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65 Infizierte in Klinik

Ortenau Klinikum erwartet „harte Probe“ im Corona-Herbst 2022

Die Innere Abteilung am Acherner Krankenhaus ist wegen zahlreicher Corona-Infektionen noch immer geschlossen. Doch insgesamt sieht man am Ortenau Klinikum die Lage noch gelassen.

Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation an einem Covid-19-Patienten.
Noch ist die Lage überschaubar: 65 Corona-Patienten gibt es am Ortenau Klinikum, drei auf der Intensivstation. Sorge bereitet aber der Herbst. Foto: Sebastian Gollnow dpa

Die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen in der Region sind bisher nur teilweise beim Ortenau Klinikum angekommen. Während das Klinikum Mittelbaden eine Explosion der Patientenzahlen vermeldet, wurden im Ortenau Klinikum zum Wochenende erst 65 Covid-Erkrankte gezählt, davon drei in intensivmedizinischer Behandlung.

Klar ist inzwischen: Die Sommerwelle mit der Omikron-Variante baut sich auf. Die Entwicklung schlage aber noch nicht auf die Intensivstationen durch, so Kliniksprecher Christian Eggersglüß. Ende Mai hatte es im gesamten Klinikum einen Tiefstand mit 15 Covid-Patienten gegeben.

Die Inzidenz der Corona-Neuinfektionen im Kreis liegt derzeit um 700. Da viele Infektionen mild verlaufen, ist allerdings mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.

Angesichts der hoch ansteckenden Virusvariante, die gerade grassiert, blicke man besorgt auf den Herbst. „Dann ist zu befürchten, dass die Kliniken erneut auf eine harte Probe gestellt werden“, sagt Eggersglüß.

Die Corona-Sommerwelle baut sich auf

Vor allem das Personal in der Pflege könne dann nach zweieinhalb Pandemiejahren an seine Grenze stoßen, auch der Ausfall von Mitarbeitern durch Infektionen, Erkrankung und Quarantäne werde im Herbst wieder zunehmen.

Die Kapazitäten in den OP-Sälen seien noch nicht auf dem Stand vor der Pandemie, allerdings müssten derzeit keine geplanten Operationen angesagt werden. Die Notfallversorgung sei gewährleistet.

Weiter unverändert ist laut Eggersglüß die Situation in der Inneren des Acherner Klinikums. Hier waren zuletzt 15 Neuinfektionen bei Routinetests entdeckt worden, die Abteilung wurde für Besuche und Neuaufnahmen gesperrt.

Es war bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass das Acherner Krankenhaus von einem Ausbruch betroffen war. Noch ist unklar, wie es das Virus allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz immer wieder ins Gebäude schafft.

Seit Pandemiebeginn mehr als 180.000 Corona-Infektionen im Ortenaukreis

Im Ortenaukreis haben sich nach den offiziellen Zahlen inzwischen fast 180.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt, darunter sind aber vermutlich auch zahlreiche Mehrfachinfektionen. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Corona ist inzwischen auf 848 geklettert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zum Wochenende bei 749,9 und damit deutlich unter den Landkreisen Rastatt oder Emmendingen mit Werten von mehr als 1.000. Vor Jahresfrist hatte es um diese Zeit nur vereinzelte Ansteckungsfälle gegeben.

Die Infektionszahlen steigen seit Wochen wieder an, zuletzt wurden 3.069 neue Fälle im Kreis innerhalb einer Woche gezählt (nach 2.506 in der Vorwoche). 56 Einrichtungen wie Klinken, Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen waren betroffen, in 33 Fällen handelt es sich um Ausbrüche mit mehr als fünf Infizierten.

Im Ortenaukreis gibt es rund 70 Alten- und Pflegeheime, dazu 24 medizinische Einrichtungen, rund 500 Arzt-, Facharzt- und Dialysepraxen, 30 Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

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