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Ort enkel- und seniorentauglich machen

Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Lauf: Schnelle Fragen an Detlef Franz

Am 10. Juli wählt die Gemeinde Lauf einen neuen Bürgermeister, die Redaktion hat den Kandidaten vorab schnelle Fragen zum Kennenlernen gestellt. Heute: Detlef Franz.

Ort mit Geschichte: Detlef Franz in der Natur direkt vor seiner Haustür.
Ort mit Geschichte: Detlef Franz in der Natur direkt vor seiner Haustür. Foto: Stefanie Prinz

Fünf Bewerber wollen in Lauf Bürgermeister werden, aber wer sind die Kandidaten eigentlich persönlich? Um das herauszufinden, hat die Redaktion sich mit ihnen an ihren Lieblingsplätzen in Lauf getroffen und ihnen dort schnelle Fragen gestellt.

Heute: Detlef Franz. Der 58-Jährige lebt in Lauf, absolviert derzeit ein Fernstudium der Verwaltungswissenschaft und tritt bei der Wahl am 10. Juli parteilos an.

Keramik und Glaskunst: Die Stücke hat Detlef Franz an der Burg entdeckt.
Keramik und Glaskunst: Die Stücke hat Detlef Franz an der Burg entdeckt. Foto: Stefanie Prinz

Ein Lieblingsort in Lauf: Das eigene Zuhause

Wer zum Haus „Waldfrieden“ will, in dem Detlef Franz lebt, der darf den Abzweig auf den richtigen Feldweg nicht verpassen: Das Gebäude liegt gerade so auf der Gemarkung von Lauf, die nächsten Nachbarn sind ein gutes Stück entfernt. „Es war ein sogenanntes Gesindehaus, in dem in den 1960er Jahren die Mitarbeiter des Aspichhofs lebten“, weiß Franz. Insbesondere die Umgebung sei interessant: Eine etwas unebene, einst völlig zerklüftete Wiese erinnert zum Beispiel an den Kalkabbau in vergangenen Zeiten an dieser Stelle.

Ein Lieblingsort in Lauf: Die Burg Neuwindeck

Gemeinsam mit seiner Frau ist Franz bei archäologischen Feldbegehungen in der Region unterwegs. Vor rund 15 Jahren unterstützte er Archäologen bei einer Bergung von Funden an der Burg Neuwindeck. Unzählige Tonscherben und Reste von bunt lasierten Krügen hat er dabei dort entdeckt. „Das wurde von der Gemeinde nie aufgearbeitet“, sagt er. Die Burg würde zudem archäologisch unterschätzt, sei ursprünglich auch viel größer gewesen.

Mein Berufswunsch als Kind:

„Es könnte etwas zwischen Ritter und Cowboy gewesen sein“, erinnert sich Franz: „Männliche Klassiker sozusagen. Es geht um den Kampf um Gerechtigkeit und darum, sich für andere einzusetzen.“

Dieses Buch habe ich zuletzt gelesen:

Die baden-württembergische Gemeindeordnung, „die Bibel der Kommunalpolitik“, sagt Franz. Das 137 Seiten fassende Werk habe er sich erst neu gekauft, die alte Version sei bereits zerfleddert.

Diese Berühmtheit würde ich gern treffen:

„Ebenso zerfleddert sind die dreibändigen ,Essais’ von Michel de Montaigne“, sagt Franz. Er möge die Art des Philosophen, der im 16. Jahrhundert lebte und auch Bürgermeister von Bordeaux war.

Das nehme ich mit ins Bürgermeisterbüro:

„Ich würde dort eine kleine Vitrine aufstellen“, meint Franz ohne überlegen zu müssen. Dort würde er einige seiner archäologischen Fundstücke aus Lauf aufbewahren.

Das mache ich nach dem Wahlsieg zuerst:

Am Tag nach der Wahl wolle er mit seiner Frau in den Norden ans Meer fahren und sich einen Urlaub gönnen, sagt der gebürtige Niedersachse.

Diese drei Worte beschreiben mich:

umgänglich, ein guter Zuhörer, direkt

Meine drei wichtigsten Anliegen für Lauf:

Ein Bebauungsplan für die Ortsmitte würde, so ist sich Franz sicher, „zur Beruhigung im Ort beitragen, nachdem die Baumaßnahme Getränke-Hörth ein bisschen aus dem Ruder gelaufen ist“. Zudem setze er auf Bürgerbeteiligung sowie auf „Enkel- und Seniorentauglichkeit“. Gemeint ist damit einerseits der Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen, aber auch das Anliegen, bei allen Neuerungen die Bedürfnisse älterer Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.



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