
Trommelnd und singend haben die Malaika-Kinder die 15-köpfige Workcamp-Gruppe des Ottenhöfener Vereins Afrikanisch-Deutsche Partnerschaft Malaika empfangen. Die Gruppe kam im August in das vom Verein finanzierte Waisenhaus Malaika Children’s Home in Kenia, um dort Hand anzulegen.
Außerdem schauten sie, wie es um das Waisenhaus und sein Areal steht und welche nächsten Projekte anstehen. Vorsitzender Willy Schneider und seine Frau Asuna kehrten erst im September zurück.
Vieles wurde in den vergangenen Jahren verwirklicht, angefangen von Brunnen, Wassertanks und einem Fischteich über Wohn-, Schul-, Küchen- und Krankenhaus bis Photovoltaikanlagen zur Energieversorgung. Wie jedes Jahr, wenn deutsche Workcamp-Gruppen ankommen, freuten sich die Malaika-Kinder auf den Besuch und gemeinsam wurde in der Zeit des Workcamps angepackt, was zu tun war.
165 Kinder und Jugendliche wohnen im Waisenhaus
Mal ging es darum, im Garten des Malaika-Areals zu arbeiten, mal darum, an Gebäuden Hand anzulegen, sei es, um etwas neu zu gestalten oder zu bauen – sei es, um etwas zu reparieren oder zu bemalen. Bei allen Tätigkeiten, insbesondere bei der Versorgung der hauseigenen Hühner, Hasen und Puten sind die Kinder eingebunden, lernen Verantwortung und gewinnen Selbstbewusstsein.
Die Tiere helfen zudem bei der Bewältigung der Traumata der ehemaligen Straßenkinder. 165 Kinder und Jugendliche wohnen aktuell im Malaika Children’s Home. Am letzten Tag des Aufenthalts der Reisegruppe wurden 16 Kinder mit Taufpaten aus der Gruppe getauft.
Derzeit steht die Erweiterung der heimeigenen Schule an, um dem neuen Schulkonzept Kenias, Theorie und Praxis eng zu verknüpfen, gerecht zu werden. Für die Ausrüstung von Fachräumen wie einen Physikraum werden PCs benötigt, für Musik Musikinstrumente und für praktische Lerneinheiten sind Nähmaschinen anzuschaffen.
Mit Solaranlagen soll das Gelände sicher mit Strom versorgt werden
Im Health Centre, dem eigenen Krankenhaus, das die Menschen der Umgebung mitversorgt, ist ein OP-Raum geplant und auch ein Ambulanzwagen soll angeschafft werden. Es gibt immer etwas zu tun, anzuschaffen oder zu erneuern, insbesondere Solar soll so ausgebaut werden, damit das Waisenhausareal sicher mit Strom versorgt ist.
Die bisherige kontinuierliche Weiterentwicklung fiel der Workcamp-Gruppe überall im Areal des Waisenhauses ins Auge.
Gründer des Waisenhauses aus Ottenhöfen feiern 40. Hochzeitstag in Kenia
Ein besonderes Ereignis beim Workcamp in Malaika Children’s Home war der 40. Hochzeitstag von Willy Schneider, des Gründers und Vorsitzenden des Vereins Afrikanisch-Deutsche Partnerschaft Malaika, und seiner Frau Asuna Mufwolobo-Schneider, die Keniatin ist und vor Ort mit Herz und Verstand alles zum Wohle des Waisenhauses regelt, wenn sie sich zwei bis drei Mal im Jahr in ihrer Heimat aufhält.
Zur Zeit der Hochzeit der beiden begann auch das Projekt Malaika. Bei der Hochzeit 1983 in Kenia musste mit den Oberhäuptern der Mufwolobo-Shitekha-Familie und dem Chief-Bürgermeister verhandelt werden, es ging dabei um die Brautgaben.
Bewundernswerte Persönlichkeit war „Mama Maria“, Mutter von Asuna Mufwolobo-Schneider, die in jenem Jahr begann, sich auf dem eigenen Gehöft intensiv um notleidende Kinder zu kümmern. Sie starb 1994.
Danach stellte sich ihre Familie, elf Söhne und Töchter mit Asuna, der Erstgeborenen, die Frage: Was machen wir mit dem Erbe der Mutter? Nach drei Tagen stand der Entschluss fest: „Wir bauen ein Waisenhaus, genannt Malaika. Wir wollen Schutzengel sein für schutzlose Kinder in Not.“ So entstand Malaika Children’s Home.