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Hoher Bedarf

Ortenauer Nachbarschaftshilfen nehmen die Generation „Baby-Boomer“ in ihren Fokus

Der Bedarf nach Leistungen bei Nachbarschaftshilfen steigt. Deshalb suchen die Initiativen nach Ehrenamtlichen. In den Fokus rücken die „Baby-Boomer“.

Eine junge Frau geht mit einem Hund im Park spazieren. Auf Grund der Coronavirus Pandemie gibt es viele junge Menschen, die mit den Hunden von älteren Menschen Gassi gehen, damit diese sich nicht in die Gefahr einer Ansteckung bringen. +++ dpa-Bildfunk +++
Nachbarschaftshilfe: Dazu kann beispielsweise das Gassi-Gehen mit Hunden älterer Menschen gehören, wie etwa während der Corona-Pandemie, damit diese sich nicht in die Gefahr einer Ansteckung bringen. Foto: Foto: Frank May/dpa

Die Nachfrage nach Leistungen der Nachbarschaftshilfen steigt kontinuierlich. „Gerade der demographische Wandel mit immer mehr älteren Menschen stellt die Nachbarschaftshilfen vor eine große Herausforderung“, so Marco Schwind von der Vernetzungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement des Landratsamtes Ortenaukreis.

Denn immer mehr pflegende Angehörige würden die Unterstützung der Nachbarschaftshilfen suchen. Um mehr Ehrenamtliche für die Mitarbeit zu gewinnen, startete in Seelbach ein kostenfreies und begleitendes Coaching für Ortenauer Nachbarschaftshilfen, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes Offenburg.

Zielgruppe „Baby-Boomer“

Als potenzielle Zielgruppe nahmen die Nachbarschaftshilfen die Generation der sogenannten „Baby-Boomer“ in den Fokus, Menschen, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden. „Diese sind in Rente oder stehen kurz davor, haben so vielleicht mehr Zeit und könnten die Tätigkeit als Alltagsbegleiter in der Nachbarschaftshilfe als sinnvolles ehrenamtliches Engagement für sich entdecken“, so Schwind.

Auch junge Menschen ab 20 möchten die Teilnehmer vermehrt ansprechen. „Sie könnten als Multiplikatoren in den sozialen Medien jüngere Menschen für ein Engagement gewinnen“, ergänzt Schwind.

Große Nachfrage nach Helfern

Schwind hatte zusammen mit Anskar Hail, Sozialplaner des Landratsamts, die Veranstaltung organisiert und den Unternehmens- und Vereinsberater Michael Blatz eingeladen. Referent Blatz entwickelte in den Geschäftsräumen der Nachbarschaftshilfe Seelbach gemeinsam mit acht teilnehmenden Nachbarschaftshilfen aus dem Ortenaukreis Ideen, um neue Mitglieder zu finden.

Teilgenommen hat auch Silvia Bainczyk, Geschäftsführerin der Lahrer Nachbarschaftshilfe, die die Notwendigkeit der Mitarbeitersuche betonte: „Wir haben derzeit 160 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen. Doch bei der aktuellen Nachfrage bräuchten wir weit mehr Ehrenamtliche“. In Gruppenarbeit schnürten die Teilnehmer mit dem Referenten ein Maßnahmenpaket.

So sollen etwa zunächst alle möglichen Multiplikatoren wie Bürgermeister und Gemeinderat, Schulen, Integrationsmanager, Vereine in der Gemeinde identifiziert und ins Boot geholt werden. Engagement-Angebote sollen interessanter gestaltet und dem Zeit-Budget potentieller Ehrenamtlicher angepasst werden.

Und neue digitale Möglichkeiten wie der Engagement-Finder des Ortenaukreises sollen zukünftig stärker genutzt werden. Bis zum nächsten Treffen im Oktober wollen die Teilnehmer mit Hilfe der entwickelten Ideen erste Erfolge erzielen.

Internet: www.ortenau-engagiert.de

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