Vier Polizisten sind Mitte Juli von Yves R. in Oppenau entwaffnet worden. Allein diese Information reichte dem ein oder anderen Internetnutzer, um in sozialen Netzwerken von „Unfähigkeit” zu sprechen. In vielen Kommentaren machten sich Nutzer über die Polizei lustig.
Die Kritik riss auch dann nicht komplett ab, als die Beamten Yves R. am 17. Juli nach 127 Stunden Flucht festnahmen. Mehr als eine Woche nach dem Einsatz ist es noch nicht vorbei: Internetnutzer änderten den Google-Brancheneintrag von „Polizeiposten Oppenau” in „Polizeipfosten Oppenau”.
Für die Änderung bei Google Maps braucht es viele Unterstützer
„Wir haben darauf keinen Einfluss, den Eintrag erzeugt ein Google-Algorithmus”, sagt Yannik Hilger von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg, zu dem der Posten in Oppenau gehört.
Jeder kann direkt in dem Brancheneintrag Änderungen zu Namen, Öffnungszeiten und weiteren Daten vorschlagen. „Da entscheidet das Quantitätsprinzip”, so Hilger. Schlügen also viele Menschen eine Änderung vor, berücksichtige Google das.
Das Polizeipräsidium möchte den Eintrag zurück in „Polizeiposten Oppenau” ändern. Dafür steht es in Kontakt mit dem Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei in Stuttgart.
„Für alle Beamten ist ein solcher Eintrag unbefriedigend, genauso wie beleidigende Kommentare in sozialen Netzwerken”, sagt Hilger. Besonders während der Fahndung nach Yves R. hätten Internetnutzer Polizisten beleidigt: „Da wird es noch Anzeigen geben.”
Solche Änderungen der Google-Brancheneinträge kommen laut Hilger regelmäßig vor. „Meist gibt es ein Ereignis, weswegen ein bestimmtes Revier viel Aufmerksamkeit bekommt.” Dann gebe es auch kontroverse Rezensionen.
Für den Polizeiposten Oppenau gibt es momentan zwei Rezensionen auf Google, beide mit fünf Sternen. Und auch ansonsten gab es nicht nur böse Kommentare: „Nach der Festnahme bekamen wir viel Lob zu hören”, sagt Hilger.
Auch auf der Facebook-Seite von bnn.de gibt es Kommentatoren, die sich hinter die Polizei stellen: „Hab ehrlich gesagt den Eindruck, man kann es den meisten nicht Recht machen! Egal wie die Polizei handelt, wird sie als Buhmann behandelt”, schreibt beispielsweise eine Userin. Die Kritik habe inzwischen nachgelassen, bestätigt Hilger.