Markus Ibert, seit 2005 verantwortlich für die Entwicklung der Gewerbeflächen auf dem von den Kanadiern aufgelassenen Militärflugplatz, wurde für sein durchaus erfolgreiches Arbeiten der vergangenen Jahre mit 39,8 Prozent der Stimmen belohnt. Das aber reichte, wie gleich nach Auszählung der ersten Wahllokale deutlich wurde und sich im Verlauf des Abends weiter verfestigte, nicht für den direkten Einzug ins Lahrer Rathaus. Doch es ist eine gute Ausgangsbasis für den zweiten Urnengang am 6. Oktober. Ibert wird von CDU und FDP in Lahr unterstützt.
Stimmen des linken Lagers aufgesplittet
Die Berliner Diplomatin Christine Buchheit, deutlich später als Ibert ins Rennen um die Müller-Nachfolge eingestiegen, erreichte mit 34,2 Prozent am Sonntag den zweiten Platz – und kann durchaus hoffen. Denn die Stimmen des Lagers links der Mitte haben sich aufgesplittet – Guido Schöneboom, erster Bürgermeister in Lahr und eigentlich mit einer entsprechenden Hausmacht ausgestattet, konnte 19,5 Prozent der Stimmen erreichen – falls er am 6. Oktober nicht mehr antritt, dürfte dies vor allem Buchheit zugutekommen.
Schöneboom sprach in einer ersten Stellungnahme von „gemischten Gefühlen“ und ließ offen, ob er sich am 6. Oktober wieder aufstellen lassen wird. Er muss sich bis zum Mittwoch dieser Woche entscheiden.
4,5 Prozent erreichte Lukas Oßwald, Kandidat der Linken. Jürgen Durke, für die Tierschutzpartei angetreten und einer der Überraschungssieger der Kommunalwahl in Lahr, spielte mit zwei Prozent keine Rolle bei dieser Oberbürgermeisterwahl.
Niedrige Wahlbeteiligung
Auffallend niedrig war die Wahlbeteiligung mit 36,1 Prozent – als der amtierende OB Wolfgang G. Müller diese Zahl verkündete, ging ein Raunen durch den vollen Lahrer Ratssaal.