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Vom Familiensport zur Meisterschaft

Familie aus Rheinau holt Titel bei Wakesurfmeisterschaft

Rheinau mischt die Sportwelt auf. Zumindest in der noch relativ unbekannten Sportart Wakesurfen. Gleich zwei Titel gehen in die Ortenau.

Meo Strim
Meo Stirm hat erst vor knapp einem Jahr diese Sportart für sich entdeckt. Beim Wakesurfen nutzt der Surfer die Welle, die das Bott erzeugt. Stirm ist jetzt deutscher Vizemeister geworden - in Langenargen am Bodensee. Foto: Holger Stirm

Bereits ein paar Wochen nach seiner Geburt sitzt Meo Stirm im Motorboot, mit vier Jahren steht er das erste Mal allein auf einem speziellen Kinderbrett. Seitdem ist die Leidenschaft für den Wassersport entbrannt und im Laufe der Jahre nicht weniger geworden. Im Gegenteil.

Vorerst krönender Höhepunkt ist der Vizetitel der unter 19-Jährigen bei der ersten Deutschen Wakesurfmeisterschaft in Langenargen am Bodensee am 19. August.

Was ist Wakesurfen überhaupt?

Betrieben wird der Sport mit einem Motorboot, in dessen Tanks bis zu drei Tonnen Wasser aufgenommen werden können. Durch das zusätzliche Gewicht und entsprechende technische Einrichtungen erhält der Sportler hinter dem Boot eine bis zu ein Meter hohe Welle, in der er ohne Leine fahren kann. Spezielle Surfboards, also Bretter sind für den Sport notwendig.

Anders als beim Skifahren, Snow- oder Wakeboarden haben die Bretter keine mit dem Brett verbundene Bindung, in die der Fahrer wie Schuhe hineinsteigt. Vielmehr sind auf dem Brett relativ rutschfeste Trittflächen angebracht, auf denen der Surfer mit bloßen Füßen steht.

Ist die Sportart gefährlich?

Verletzungen gibt es in dem Sport kaum, da das Boot ausgesprochen langsam, mit rund 17 Kilometern pro Stunde durchs Wasser fährt und die Wasseroberfläche bei Stürzen dadurch sehr weich ist. Oberste Regel ist zudem, dass die Fahrer immer Prallschutzwesten tragen.

Im Alter wird man ja im Allgemeinen ruhiger.
Ina Stirm
Deutsche Meisterin

Zurück zum neuen Vizemeister. Der ist mittlerweile 16 Jahre alt und hat erst vor knapp einem Jahr diese Sportart für sich entdeckt. Zuvor waren es die deutlich schnelleren und dadurch auch verletzungsanfälligeren Wassersportarten wie Monoskifahren (ein Ski, Geschwindigkeit etwa 55 Kilometer pro Stunde) und Wakeboarden (ein breiteres Brett, Geschwindigkeit rund 30 Kilometer pro Stunde), die es dem Heißsporn angetan hatten.

Ein Grund für die Eltern Ina (48 Jahre) und Holger Stirm (50 Jahre), vor sechs Jahren mit dem Wakesurfen anzufangen. „Im Alter wird man ja im Allgemeinen ruhiger und besonnener, daher passt dieser Sport deutlich besser zu uns“.

Wassersport ist für Holger schon seit der Kindheit eine feste Größe. Erste Wasserskiversuche startete er im Familienurlaub hinter dem gemieteten Schlauchboot, es folgten mehrere eigene Boote und der Wunsch, nach der Arbeit aufs Wasser zu können und so jeden warmen Sommertag zum kleinen Urlaub werden zu lassen.

Gesagt, getan, vor 16 Jahren zog die Familie nach Rheinau und lebt jetzt ihren jährlichen Sommertraum. Rheinau ist vor allem wegen der günstig gelegenen Slip- oder Nato-Rampe in Honau ideal, die für das Ein- und Auswassern des Sportgerätes unerlässlich ist.

Dass auch bei Ina die Liebe zu dem Sport Wakesurfen entbrannt ist, zeigt ihr Titel bei der ersten Deutschen Meisterschaft: In der Klasse der über 40-jährigen Frauen holte sie den Titel. Sohn Meo ist auch darauf stolz.

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