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Nach langem Ärger

Frust im Ortschaftsrat: Umstrittenes Mobilehome in Rheinbischofsheim genehmigt

Bereits 2021 wurde über das Mobilhome im Rheinbischofsheimer Ortskern diskutiert. Jetzt wurde es vom Landratsamt genehmigt - das sorgt für noch mehr Ärger.

 Mobilhome in Rheinbischofsheim darf bleiben
Das Mobilhome in Rheinbischofsheim darf bleiben. Foto: Karen Christeleit

Nun also doch. Das im historischen Rheinbischofsheimer Ortskern umstrittene Mobilhome ist nach einer Entscheidung des Baurechtsmats des Ortenaukreises genehmigt.

Einzig der ortsansässige Bauherr dürfte sich über diese Entscheidung freuen, zumal dieser sich als Architekt bereits bei der damaligen Ortschaftsratssitzung im April sicher war, dass das Recht auf seiner Seite ist.

Als sehr unbefriedigend empfanden dagegen die Ortschaftsräte, die während der jüngsten Sitzung von Ortsvorsteher Robert Reifscheinder informiert wurden, die baurechtliche Entscheidung aus Offenburg.

Mobilehome in Rheinbischofsheim sorgt bereits vor einem Jahr für Ärger

Schon seit vergangenem Jahr erregt das auf einem Privatgrundstück am Lindenplatz abgestellte heruntergewirtschaftete Mobilhome die Gemüter. Damals erklärte der zu Rate gezogene Bauamtsleiter, dass „das Ding eine Baugenehmigung braucht, aber grundsätzlich genehmigungsfähig ist“.

Als dann der Bauantrag in diesem Jahr nachgereicht wurde, lehnten sowohl Ortschaftsrat wie der Rheinauer Gemeinderat diesen unisono mit dem Argument ab, dass sich das Mobilhome aus städtebaulicher Sicht negativ auf die von Fachwerkhäusern geprägte Umgebungsbebauung auswirke.

Nun teilte das Landratsamt seine Entscheidung mit und Reifschneider zitierte aus dem Behördenbrief: „Das geplante Vorhaben liegt im ungeplanten Innenbereich. Es ist daher zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung und der Bauweise in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und das Ortsbild nicht beeinträchtigt wird sowie die Erschließung sichergestellt ist.“

Es ist grundsätzlich traurig, wie Ortschaftsrat und Gemeinderat übergangen werden und das Landratsamt gefällte Entscheidungen umdreht.
Frank Schadt,Ortschaftsrat in Rheinbischofsheim

Das Landratsamt bestätigte zwar, dass sich das optische Erscheinungsbild des Mobilhomes von den vorhandenen Gebäuden des Lindenplatzes unterscheidet. Allerdings liege weder eine Beeinträchtigung des Ortsbildes noch eine Verunstaltung des Ortsbildes vor.

Dafür müsste das Vorhaben dem Ortsbild in ästhetischer Hinsicht grob unangemessen sein und für den Betrachter als belastend empfunden werden. Als einen Schlag ins Gesicht der ehrenamtlich zum Wohl der Stadt Tätigen empfand dies Ortschaftsrat Frank Schadt.

„Es ist grundsätzlich traurig, wie Ortschaftsrat und Gemeinderat übergangen werden und das Landratsamt gefällte Entscheidungen umdreht“, so Schadt. „Dieses Mobilhome ist und bleibt ein Schandfleck im Dorf, mit dem wir, und nicht das Landratsamt, tagein, tagaus leben müssen.“

Reifschneider sah die Angelegenheit auch als sehr unbefriedigend und nannte als einzige Möglichkeit, zukünftig derartiges abwenden zu können, bestimmte Ortsteile wie den historischen Ortskern mit einer Satzung zu überplanen. „Doch für jetzt ist das zu spät.“

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