Skip to main content

Noch offene Fragen

Klinik-Campus in Offenburg: Das sind die Pläne für Verkehr und Umweltschutz

Die Pläne für den Klinik-Campus in Offenburg werden konkreter. Da ist in Sachen Verkehrsführung und Umwelt-Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

Computersimulation eines Gebäudes
So könnte der Haupteingang des Klinikums Offenburg einmal aussehen. Foto: Bäumle Architekten

Auf dem neuen Klinik-Campus zwischen Bühl und Bohlsbach sollen 230 Bäume gepflanzt werden, weitere entlang der Zufahrtsstraßen. Straßenbau und Gebäudeplanungen sind noch nicht abgeschlossen. Noch offen ist auch das Problem der Artenschutz- und Ausgleichsmaßnahmen, berichtete die Verwaltung jetzt dem Haupt- und Bauausschuss des Offenburger Gemeinderats.

„Wir sind ganz auf der Zeitachse“, sagte Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU). Viele Schritte, ergänzte Baubürgermeister Oliver Martini (CDU), seien mit den betroffenen Ortsteilen und dem Stadtteil Nordwest beraten worden. Beim Grunderwerb stehe man kurz vor dem Abschluss. Stadtplaner Leon Feuerlein nannte dann Details – noch mehr finden sich in einer üppigen Verwaltungsvorlage.

Raumplanung für das Klinikum Offenburg noch nicht abgeschlossen

Laut Ortenau-Klinikum seien die Nutzungs- und Raumplanungen für die Gebäude noch nicht abgeschlossen. Es könne sein, dass statt des geplanten großen Gebäudes für Pflegeschule, Betriebskindergarten und Arztpraxen zwei kleinere entstehen. Für das Erweiterungsareal im Westen lägen noch keine Detailpläne vor. Der Verkehr rund um das Klinikgelände dürfte zunehmen, so Feuerlein. Schallschutzfenster seien teilweise erforderlich, auch wegen der Gewerbebetriebe ringsum.

Der Klinik-Campus wird von der Englerstraße über die Eckenerstraße und Lise-Meitner-Straße erschlossen. Neue Wege werden für Fußgänger, Radfahrer und die Landwirte geschaffen.

Mehr als 9.000 Fahrzeuge pro Tag erwartet

Für die Grundstufe des Klinik-Ausbaus (bis 2030) werden 6.032 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden prognostiziert, darunter 100 Lkw. Für die Ausbaustufe (nach 2030) geht man von 9.087 Kfz pro 24 Stunde aus, darunter 126 Lkw. Laut Bürgermeister Martini wäre der Knoten Englerstraße/Eckenerstraße sowohl als Ampel-Kreuzung wie auch als Kreisverkehr ausreichend leistungsfähig. Die Alternativen würden noch geprüft.

Laut Feuerlein würden direkt auf dem Campus 169 Bäume gepflanzt. Im Randbereich je 600 Quadratmeter Grundstücksfläche ein weiterer Baum, insgesamt also 230, dazu Hecken – die Bäume beidseits der Eckenerstraße und Lise-Meitner-Straße noch nicht eingerechnet.

Flachdächer und fensterlose Fassaden ab 100 Quadratmetern seien zu begrünen, heißt es in den Bebauungsplanunterlagen weiter: Von der Fassadenbegrünung könne abgesehen werden, wenn Nutzung und bautechnische Erfordernisse entgegenstehen.

Zehn Hektar neue Lebensräume außerhalb des Campus

Das und die ökologischen Ausgleichs- und Artenschutzmaßnahmen nahmen in der Debatte den größten Raum ein: Durch die neue Klinik fielen Vogelbrutreviere weg, zudem Nahrungsflächen für Steinkauz, Turmfalken und für Fledermausarten, ebenso Lebensräume von Zaun- und Mauereidechse. Es sei erforderlich, auf etwa zehn Hektar außerhalb des Campus neue Lebensräume zu entwickeln, aus Ackerfläche würden Wiesen.

Neben den Ausgleichsmaßnahmen für artenschutzrechtliche Belange soll ebenfalls ein angemessener Ausgleich für in Anspruch genommene Waldflächen durch die Ausweisung von insgesamt rund 22 Hektar Waldrefugien erfolgen. Diese sollen über den Stadtwald verteilt werden. Waldrefugien sind ausgewiesene Waldflächen, die sich in Zukunft selbst überlassen sind.

Aus dem Ortschaftsrat Bohlsbach wurden zwischenzeitlich starke Bedenken gegen den Eingriff in bestehende landwirtschaftliche Flächen geltend gemacht, räumte Feuerlein ein. Er versicherte, dass das Ausgleichs- und Artenschutzkonzept in diesen Belangen überprüft werde.

nach oben Zurück zum Seitenanfang