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Ausschuss legt Eckpunkte fest

Ortenaukreis soll Müllgebühren anheben und weiter auf die Gelben Säcke setzen

Die Gebühren für die Entsorgung von Hausmüll sollen im Ortenaukreis erneut steigen. Das schlägt der Ausschuss des Kreistags vor. Außerdem will man weiter auf die Gelben Säcke setzen.

Ein Radlader schiebt Restmüll zusammen in der Mechanischen Abfallbehandlungsanlage auf der Mülldeponie Lahe vom aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover. Menschen in Deutschland produzieren mehr Müll als Bürger in den meisten anderen EU-Ländern. (zu dpa «Menschen in Deutschland produzieren überdurchschnittlich viel Müll») +++ dpa-Bildfunk +++
Die Müllentsorgung im Ortenaukreis wird teurer. Weiterhin setzt der Kreis auf den Gelben Sack. Foto: Julian Stratenschulte picture alliance/dpa

Die Hausmüllgebühren im Ortenaukreis sollen im kommenden Jahr um durchschnittlich rund neun Prozent steigen. Das schlug der Ausschuss für Umwelt und Technik einstimmig dem Kreistag vor, wie die Pressestelle des Landratsamts mitteilte. Zudem setzt der Kreis weiterhin auf Gelbe Säcke. Die Gelbe Tonne wird nicht eingeführt, so ein weiterer Beschluss des Ausschusses.

Pro Jahr müssen Einwohner des Kreises dann beispielsweise für einen 60-Liter-Behälter 116 Euro statt bisher 106 Euro (plus zehn Euro), für einen 80-Liter-Behälter 145 Euro statt bisher 133 Euro (plus zwölf Euro), für einen 120-Liter-Behälter 203 Euro statt bisher 186 Euro (plus 17 Euro) und für einen 240-Liter-Behälter 377 Euro statt bisher 346 Euro (plus 31 Euro) bezahlen.

Sinkende Papiererlöse sorgen für höhere Gebühren

Nachdem die Hausmüllgebühren seit 2009 stabil gehalten und 2017 sogar gesenkt werden konnten, mussten sie 2021 erstmals nach zwölf Jahren wieder erhöht werden. „Die Gründe, dass wir ab 2023 die Gebühren nochmals anheben müssen, liegen erneut außerhalb unseres Einflussbereichs: Nachdem in den vergangenen beiden Jahren erfreulicherweise die Papiererlöse wieder gestiegen waren, gehen diese seit Sommer wieder deutlich zurück.

Gleichzeitig erleben wir in den vergangenen Monaten Preissteigerungen in nahezu allen Markt- und Lebensbereichen, vor allem im Energiesektor. Das wirkt sich natürlich auch auf die Abfallwirtschaft aus“, so Günter Arbogast, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Ortenaukreis.

„Auch nach der nun anstehenden Gebührenerhöhung bleiben unsere Hausmüllgebühren mit die günstigsten in Baden-Württemberg, vor allem auch dank unserer mechanisch-biologischen Abfallbehandlung auf dem Kahlenberg in Ringsheim“, erklärte Landrat Frank Scherer. „Hierzu trägt die international beachtete Technologie maßgeblich bei, mit der in der mechanisch-biologischen Anlage des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg, ZAK, der Hausmüll behandelt wird. Auch die aus der Lizenzvermarktung erzielten Erlöse der ZAK-Technologie kommen den Gebührenzahlern zugute.“

Höhere Preise auch auf den Wertstoffhöfen des Ortenaukreises

Neben den Gebühren für Hausmüll werden auch die Gebühren für auf den Wertstoffhöfen selbst angelieferte Abfälle wie Altholz, Altreifen oder Bauschutt neu kalkuliert und ab Januar neu festgesetzt. Erdaushub, der auf den kreiseigenen Deponien angeliefert wird, soll sich ab dem 1. April von zwölf Euro auf 16 Euro je angeliefertem Kubikmeter erhöhen. Der Kreistag wird am 13. Dezember 2die Höhe der Gebühren beschließen.

Leichtverpackungen, wie zum Beispiel Tetra Paks, Folienverpackungen, Joghurt- und Margarinebecher, Konservendosen oder Aluverpackungen werden im Ortenaukreis weiterhin über Gelbe Säcke eingesammelt, eine Gelbe Tonne wird nicht eingeführt. Das haben die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik (UTA) einstimmig beschlossen.

Absage an Gelbe Tonne wegen zu hohem Anteil an Restmüll

Zuständig für die Sammlung und Verwertung von Verkaufsverpackungen in Deutschland sind die Dualen Systeme, die sich über Lizenzentgelte finanzieren. „Vergleiche der Dualen Systeme zeigen, dass im Gegensatz zur Sammlung über die transparenten Gelben Säcke, über Gelben Tonnen zunehmend mehr Restmüll entsorgt wird“, informierte Günter Arbogast, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft.

„Dies wirkt sich negativ auf die Sammelqualität aus und erschwert aufgrund von Verschmutzungen ein Recycling oder macht es gar unmöglich. Bei den transparenten Säcken sind Fehlbefüllungen leichter erkennbar, falsch befüllte Säcke werden gegebenenfalls nicht mitgenommen und müssen über den Restmüll entsorgt werden“, so Arbogast.

Auch wäre das Einsammeln der Leichtverpackungen über Tonnen aufwändiger und damit teurer als das Einsammeln mit Säcken. Die Sammlung der Leichtverpackungen habe sich im Ortenaukreis bewährt, sie sei ökologischer und insgesamt wirtschaftlicher für alle Beteiligten, heißt es in der Mitteilung.

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