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Spott von links

Nach Randale in Offenburg: Verschwundene Einsatzunterlagen im Internet aufgetaucht

Einen Schlagstock und die kompletten Einsatzbefehle vermisste die Polizei nach der Randale rund um den Offenburger AfD-Parteitag. Die Unterlagen stehen jetzt online. Samt Spott.

Bei einem Protest gegen den Landesparteitag der AfD ist es in Baden-Württemberg zu Ausschreitungen gekommen.
Bei einem Protest gegen den Landesparteitag der AfD ist es in Baden-Württemberg zu Ausschreitungen gekommen. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Unter der Überschrift „wer´s findet, darf´s behalten“ veröffentlicht die linksorientierte Medienplattform „indymedia“ die am vergangenen Samstag in Offenburg verschwundenen Einsatzunterlagen der Polizei.

Was die Pressestelle des Offenburger Polizeipräsidiums am Donnerstag relativ unbestimmt „Einsatzdokumente“ genannt hatte, erweist sich bei genauerer Betrachtung als ziemlich vollständige Sammlung interner Unterlagen samt der gesamten Strategie für die Kundgebungen rund um den AfD-Landesparteitag, die in gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Dutzenden verletzter Polizeibeamten geendet hatten.

Rückenerkennung und Schlagstock wieder aufgetaucht

Verschwunden war danach, wie die Polizei bereits am Donnerstag geschrieben hatte, ein „Einsatzmehrzweckstock“, volkstümlich auch als Schlagstock bezeichnet, sowie die mit Klett befestigte Rückenkennung eines der eingesetzten Beamten.

Während die offenkundig als Souvenir gedachte Kennung alsbald wieder im Rucksack eines Demonstranten aufgefunden und auch der „Mehrzweckstock“ wieder von der Straße aufgeklaubt werden konnte, blieben die Dokumente verschwunden. Sie konnten zumindest am Freitag noch im Internet eingesehen werden.

Wie die Polizei weiter mitteilt, wird gegen mehrere Personen wegen insgesamt 22 Straftaten ermittelt. Es sei „davon auszugehen, dass diese Zahl noch ansteigen wird“. Die Auswertung des umfangreichen Videomaterials sei noch nicht abgeschlossen.

Wer´s findet, darf´s behalten.
Spott auf der Plattform Indymedia im Internet

Bei dem Einsatz waren 53 Polizisten verletzt worden, 17 von ihnen waren vorübergehend dienstunfähig. Unter anderem hatten Demonstranten laut einem Polizeisprecher Tränengaskartuschen verbrannt, was Reizstoffe freigesetzt habe. Zur Zahl der verletzten Demonstranten gibt es unterschiedliche Angaben, die Polizei geht von drei Personen aus.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt nach dem Verschwinden und der Veröffentlichung der Unterlagen, die unter anderem eine Fülle von Telefonnummern von Polizeibeamten und weiteren beteiligten Institutionen enthalten, unter anderem wegen eines Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz.

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