Skip to main content

Landrat appelliert an Bürger

Landratsamt Ortenaukreis meldet zwei Corona-Fälle aus Achern

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle im Ortenaukreis ist inzwischen auf 60 Personen gestiegen - darunter sind auch zwei aus Achern. Das meldet das Landratsamt am Mittwochnachmittag. Landrat Frank Scherer wendet sich indes mit einem Appell an die Bevölkerung.

Corona Ortenau
Corona-Tests werden in der Ortenau seit März im Drive-in-Verfahren praktiziert - am Mittwoch meldete der Kreis elf neue bestätigte Fälle, Foto: Landratsamt

Auch aus Achern meldet das Landratsamt des Ortenaukreises jetzt zwei Corona-Fälle. Bereits am Montag war eine 88 Jahre alte Frau aus dem Ortenaukreis verstorben, die mit dem Virus infiziert war und stationär behandelt wurde. In der Ortenau gibt es inzwischen insgesamt 60 bestätigte Fälle.

Am Mittwochmittag meldete das Offenburger Landratsamt elf neue Covid-19-Fälle im Kreis; zwei dieser Infektionen stünden demnach im Zusammenhang mit Reisen nach Tirol und Italien, in den anderen Fällen habe man die Infektionsketten nicht mehr ermitteln können, so das Landratsamt. Vor diesem Hintergrund hat sich Landrat Frank Scherer nun per Pressemitteilung an die Ortenauer Bevölkerung gewandt.

Landrat wendet sich an die Bevölkerung

„Ich appelliere eindringlich an alle: Helfen Sie durch Ihr persönliches Verhalten, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit wir wichtige Zeit gewinnen, um unsere Krankenhäuser und das gesamte Gesundheitssystem bestmöglich aufstellen zu können.“

Zustände wie beispielsweise in Italien müssten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vermieden werden: Die Menschen müssten Verantwortung zeigen, indem sie „engere Menschenansammlungen meiden und durch Hygienemaßnahmen sich und andere schützen“, so Scherer weiter.

Risikogruppe brauche die "volle Solidarität"

„Unser oberstes Ziel muss es jetzt sein, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit nicht gleichzeitig viele schwer erkrankte Menschen in die Krankenhäuser kommen.

Ältere Menschen und Risikopatienten brauchen im Kampf gegen das Coronavirus jetzt die volle Solidarität der gesamten Bevölkerung“, so der Landrat weiter, der deshalb dazu aufruft, zu Hause zu bleiben und die sozialen Kontakte in den nächsten Wochen zu reduzieren. „Verlassen Sie das Haus nur, um zur Arbeit zu gehen, Einkäufe zu machen, den Arzt aufzusuchen oder anderen zu helfen.“

Betroffene sollen sich Unterstützung suchen

Wer zur Risikogruppe gehöre, also chronisch erkrankt ist, ein schwaches Immunsystem hat oder älter als 60 Jahre ist, solle möglichst zu Hause und allein bleiben und sich Unterstützung suchen: „Lassen Sie sich Einkäufe nach Hause bringen, lassen Sie sich von der Familie, Freunden und Nachbarn helfen. Wenn Sie selbst einkaufen gehen müssen, überlegen Sie sich vorher, was Sie unbedingt brauchen, und halten Sie sich in den Geschäften so kurz wie möglich auf“, heißt es in der Mitteilung aus dem Offenburger Landratsamt.

Besuchsverbot an allen Klinikstandorten

Seit Montag gilt ein Besuchsverbot an allen Standorten des Ortenau Klinikums und für das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau. Er wisse, so Frank Scherer weiter, dass eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten bei geliebten Menschen ein schwerer Eingriff sei, der alle Betroffenen hart treffe. „Ich bitte dennoch um Ihr Verständnis, denn diese Maßnahme ist enorm wichtig zum Schutz der Patienten, Bewohner und unserer Beschäftigten in diesen Einrichtungen.“

Wie wir über die Auswirkungen des Coronavirus berichten

Auf bnn.de berichten wir zurzeit verstärkt über die wichtigsten Entwicklungen rund um Corona in der Region rund um Karlsruhe, Bretten, Pforzheim, Rastatt und Bühl. Jeden Tag schränken Kliniken die Besuchszeiten ein, Schulen schließen, Firmen schicken Mitarbeiter nach Hause. Es ist selbst für unsere Redaktion zeitweise schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb filtern wir für unsere Leser aus der Flut an Informationen, welche der vielen Corona-Meldungen wichtig sind – unter anderem in dieser Übersicht .

Alle Informationen prüfen wir, um keine Falschinformationen zu verbreiten. Viele Menschen, auch in unserer Redaktion, machen sich ohnehin Sorgen. Wir möchten sie informieren und nicht verunsichern.

Zwei unserer Kollegen befassen sich ausschließlich mit dem Thema Corona – als unsere internen Experten. Viele weitere BNN-Redakteure recherchieren täglich zu den Auswirkungen von Covid-19 in den Städten und Gemeinden der Region. Unsere Autoren sprechen mit Entscheidern in den Landratsämtern, Krankenhäusern und in Firmen. Gleichzeitig telefonieren sie (Betroffene treffen wir derzeit nicht persönlich) mit Menschen, die Cafés schließen, Veranstaltungen absagen oder zu Hause bleiben müssen.

So möchten wir dazu beitragen, dass Menschen in der Region sich auf dem aktuellsten Stand halten können, um die richtigen Entscheidungen für ihren Alltag und ihre Gesundheit zu treffen.

Ressourcen werden gebündelt

Im Ortenau Klinikum würden bereits seit Wochen weitreichende Vorbereitungen getroffen, um die Versorgung der Bevölkerung „auch unter den sich durch die Weiterverbreitung des Virus abzeichnenden Herausforderungen sicherzustellen“. Unter Beteiligung aller wesentlichen Abteilungen und Fachkliniken bündle man derzeit die medizinischen und personellen Ressourcen, um möglichst viele Intensivbetten zur Verfügung zu haben, die für die Behandlung der schweren Verläufe der Covid-19-Erkrankungen benötigt werden, heißt es in der Mitteilung.

Scherer lobt die Mitarbeiter

Scherer betont weiter: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums leisten gerade Großes und arbeiten sehr professionell. Auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt und die Mitglieder meines Krisenstabs machen seit Wochen eine hervorragende Arbeit.“ All dies stimmt ihn positiv, „dass wir die kommenden Herausforderungen meistern werden, wenn jetzt jede und jeder seinen Beitrag dazu leistet“.

Helfen Sie alle mit, die schnelle Ausbreitung des Virus zu vermeiden

Rund 80 Prozent der Erkrankungen verlaufen Scherer zufolge mild, schwere Verläufe dieser neuen Form von Lungenerkrankung sei bei gesunden Menschen unter 60 Jahren selten zu erwarten. Das Problem sei vielmehr die rasante Ausbreitung des Virus, womit auch die Zahl der schweren Krankheitsverläufe stark ansteige. „Deshalb bitte ich Sie eindringlich: Helfen Sie alle mit, die schnelle Ausbreitung des Virus zu vermeiden, damit unsere Kliniken leistungsfähig bleiben und wir weiterhin allen helfen können, die dringend Hilfe brauchen.“

Die genaue Darstellung der Fallzahlen im Kreis nach Wohnort und Alter gibt es unter www.ortenaukreis.de/corona .

nach oben Zurück zum Seitenanfang