneidenden und feuerspeienden Dämonen, Teufeln, Highlandern, aber auch Füchsen, Feuerpferden, Fröschen und Werwölfen, ja selbst vor den lieblich ausschauenden Gajemänndl, Waldmännli und Wollhansele sicher.

Angetrieben von Böllerschüssen der Bürgerwehr

Besonders die zahlreichen Hexen trieben übermütig ihren Schabernack: Während die einen es verstanden, mit dem Verbrennen von alten Tannenbäumen alles in Nebeldunst zu legen, regnete es von den anderen zentnerweise Konfetti – von vorn und hinten, von oben und via Stausauger – und insbesondere das Einseifen hübscher junger Mädchen oder unverkleidetem Jungvolk gehörten zur Standardausstattung. Besonders dreiste wie die Sundheimer Hexen steckten diese gar in einen Käfig, der zur Konfettidusche umfunktioniert war.

Bild 3: die Guggemusik Scheiererborzler Spöck heizte kräftig ein
Bild 3: die Guggemusik Scheiererborzler Spöck heizte kräftig ein Foto: Karen Christeleit

Auch an Garden und fetziger musikalischer Begleitung fehlte es nicht, denn Musikvereine, der Kehler Fanfarenzug oder die Guggemusik der Scheiererborzler Spöck und Nodepuuper Offenburg marschierten froh gelaunt mit und gaben den Narren in Sachen fastnachtlicher Stimmungsmusik mächtig auf die Ohren.

So wand sich der närrische Lindwurm bei schönstem Sonnenschein durch die Straßen, alle waren gut drauf, schunkelten und sangen die lustigen Fastnachtslieder mit und große wie kleine Zuschauer als auch die Narren feierten anschließend im Narrendorf auf dem Kehler Marktplatz ausgelassen weiter.

nach oben Zurück zum Seitenanfang