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Visitenkarte der Stadt

Die Umbaupläne für das Bahnhofsquartier in Offenburg werden immer konkreter

Das Areal in Offenburg rund um den Bahnhof soll bis zur Eröffnung der Landesgartenschau 2032 ein neues Gesicht erhalten. Nun haben die Verantwortlichen vorgestellt, welche Veränderungen anstehen könnten.

Das Bahnhofsquartier wird völlig umgestaltet.
Das Bahnhofsquartier Offenburg soll völlig umgestaltet werden. Foto: Hubert Röderer

Zu viel motorisierter Individualverkehr, zu wenige Freiräume für Fußgänger und Radfahrer, ein Bahnhofsvorplatz mit geringer Aufenthaltsqualität, ein Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB), der nicht optimal liegt, und eine zu weite Entfernung zwischen Bahnhof und der angrenzenden Kernstadtbebauuung: Stadtplaner Leon Feuerlein und seine Kollegin Caroline Ams-Meier von der Stabsstelle Stadtentwicklung haben sich viel Zeit genommen, um Interessierten bei einem Rundgang durchs Quartier die Pläne von Verwaltung und Gemeinderat vorzustellen. Alles ist vorrangig ausgerichtet auf die Landesgartenschau in Offenburg: Spätestens 2032 soll das Bahnhofsumfeld, an dem täglich bis zu 30.000 Menschen ankommen, ein neues, aufgehübschtes Areal sein, das sich als gute Visitenkarte der Stadt anfühlt.

Immerhin 25 Interessierte waren der Einladung der Verwaltung zum Rundgang gefolgt. Wem der Weg zu weit war, konnte sich am Rande des Wochenmarktes an Stellwänden vorm Rathaus informieren. Außerdem kann man sich derzeit im Internet ins Thema einlesen und sogar Anregungen vorbringen. Der Online-Service ist noch bis zum 6. August freigeschaltet.

Stadt Offenburg hat Gesamtkonzept erarbeiten lassen

Die Stadt hat im Rahmen eines Planungswettbewerbs längst ein Gesamtkonzept erarbeiten lassen. 15 Planungsteams fanden unterschiedliche Antworten auf die Aufgabenstellung, nämlich an diesem so immens wichtigen Einfallstor Offenburgs mehr Raum für Begegnung und Aufenthalt entstehen zu lassen und den Straßenverkehr zu bändigen. Ein Preisgericht hat die besten Ideen ausgewählt. Diese wurden von Fachleuten und interessierten Bürgern weiterentwickelt. Der Entwurf des Büros Faktorgrün wurde am besten bewertet, er wird nun detaillierter ausgearbeitet.

Noch steht der ZOB. Doch er steht den Planungen für das Gesamtgelände im Weg. Er soll in Richtung Norden wandern, doch auch nach dem Wegzug soll am bisherigen Standort zumindest eine Bushaltestelle verbleiben, der Abstand zur nächsten Haltestelle bei der evangelischen Stadtkirche wäre sonst zu groß.

Zwei Gebäude könnten Bahnhof an die Stadt andocken

Um Bahnhof und nördliche Kernstadt besser aneinander anzudocken, könnten nahe an der Bahnlinie zwei mehrstöckige Gebäude errichtet werden. Denkbar wäre Fassadenbegrünung. Die Gebäude sollen auch als soziale Kontrolle für den Pfählerpark, diesen neuralgischen Fleck, dienen. Das dortige Café soll zur Vermeidung schlecht einsehbarer Winkel weiter nach hinten gerückt werden. Der Verkehr führt bislang von der Unionbrücke an den Gleisen entlang bis vors Bahnhofsgebäude, wo ein Linksschwenk Pkw- und Lkw-Verkehr bis zum nach wie vor umstrittenen Zebrastreifen leitet. Dieser Individualverkehr wird künftig von der Unionbrücke her direkt in die Hauptstraße geführt. Von dort geht es weiter in Richtung Norden, in der Saarlandstraße wird er komplett nach Westen geleitet.

„Für ein Autoparkhaus“, so Feuerlein, „reicht hier der Platz aber nicht.“ Eher für eine Fahrrad-Tiefgarage. Per Karte sollen die Nutzer Zugang bekommen. Ein Hotel an diesem Standort ist offenbar kein Thema mehr.

Ziel soll sogar sein: mehr Bäume als heute, auch durch eine zusätzliche Baumreihe entlang des Bahnhofs
 Leon Feuerlein 
Stadtplaner

Nur noch Busse dürfen laut den aktuellen Plänen künftig das Bahnhofsgebäude passieren, jene vom und zum ZOB. Der gesamte Bahnhofsvorplatz bleibt ausschließlich Radfahrern und Fußgängern vorbehalten. Der zweireihige, baumgesäumte Parkplatz wird autofreie Zone. „Ziel soll sogar sein: mehr Bäume als heute, auch durch eine zusätzliche Baumreihe entlang des Bahnhofs.“ Die verkehrsfreie Zone werde aber, auch wegen des Klimawandels, „bestimmt nicht nur gepflastert“. Der Platz soll viel positive Offenburg-Stimmung erzeugen.

Nordwestlich des Bahnhofs soll der ZOB angelegt werden

Nordwestlich des Bahnhofs, zwischen Franz-Volk-Straße, nördlicher Hauptstraße und Rheinstraße, dort, wo momentan noch Autos parken und ein Sanitätshaus steht, soll der neue ZOB angelegt werden. Möglicherweise müssten einzelne Bäume weichen. Nördlich der Rheinstraße ist ein Parkhaus in Planung. Das gilt auch längst für die Zusammenlegung von Karrendurchfahrt, dem düsteren Durchstich zwischen Haupt- und Rammersweierstraße, und der parallel verlaufenden, aber nicht mit ihr verbundenen nördlichen Bahnsteigunterführung.

An der Ostseite des Bahnhofs werden deutlich weniger Maßnahmen anfallen. Falls das private Grundstück an der Ecke Goethestraße/Rammersweierstraße von der Stadt erworben werden kann, könnte darauf ein Fahrradparkhaus entstehen.

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