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Schaden abgewendet

Kehler Feuerwehr rückt an: Gefährliches Chlorgas gelangt in die Kanalisation

Zwei Chemikalien sind aus dem Freibad in Auenheim in die Kanalisation geraten. Durch eine chemische Reaktion entstand Chlorgas. Die Feuerwehr konnte schlimmere Schäden verhindern.

Rasches Eingreifen: Einsatzkräfte der Kehler Feuerwehr und Experten der Technischen Dienste verhindertn, dass das Chlorgas in die Kläranlage gelangt.
Rasches Eingreifen: Einsatzkräfte der Kehler Feuerwehr und Experten der Technischen Dienste verhinderten, dass das Chlorgas in die Kläranlage gelangt. Foto: Norman Mummert/Stadt Kehl

Aufgrund eines Chlorgasalarms ist die Kehler Feuerwehr am Montag, 4. Oktober, gegen 13.30 Uhr zum Freibad in Auenheim ausgerückt. Im Entwässerungssystem des Bades hatte es nach Reinigungsarbeiten mit einer Salzsäure- und einer Natriumhypochloritlösung eine chemische Reaktion gegeben, bei der sich das gefährliche Chlorgas bildete, teilte die Pressestelle der Stadt Kehl mit.

Nachdem die Feuerwehr mit Unterstützung der Technischen Dienste Kehl (TDK) das betroffene Kanalleitungssystem ausfindig machen konnte, wurde das nächstgelegene Abwasserpumpwerk abgeschaltet und die Chemikalie mit reichlich Beckenwasser verdünnt, um Schäden in der Kläranlage in Leutesheim zu verhindern.

Für die 26 Einsatzkräfte der Feuerwehr und die Mitarbeitenden der Bäderbetriebe sowie der Abwasserversorgung gestaltete sich die Suche nach dem Chlorgemisch zunächst schwierig: Aus den geöffneten Gullydeckeln auf dem Parkplatz vor dem Freibad trat der charakteristische Chlorgeruch aus.

Prestelsee hat keinen Schaden genommen

Die Befürchtung, dass das Gemisch über das Oberflächenentwässerungssystem in den nahen Prestelsee gelangen könnte und dort zu Umweltschäden führt, bestätigte sich jedoch nicht.

Stattdessen war das Gemisch in die Kanalisation gelangt. Damit es von dort aus nicht die Kläranlage in Leutesheim erreicht, wurde die Leitung an dem zwischengeschalteten Schneckenpumpwerk geschlossen. Dadurch bildete das Schmutzwassersystem des Bades ein geschlossenes System.

Um die Chemikalie zu verdünnen, wurde mit einer Umwälzpumpe Beckenwasser aus dem Freibad in die Kanalisation eingeleitet. Mit dem Ergebnis, dass der pH-Wert des Schmutzwassers auf ein neutrales Niveau von sieben anstieg.

Anschließend konnte das Schmutzwasser wieder an die Kläranlage weitergeleitet werden. Als Vorsichtsmaßnahme leiteten die Technischen Dienste auch am Dienstag noch Beckenwasser ein.

Zwei Chemikalien, die zusammen Chlorgas erzeugen, waren im Auenheimer Freibad versehentlich in den Schmutzwasserkanal gegeben worden. Das gefährliche Gas kann bei längerem Einatmen zu Schäden in der Lunge führen.

60 Liter des Gemisches gerieten ins Schmutzwasser

Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr und der TDK konnten Schäden an der Leutesheimer Kläranlage abgewendet werden. Insgesamt gerieten rund 60 Liter des Gemischs ins Schmutzwasser, ehe sie durch Zugabe von Beckenwasser verdünnt wurden.

Neben Polizei und Rettungsdienst waren zusätzlich zwei Mitarbeitende des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz des Ortenaukreises vor Ort. Zudem war die Einsatzleitung der Feuerwehr telefonisch mit einem Fachberater für Gefahrengut in Kontakt. Verletzt wurde aufgrund der Chlorgasentwicklung niemand.

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