Der neue Willstätter Bürgermeister heißt Christian Huber. Der 38 Jahre alte parteilose Wirtschaftsjurist setzte sich an diesem Sonntag in einem starken Bewerberfeld gleich im ersten Wahlgang mit überraschendem Abstand durch. Er konnte 62,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Dem entsprechend blieb wenig für die übrigen drei Kandidaten.
Wärmekissen in Herzchenform
Sanja Tömmes, resolute Ortsvorsteherin aus dem Kehler Stadtteil Auenheim, konnte mit 17,9 Prozent der Stimmen noch einen Achtungserfolg verbuchen; Felix Ockenfuß, Wirtschaftsförderer in Gengenbach und erst 29 Jahre alt, muss für den Start in eine politische Karriere noch ein weiteres Mal Anlauf nehmen – die Willstätter schickten ihn mit 10,2 Prozent der Stimmen nach Hause – obwohl er am Freitag vor der Wahl noch einmal Klinken geputzt und an die Haushalte Wärmekissen in Herzchenform verteilt hatte. Der Freiburger Andreas Huber (46) errang gerade einmal 9,3 Prozent der Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 53,2 Prozent – ein eher bescheidener Wert angesichts der doch recht spannenden Ausgangslage.
Nachfolger für Marco Steffens
Die Bürgermeisterwahl in Willstätt war notwendig geworden, weil Amtsinhaber Marco Steffens (CDU) im Herbst als Nachfolger von Edith Schreiner zum Offenburger Oberbürgermeister gewählt worden war. Und so oblag es der ehrenamtlichem Bürgermeister-Stellvertreterin Elvira Walter-Schmidt, am Sonntag den Sieger vor dem Rathaus auszurufen – und alle Kandidaten mit einem kleinen Präsent als Dank für einen engagierten Wahlkampf nach Hause zu schicken.
Klare Sache in Sand
Wahlsieger Christian Huber erreichte in allen sieben Willstätter Stimmbezirken die für den Sieg im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen. Im Ortsteil Sand, wo er mit seiner Familie wohnt, kam er sogar auf überragende 79,8 Prozent – kein anderer Kandidat fuhr hier ein zweistelliges Ergebnis ein.
Erny siegt in Gengenbach
In Gengenbach tritt Bürgermeister Thorsten Erny seine zweite Amtszeit an. Er erreichte als einziger Bewerber 97 Prozent der Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 36,1 Prozent.