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Empfang in der Ortenau

Große Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge in Ortenberg

Bürgermeister Markus Vollmer begrüßt 69 Menschen aus de Ukraine bei der Ankunft in Ortenberg.

Victor Witschel, „Forum Asyl“ Ortenberg, (2.v.links) mit einer Gruppe beim Ortsrundgang
Den Ort näher bringen: Victor Witschel vom „Forum Asyl“ Ortenberg (Zweiter von links) mit einer Gruppe beim Ortsrundgang. Foto: Winfried Köninger

„Ortenberg ist Euer erster sicherer Hafen in Deutschland“, so Bürgermeister Markus Vollmer zu den 69 Menschen aus der Ukraine bei der Ankunft mit dem Doppeldeckerbus auf dem Ortenberger Rathausplatz. Von dort wurden sie mit Kleinbussen zur Jugendherberge hoch auf Schloss Ortenberg zu ihrer Not-Erstaufnahmestätte gefahren.

Es waren vor allem Frauen mit ihren Kindern, die nach zwölfstündiger strapaziöser Busfahrt von der polnischen Grenze nach Ortenberg vielfach verängstigt und traumatisiert ankamen.

Ihre Männer und Väter mussten sie für Kriegseinsätze in ihrer Heimat zurücklassen. Die Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) hatte den Transport der Flüchtlinge in die Ortenau organisiert. „Der Kraftakt, der neben dem Transport der Flüchtlinge in die Ortenau, auch die Lieferung von lebenswichtigen Hilfsgütern in die Krisengebiete beinhaltet, konnte nur im Schulterschluss mit unserem Netzwerk gemeistert werden“, so Dominik Fehringer, Geschäftsführer der WRO.

Das Netzwerk besteht im Wesentlichen aus der Datenbank „KrisenHelfer“ und setzt sich aus der WRO, dem Landratsamt und den fünf Ortenauer Rotary-Clubs zusammen.

Überwältigende Anzahl an Sach-und Geldspenden

Der frühere Landrat des Ortenaukreises Klaus Brodbeck koordiniert im Auftrag der Ortenauer Clubs als Gemeindienst-Beauftragter des Rotary-Clubs Ortenau die Aktionen vor Ort. „Was hier innerhalb von einer Woche an Sach- und vor allem Geldspenden einging, ist überwältigend“, so Brodbeck, und stellt vor allem den Spendenbetrag von 98.000 Euro, überwiegend aus den Mitgliedsbetrieben der WRO, als großartige Hilfeleistung in den Vordergrund.

Die Menschen sind nun drei Tage auf Kosten der „KrisenHelfer“ in der Jugendherberge Ortenberg untergebracht. Im Anschluss sollen sie in den vom Ortenaukreis bereitgestellten Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt werden.

Die Hilfsbereitschaft kommt von allen Seiten.
Markus Vollmer, Bürgermeister

„Das ist zeitlich nicht möglich“, so Brodbeck, „die Menschen werden aber von uns weiter versorgt, bis ihnen Einrichtungen zugeordnet sind“.

Die „KrisenHelfer“ übernehmen in der momentanen Phase den Hauptpart in der Erstversorgung, unter anderem mit Kleidung und auch mit Medikamenten, wenn nötig dann auch in den Folgeeinrichtungen. Die Rotary-Clubs besitzen in ihren Mitgliedsreihen das nötige „Know-how“ mit Ärzten, Zahnärzten, Übersetzern, Kauf- und Verwaltungsleuten und anderen, die mittlerweile schon ehrenamtlich vor Ort tätig sind.

Die Herbergsleitung auf Schloss Ortenberg hat sich auf eine Aufenthaltsverlängerung vorbereitet und angemeldete Gruppen um Terminverschiebungen bemüht. So hat beispielsweise die Hochschule Offenburg ein Seminar auf dem Schloss zugunsten der Flüchtlinge verlegt. „Die Hilfsbereitschaft kommt von allen Seiten“, so Markus Vollmer, der bei der Ankunft der Menschen in Ortenberg die Weichen für die kommenden Tage gestellt hat.

Ortsrundgang zur Vorstellung der Einkaufsmöglichkeiten

Mit in dem Boot ist die Ortenberger Flüchtlingshilfe „Forum Asyl“. Deren „Frontmann“ Victor Witschel übernahm gleich am Anfang die Aufgabe, den Neuangekommenen die Ortschaft und die Einkaufsmöglichkeiten in einem Ortsrundgang vorzustellen.

Lena Mamai, seit 2011 in Ortenberg wohnhafte ukrainische Lehrerin, bot sich als Mittelsfrau und Koordinatorin bei der Gemeinde an. Ihre erste Aufgabe war die Erfassung der Körpergrößen und spezieller Wünsche, um die Spenden bedarfsgerecht zuordnen zu können.

„Die Menschen sind gefasst, sie sind sehr dankbar für die Hilfen und allmählich kommen auch wieder fröhliche Gesichtszüge“, so Mamai und fährt fort, „die Frauen fragen jetzt schon nach Arbeitsplätzen und längerfristigen Aufenthaltsorten. Nicht alle wollen wieder zurück in die Heimat zu ihren zerstörten Wohnungen.

Es ist überwältigend, was schon nach einem einzigen Aufruf an Sachspenden und Wohnungsangeboten in dieser kurzen Zeit aus der Ortenberger Bevölkerung einging. Das alles gilt es jetzt zu ordnen, um mitzuhelfen, den Menschen eine erträgliche Zukunft zu ermöglichen“, erklärt Mamai.

Internet

Die „KrisenHelfer“ sammeln Hilfen und Angebote unter: www.krisen-helfer.de

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