Skip to main content

Abgeordneter bei Bauhöfer

Preissteigerungen und Lieferengpässe: Auch Brauerei in Renchen-Ulm sorgt sich

Die Familienbrauerei Bauhöfer in Renchen-Ulm sorgt sich. Nicht der Absatz des Gerstensaftes ist das Problem, sondern die immensen Preissteigerungen verbunden mit Lieferproblemen.

Produktion der Veltins-Brauerei in Meschede-Grevenstein. Das Unternehmen hat Preiserhöhungen angekündigt.
Innerhalb weniger Monate mussten Brauereien erhebliche Preissteigerungen hinnehmen. (Symbolbild)  Foto: Rainer Jensen/dpa

Eine kritische Situation sieht Braumeister Alexander Schneider von der Familienbrauerei Bauhöfer in Renchen-Ulm auf zahlreiche Brauereien im Jahr 2023 zukommen.

„Gerade erst scheinen die Einbrüche nach der Corona-Pandemie wieder bewältigt zu sein, dann kommt mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ein weiterer Tiefschlag“, erklärt Alexander Schneider beim Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Willi Stächele und Renchens Bürgermeister Bernd Siefermann (beide CDU). Das geht aus einer Pressemitteilung des Stächele-Büros hervor.

Preissteigerungen von rund 100 Prozent

Nicht der Absatz des Gerstensaftes sei das Problem, sondern die immensen Preissteigerungen verbunden mit Lieferproblemen und der aktuellen Versorgungslage. Sowohl beim Braumalz wie auch beim Glas mussten Preissteigerungen von rund 100 Prozent innerhalb weniger Monate registriert werden.

Der Biermarkt ist insgesamt schrumpfend.
Alexander Schneider, Familienbrauerei Bauhöfer

Die Energiekostensteigerung sei derzeit noch nicht seriös abbildbar, da auch noch unklar ist, wie die Abrechnung unter Berücksichtigung des Kostendeckels von statten geht. Ein weiteres aktuelles Problem stellen die derzeit überall fehlenden Arbeitskräfte dar.

„Der Biermarkt ist insgesamt schrumpfend“, so Alexander Schneider, „während die sogenannten Alkopops keine große Rolle mehr spielen. Allerdings ist das Einzugsgebiet der Brauerei Bauhöfer mit einem Radius von rund 50 Kilometern, nicht unbegrenzt ausbaubar, was wiederum auch an fehlenden oder hochpreisigen Transportkapazitäten liegt.“

Willi Stächele erkundigte sich nach der Kampagne der freien Brauer mit dem Titel „Die freien Gerstensorten“. Anlass dieser Kampagne sind Patente und Patentanmeldungen auf Brauer-Gerstensorten mit verändertem Geschmack, verlängerter Haltbarkeit, verändertem Eiweißgehalt, beschleunigtem Malzvorgang oder Methoden zur Beschleunigung der Mutationszüchtung.

Die Kampagne der freien Brauer sammelt Stimmen und wendet sich damit gegen Patente auf Braugerste, denn nur so könne die Vielfalt der Braugerste-Sorten gesichert werden. Durch das „Berliner Programm“, welches freie Gerste zum Bezug für Brauereien garantiert, schätzt Alexander Schneider die zunehmenden Patentanmeldungen auf bestimmte Gerstensorten nicht als das derzeit größte Problem der zahlreichen Brauereien ein, von denen ist derzeit knapp 1.500 in Deutschland gibt.

Alles in allem sehen die Gesprächspartner eine bedrohliche Entwicklung auf die deutschen Brauereien zukommen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang