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Im Gewerbegebiet „Ziegelweg-Muhrhag“

In Renchen entsteht bald eine Indoor-Schießanlage

Die Bauarbeiten für eine Indoor-Schießanlage sollen in Renchen bald beginnen. Das Interesse ist jetzt schon groß, vor allem Polizei und Jäger stellen bereits Anfragen.

Ein Betonblock aus Recyclingmaterial wird in einer Form gegossen und nachbearbeitet
Betonblöcke aus Recyclingmaterial: Beim Nacharbeiten der Formen von links Produktionsleiter Matthias Walz, Franz Schwarz und Bprgermeister Bernd Siefermann besichtigen die Produktion. Foto: Peter Meier

Das Gewerbegebiet „Ziegelweg-Muhrhag“ im Südwesten der Grimmelshausenstadt ist soweit bebaut - bis auf eine 1,2 Hektar große Fläche am Ende der Hornisgrindestraße.

Erworben wurde sie von der Recyclingfirma Schwarz, um darauf eine Raumschießanlage zu bauen sowie Produktionshallen für Betonblöcke aus Recyclingmaterial. Da sich das Projekt verzögerte, gab es im Gemeinderat mehrfach Nachfragen, wann mit dem Bau der Anlagen begonnen wird.

„Ich stehe zu meinem Wort“, betonte Franz Schwarz, als er Bürgermeister Bernd Siefermann, Hauptamtsleiter Stefan Gutenkunst und Bauverwaltungsleiter Peter Pfeifer am Donnerstagmittag in seinem Büro begrüßte. Sinn der Besprechung war es, über den aktuellen Stand der Planung für die Gewerbefläche zu informieren und die Produktionsanlage für die Recyclingsteine zu besichtigen, die nach der Erstellung der Raumschießanlage ebenfalls ins Gewerbegebiet „Ziegelweg-Muhrhag“ umgesiedelt wird.

Als Gründe für die Verzögerungen beim „Schießkino“ nannte der Unternehmer sein Ziel, eine Anlage auf dem neuesten Stand zu bieten, wobei es in den letzten Jahren mehrfach gravierende Verbesserungen und Neuerungen gab. Ein Sachverständiger, der ihn dabei unterstützte, schied altersbedingt aus, ein neuer Experte wurde dann in Renchen ausfindig gemacht.

Zur Raumschießanlage führte er aus, dass diese ein Training unter realistischen Bedingungen ermöglicht. Dies erfordere einen ganz speziellen Wand- und Deckenaufbau, um dem Menschen und auch der im Raum installierten Technik optimalen Schutz zu bieten. Insbesondere gilt die Aufmerksamkeit dem Schallschutz, einmal für den im Raum befindlichen Schützen, andererseits auch zur Einhaltung des Lärmschutzes gegenüber der Außenwelt.

Beim Schießen mit Waffen treten Gase und Stäube aus der Waffe aus. Besonders in geschlossenen Schießständen wie einer Raumschießanlage, in denen keine natürliche Luftbewegung den Abtransport der Schadstoffe bewirkt, müsse eine aufwändige Belüftungsanlage dafür sorgen, dass der Atembereich der Schützen frei von möglichen Schadstoffen ist. Alle Bauteile müssen entsprechend zertifiziert sein.

Schwarz hat bereits viele Anfragen von Polizei und Jägern

Ein großes Interesse an einer solchen Anlage besteht bei der Polizei, berichtete Schwarz, hier habe er Anfragen von Stuttgart bis Freiburg. Auch die Jägerschaft sei auf eine Raumschießanlage angewiesen, da hier regelmäßig Schießprüfungen abgelegt werden müssen. Er habe entsprechende Kontakte zu zwei Jagdschulen, auch privat könne die Anlage genutzt werden.

Beim Jagdtraining werde der Schütze optisch und akustisch in ein Waldszenario mit einem Wildwechsel versetzt, ein Schießtrainingssystem zeigt dann die Trefferquote an. Wenn das erforderliche Ergebnis erzielt wird, erhält der Teilnehmer ein Zertifikat.

Die Polizei bringe für ihr Training eigenes Filmmaterial mit. Inzwischen liege die Baugenehmigung zur Errichtung der Halle vor, in den nächsten Wochen werde mit dem Bau begonnen. Dabei werden Halle und Schallschutzwände mit den Recyclingsteinen aus eigener Produktion errichtet.

Anschließend besichtigten die Besucher zusammen mit Schwarz und Produktionsleiter Matthias Walz den Arbeitsablauf vom Brechen des Recyclingmaterials über die Zementzugabe – 300 Kilo je Großblock – und die Abfüllung in die Formen, aus denen sie einen Tag später ausgeschalt und mit speziellen Geräten gewendet werden.

„Von diesen Betonblöcken aus Recyclingmaterial haben wir schon 10.000 Stück gefertigt“, berichtete Schwarz. Es gebe sie in verschiedenen Größen , sie seien dem Prinzip des Lego-Systems nachgebildet. Die kleineren Blöcke sind für den Bau von Einfriedungen und Gartenmauern gedacht, die größten sind 1,40 Meter lang und je 40 Zentimeter breit und hoch, sie wiegen zwei Tonnen. V

iele kennen sie als Schutzsicherungen bei Weihnachtsmärkten, aber auch beim G20-Gipfel vor Jahren in Baden-Baden kamen sie zum Einsatz. Sehr gerne werden die Blöcke dank ihres problemlosen Aufbaus auch als stabiles Mauerwerk oder zur Hangsicherung verwendet.

Bis auf die Lagerung und Zerkleinerung des Recyclingmaterials wird die Anlage nach Fertigstellung des Schießstands ins Gewerbegebiet umgesiedelt, so Schwarz.

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