Nach dem Großbrand in der Diersburger Talstraße am frühen Dienstagabend gehen die Ermittler von einem Schaden in Millionenhöhe aus. Luftbilder zeigen, dass praktisch ein ganzer Straßenzug ein Raub der Flammen wurde. Die Ursache des Brands ist noch unklar, möglicherweise sei das Feuer von einem Carport ausgegangen, berichtete die Polizei am Mittwoch. In der engen Bebauung dieses historisch gewachsenen Ortsteils hatten sich die Flammen in hoher Geschwindigkeit von einem Gebäude zum anderen ausgebreitet.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde ein Feuerwehrmann wegen des Verdachtes einer Rauchvergiftung leicht verletzt. Die Löscharbeiten dauerten am Mittwochvormittag immer noch an.
Gleichzeitig fanden Baggerarbeiten statt, um die teilweise einsturzgefährdeten Gebäudeteile abzureißen. Die 14 betroffenen Bewohner wurden von der Gemeinde Hohberg versorgt und konnten bei Freunden und Familien untergebracht werden.
Bis zu 180 Feuerwehrleute im Einsatz
Die Ermittlungen zur Brandursache werden vom Polizeiposten Hohberg geführt. Darüber hinaus werden auch Kriminaltechniker in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen der Brandursache auf den Grund gehen. Ersten Zeugenaussagen zufolge gibt es Hinweise darauf, dass ein an die Gebäude angrenzender Carport zuerst in Flammen gestanden haben soll.
Nach Angaben der Gemeinde Hohberg waren zeitweise bis zu 180 Feuerwehrleute aus Hohberg, Friesenheim, Offenburg, Lahr, Gengenbach, Neuried, Schutterwald, Ohlsbach, Achern sowie eine Vielzahl von Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfdiensts, der Notfallseelsorge, des Technischen Hilfswerks und zahlreiche Polizeibeamte im Einsatz.
Hilfe für alle Betroffenen noch am Abend
Auch die Wasserversorgung und der Bauhof der Gemeinde Hohberg sowie Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Hohberg waren durchgehend zur Unterstützung und Koordination der Einsatzkräfte vor Ort. In der Gemeindehalle Diersburg wurde ein Krisenstab eingerichtet. Zudem wurden dort die vom Brand betroffenen Personen versorgt und betreut. Aus der Bürgerschaft wurde umgehend direkte Hilfe und auch Wohnungen zur Übernachtung angeboten, so dass vorübergehend alle Betroffenen untergebracht werden konnten.
Die Feuerwehr konnte verhindern, dass die Flammen von den sechs brennenden Häusern auf weitere Teile der Bebauung überspringen. Während die offenen Flammen noch am Dienstagabend größtenteils eingedämmt wurden, zogen sich die Nachlöscharbeiten in dem eng bebauten Wohngebiet auch am Mittwoch noch mehrere Stunden hin.
Wehrleute mussten den Wald schützen
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde die Feuerwehr am Dienstag gegen 18 Uhr in der Talstraße in Hohberg-Diersburg zu einem Brand gerufen. Beim Eintreffen der Rettungskräfte stand bereits ein Wohnhaus samt Anbau in Flammen, zudem hatte das Feuer schon auf angrenzende Gebäude übergegriffen und drohte, sich auch auf den nahe gelegenen Wald auszubreiten.
Die Bewohner konnten die Gebäude rechtzeitig verlassen, so dass keine schwerere Verletzten zu beklagen waren. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde Anwohnern im Umfeld des Schadensortes geraten, die Fenster und Türen geschlossen zu halten.