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Nachfolger von Michael Welsche

Bewerbungsfrist vorbei: Diese Kandidaten treten bei der Bürgermeisterwahl in Rheinau an

Lange sah es nach einem einzigen Bewerber für die Bürgermeisterwahl in Rheinau aus, am Donnerstag meldete sich ein zweiter Kandidat. Das ist jetzt der Stand nach dem Ende der Frist.

Rheinau Rathaus
Künftiger Arbeitsplatz: Die rund 9.300 stimmberechtigten Rheinauer Bürger wählen am 23. April einen neuen Rathauschef. Foto: Karen Christeleit

Ein zweiter Kandidat für Rheinau hat sich auf den letzten Metern gemeldet: Nach Oliver Rastetter hat am Donnerstagnachmittag Andreas Keck seine Bewerbung im Rathaus abgegeben. Der letzte Blick in den Briefkasten folgte am Freitagabend um 18 Uhr: Dann endete die Bewerbungsfrist für die Wahl des neuen Bürgermeisters. Diese findet am 23. April statt. Weitere Bewerbungen gingen nicht ein.

„Jetzt müssen die Bürger entscheiden – einen Verwaltungsprofi oder einer, der von hier ist und dem Rheinau am Herzen liegt“, sagt der 51-jährige Andreas Keck, der als Meister der mechanischen Instandhaltung bei den Badischen Stahlwerken in Kehl tätig ist: Er sei kein Spaßkandidat, die Wahl treibe ihn schon lange um.

„Noch habe ich einen Beruf, doch den schaff’ ich jetzt ab, ich werd‘ jetzt euer Bürgermeister“, hatte er schon bei der „Dierschemer Fastnacht“ als Moderator der Prunksitzung und Laienschauspieler verkündet. „Das Publikum grölte, aber ernst hat mich keiner genommen“, sagt Keck.

Zwei Kandidaten treten in Rheinau an

Also habe er weiter gewartet – bis Donnerstagmittag. „Wenn ich es jetzt nicht angehe, darf ich später auch nicht schimpfen. Ich habe zwar keine Verwaltungserfahrung, aber in Kehl geht’s doch auch“, sagt er.

Andreas Keck
Andreas Keck hat an diesem Donnerstag seine Unterlagen eingereicht. Foto: Karen Christeleit

„Der laufende Verwaltungsapparat funktioniert ja, und Menschen anleiten und motivieren kann ich. Ich bin in der Rheinauer Vereinswelt verwurzelt, engagiere mich in der Feuerwehr und im Deutschen Roten Kreuz und bilde jährlich 200 Ersthelfer aus.“

Ein wirkliches Wahlprogramm habe er nicht, und von Tür zu Tür gehen wolle er auch nicht. „Aber ich habe rheinauweit Bekanntheit und werde die Zeit für wichtige Gespräche nutzen. Letztlich setze ich auf Mundpropaganda“, sagt Keck, der Vater eines Sohnes ist.

„Aber der Umweltschutz und der Erhalt des Rheinwaldes sind gesetzt“, betontKeck, Initiator einer Bürgerinitiative gegen den Kiesabbau in Diersheim, „und über die Rheinauer Mitte brauchen wir gar nicht zu reden“. Hier müsse die vorhandene Infrastruktur belebt und die Jugend aktiviert werden.

Erster Kandidat war Laufs ehemaliger Bürgermeister Oliver Rastetter (CDU), der knapp zwei Wochen nach Beginn der Bewerbungsfrist seine Unterlagen eingereicht hatte. Anfang vergangenen Jahres hatte er verkündet, auf eine dritte Amtszeit in der Gemeinde zu verzichten, weil er „den Wunsch nach einer Veränderung“ verspüre. Eine Rückkehr in die Politik hatte er allerdings nicht ausgeschlossen.

Oliver Rastetter in Rheinau
Oliver Rastetter hat sich im Februar beworben. Foto: Jutta Grafe

Seit Oktober 2022 ist Rastetter nach eigenen Angaben beratend sowie als Lehrbeauftragter an mehreren Verwaltungsschulen und an der Hochschule Kehl in den Bereichen Kommunalrecht, Polizeirecht, Staatsrecht und Katastrophenschutz tätig.

„In den letzten Monaten wurde mir jedoch bewusst, dass mir das Gestalten gemeinsam mit den Menschen vor Ort fehlt“, sagt Rastetter, der mit dem Motto „Mit Herz und Erfahrung für Rheinau“ an den Start geht: „Mein Herz schlägt für die Gemeindepolitik.“

Rund 9.300 Bürger sind wahlberechtigt

Rastetter wie Keck wollen Nachfolger von Michael Welsche werden, der nicht wieder antritt. Die offizielle Kandidatenvorstellung findet am Dienstag, 11. April, in der Stadthalle in Freistett statt. Am Sonntag, 23. April, sind dann die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr für die rund 9.300 Stimmberechtigten geöffnet.

Ausgezählt wird ebenfalls in der Stadthalle. Dort sollen die Bürger die Entwicklung der Ergebnisse per Live-Präsentation mitverfolgen können, sagt Ordnungsamtsleiter Armin Schäfer. Für eine eventuelle Neuwahl ist der 7. Mai vorgesehen.

Welsche verzichtet auf dritte Amtszeit

Für Michael Welsche (parteilos) endet die zweite Amtszeit am 15. Juni 2023. Danach wolle er sich „nochmals neuen Herausforderungen stellen“. Welsche war 2007 ins Amt gewählt worden. Dabei setzte er sich mit 68,8 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gegen drei weitere Kandidaten durch.

Seine Wiederwahl schaffte Welsche 2015 mit 68,3 Prozent gegen einen Mitbewerber.

Vorgänger Meinrad Oberle (SPD) war zuvor 24 Jahre lang Bürgermeister der Kommune mit ihren neun Stadtteilen gewesen. Diese zählt heute insgesamt rund 11.400 Einwohner.

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